Standortstrategie Hamburg2040

Klimaneutrale Handelskammer

Um als Institution Klimaschutz zu betreiben und eine Vorbildfunktion einzunehmen, hat die Handelskammer Hamburg sich der Herausforderung gestellt, den eigenen CO2-Fußabdruck zu ermitteln, CO2-Emissionen wo möglich zu senken und nicht vermeidbare CO2-Emissionen durch Maßnahmen zu kompensieren. Das Projekt Klimaneutrale Kammer ist dabei Treiber für das Vorhaben und konnte so erreichen, dass die Handelskammer Hamburg seit 2022 klimaneutral ist.  
Wie der Prozess dahin abgelaufen ist, welche Herausforderungen es gibt und welche weiteren Maßnahmen nun ergriffen werden, lesen Sie hier. 

Als Vorbild für Klimaneutralität in Hamburg

“Als modernes, ehrbares Vorbild auftreten” so der Anspruch, der an unsere Handelskammer von außen gestellt wird. Dies ergab die im Jahr 2021 durchgeführte Purpose-Studie, in welcher wir als Handelskammer Hamburg als erste Industrie- und Handelskammer Deutschlands unseren Gemeinwohlbeitrag haben ermitteln lassen. Ein Vorbild zu sein ist eine große Aufgabe, der wir uns gerne in all ihren Facetten stellen. Ein Teilaspekt davon ist heute wichtiger denn je: Nachhaltigkeit!
Damit wir gemeinsam die globale Herausforderung des Klimawandels meistern können, wurde 2020 ein internationales Klimaschutzabkommen durch die internationale Staatengemeinschaft verabschiedet, welches die Begrenzung der Erderhitzung auf deutlich unter 2 Grad Celsius vorsieht. Auf dieser Grundlage sind alle Staaten nun dafür verantwortlich ihre Ziele im Klimaschutz zu verstärken und dieselben Ziele schnell und umfassend umzusetzen.
Und auch Hamburg will seinen Beitrag leisten. Das Zukunftsbild der Handelskammer Hamburg Hamburg 2040 sieht deshalb vor, dass Hamburg im Jahre 2040 eine Klimaneutrale Metropole ist, in der nachhaltig und gesund gelebt und gearbeitet werden kann.
Deshalb unterstützen wir einerseits schon heute unsere Mitgliedsunternehmen aktiv mit der Umwelt- und Energieberatung, die bereits über 2.000 Unternehmen zu nachhaltigerem Wirken und Arbeiten beraten hat. Und andererseits wollen wir als das Vorbild auftreten, was von uns erwartet wird.
Und so können wir heute mit Stolz sagen: Die Handelskammer Hamburg ist seit 2022 klimaneutral!

Erstmalige Berechnung des CO2-Fußabdrucks der Handelskammer

Die Handelskammer Hamburg hat das Ziel formuliert, Hamburg bis 2040 gemeinsam mit der Hamburger Wirtschaft klimaneutral zu gestalten. Ein Baustein dieses Projektes ist das Projekt Klimaneutrale Handelskammer; welches 2021 gestartet wurde. Zur Erarbeitung einer Klimastrategie wurde im ersten Quartal 2022 zusammen mit einem externen Dienstleister ermittelt, welche CO2-Emissionen unserer Handelskammer zuzuordnen sind. Als Bezugsjahr wurde das Jahr 2019 gewählt, damit ein regelhafter Geschäftsbetrieb vor der Corona-Pandemie erfasst werden konnte.
Der CO2-Fußabdruck wurde nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol Standards (GHG) erstellt. Dabei wurden sowohl die direkten Emissionen (Scope 1 und 2) als auch die indirekten Emissionen (Scope 3) berücksichtigt.
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Emissionen aus Fuhrpark, Strombezug und der Wärmeversorgung schlagen sich mit 18 Prozent in der CO2-Bilanz nieder (Scope 1 und 2). Da die Handelskammer nicht zum produzierenden Gewerbe gehört und der firmeneigene Fuhrpark bereits komplette elektrisch ist, wurden in Scope 1 kaum Emissionen festgestellt. Der überwiegende Anteil unserer CO2-Emissionen ist mit 82 Prozent im Scope 3 verortet. Hierzu zählen beispielsweise die durchgeführten Veranstaltungen, Prüfungen, Dienstreisen und die Mitarbeitendenmobilität, aber auch eingekaufte Waren und (Bau-) Dienstleistungen.

