Pressemeldung vom 21. April 2022

Drei Industrie- und Handelskammern fordern unmittelbaren Planungsstart für A 21 über die Elbe

Brückensperrung Geesthacht verdeutlicht Infrastrukturdefizite in der Region
Die Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, Lars Schöning, der IHK Lüneburg-Wolfsburg, Michael Zeinert, und der Handelskammer Hamburg, Dr. Malte Heyne, fordern den Planungsstart für die A 21 über die Elbe und kritisieren die aktuelle Sperrung der B 404 Elbbrücke für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht: „Die teilweise Brückensperrung in Geesthacht ist eine Hiobsbotschaft für die regionale Wirtschaft und für den überregionalen Güterverkehr. Die jetzt notwendigen Umwege belasten die Ausweichrouten rund um Hamburg, kosten die Unternehmen Zeit und Geld und verdeutlichen den Investitionsbedarf in unsere Verkehrsinfrastruktur. Mit Geesthacht, Lauenburg und den Elbbrücken der A 1 sind gleich vier Elbquerungen in der Region marode und müssen mittelfristig ersetzt werden. Wir fordern deshalb den unmittelbaren Planungsstart für die A 21 mit einer neuen Brücke über die Elbe.“
Die drei Handelskammern betonen gemeinsam die übergeordnete Bedeutung leistungsfähiger Elbquerungen für die Wirtschaft in der Region. Sie verweisen zudem darauf, dass der Ausbau der B 404 zur A 21 zwischen Kiel und Schwarzenbek immer weiter voranschreitet. Für den südlichen Abschnitt von Schwarzenbek über die Elbe bis Handorf wurden die Planungen bislang jedoch nicht aufgenommen.
Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck: „Der Ausbau der B 404 zur A 21 mitsamt neuer Elbbrücke steht im Weiteren Bedarf des Bundesverkehrswegeplans mit Planungsrecht. Die Planungen könnten also morgen beginnen. Es scheitert jedoch an den personellen und finanziellen Ressourcen der Autobahn GmbH für dieses Projekt. Wir fordern die Politik auf, die Autobahn GmbH entsprechend auszustatten, um die A 21 auch im südlichen Abschnitt voranzubringen.“
Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg: „Die A 21 würde zusammen mit dem Lückenschluss der A 39 eine leistungsfähige Ostumfahrung Hamburgs ermöglichen. Das entlastet die Straßen rund um Hamburg und verbessert den Verkehrsfluss. Auch für die zusätzlichen Verkehre, die durch die geplante Fehmarnbeltquerung aus Skandinavien erwartet werden, ist die A 21 dringend nötig. Die A 21 und die A 39 sind zentrale Projekte, um die Metropolregion Hamburg mit der Wachstumsregion Kopenhagen-Malmö-Göteborg zu vernetzen.“
Darüber hinaus betonen die Handelskammern, dass der Ausbau der B 404 zur A 21 unter Errichtung einer neuen Brücke die Zuständigkeit für die Elbquerung zudem in nur noch eine verantwortliche Hand geben könnte. Während die B 404 Elbquerung heute mit ihren drei Brückenbauwerken in der Verantwortung von Niedersächsischer Straßenbaubehörde (NLStBV), Schleswig-Holsteinischem Landesbaubetrieb (LBV.SH) und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) liegt, könnte sich in Zukunft allein die Autobahn GmbH verantwortlich zeichnen. Der im Zuge der in 2021 und 2022 geplanten Sperrungen deutlich gewordene Abstimmungsbedarf würde entscheidend reduziert.
Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg: „Der Weiterbau der A21 löst viele Verkehrsprobleme in der Metropolregion Hamburg. Wir alle wissen, dass die Lauenburger Elbbrücke keine echte Alternative ist. Allein schon, weil diese ebenfalls neu errichtet werden muss. Auf der A 1 wird ab Freitag, den 22. April 2022 zusätzlich eine Streckensanierung durchgeführt. Die aufgezeigten Alternativen sind also keine leistungsfähigen Verkehrswege. Für die Zukunft kann einzig und allein eine durchgezogene A 21 von Schwarzenbek bis Handorf Abhilfe leisten.“