Bisherige Maßnahmen und Reduktion

Aus den identifizierten CO2-Quellen wurden schließlich eine interne Klimastrategie zur Vermeidung von Emissionen, sowie technisch sinnvolle und wirtschaftlich vertretbare Effizienzmaßnahmen abgeleitet. Schon jetzt konnten folgende erste CO2-Reduktionsmaßnahmen identifiziert werden:
  1. Anpassung der internen Beschaffungsrichtlinie mit Blick auf CO2-Bilanz der Dienstleister
  2. Projekt „Paperless Chamber“ zur Reduktion von Druckerzeugnissen und Überprüfung der HK-Druckerinfrastruktur
  3. Einführung von Jobradleasing im Jahr 2023
  4. Aktive Mitarbeitendeneinbindung (Sensibilisierung für und Incentivierung von umweltbewusstem Verhalten am Arbeitsplatz)
  5. Ausschalten bzw. Runterregulieren der Klimaanlag während der Sommermonate
  6. Reduzierung der Gebäudebeleuchtung
  7. Reduzierung der allgemeinen Heiztemperatur auf 19°C
Bereits seit 2009 betreiben wir in der Handelskammer Hamburg ein aktives Umweltmanagementsystem. Im Zuge dessen haben wir zahlreiche Reduktionsmaßnahmen eingeführt und erfolgreich beibehalten. Somit können wir aufzeigen, dass wir
  1. 100 Prozent Ökostrom seit 2017 beziehen,
  2. Einen komplett elektrischen E-Auto-Fuhrpark haben,
  3. Das Jobticket für unsere Mitarbeitenden anbieten,
  4. Die Tiefgarage kontinuierlich um mehr Stellplätze für Räder erweitert haben, indem Parkplätze für Autos reduziert wurden,
  5. Mit dem Projekt Paperless Chamber mehr und mehr den Papierverbrauch in unserem Arbeitsalltag reduzieren,
  6. Bereits zum zweiten Mal beim Ökoprofit-Einsteigerprogramm teilnehmen und
  7. Teil der UmweltPartnerschaft Hamburg sind.  

Kompensation noch immer nötig

Trotz aller Effizienzmaßnahmen ist eine Reduktion auf Null Emissionen auch in Zukunft technisch nicht möglich. Um unser Klimaschutzengagement zu untermauern und zu signalisieren, dass wir es mit dem Klimaschutz ernst meinen,  kompensieren wir die erfassten CO2-Emissionen vollumfänglich durch geeignete Projekte. Dabei sind uns die Glaubwürdigkeit und die erzielbaren Klimaschutzeffekte der Projekte besonders wichtig. Mit Hilfe unseres Partner AQ Green TeC konnten wir für das Jahr 2022 bereits unsere ermittelten CO2-Emissionen durch den Kauf von hochwertigen CO2-Zertifikaten aus Klimaschutzprojekten nach dem international anerkannten "Gold-Standard“ erwerben und diese, für unser Ziel eine Klimaneutrale Kammer zu sein, stilllegen. Die Kompensation stellt neben der Reduktion von CO2-Emissionen somit die zweite wesentliche Säule unserer Klimaschutzziele dar.
Regionale Kompensationsmaßnahmen hingegen, wie zum Beispiel Wiedervernässung von Mooren oder die Umwandlung von Nutzflächen in geschützte Mischwälder, sind in der Regel nicht zertifiziert, haben aber einen hohen und nachvollziehbaren Klimaeffekt. Außerdem lassen sie sich leicht überprüfen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, einen Teil unserer CO2-Emissionen mit einem regionalen Partner zusammen zu kompensieren. Generation Trees gGmbH renaturiert Flächen in der Metropolregion und bietet uns die Möglichkeit einen eigenen „Kammer-Wald“ zu pflanzen. Dies werden wir im Frühjahr angehen und gemeinsam mit unserem Hauptgeschäftsführer und Präses rund 400 Bäume pflanzen.
In den kommenden Jahren reevaluieren kontinuierlich alle bisher ergriffenen Maßnahmen und Einsparpotenziale. Außerdem planen wir weitere Aktivitäten zur aktiven Reduktion unseres CO2-Fußabdrucks. Für uns ist Klimaschutz kein einmaliges Projekt, sondern eine fortlaufende Aufgabe und Herausforderung.
Haben Sie Fragen zu unserem Projekt Klimaneutrale Kammer? Wollen Sie mehr über die Energieberatung der Handelskammer Hamburg erfahren? Möchten Sie sich mit uns zum Thema Klimaneutralität austauschen?
Kontaktieren Sie gerne direkt unser Projektteam Klimaneutrale Handelskammer.