Pressemeldung vom 17. Juni 2022

Hamburg als Hauptstadt und Vorreiter für die großen Zukunftsfragen der Mobilität

Fazit von HEY/HAMBURG: Die Stadt ist für die Mobilitätswende gut aufgestellt
Das Mobility-Festival HEY/HAMBURG am 16. und 17. Juni hat eine große Zahl von Interessierten auf den zwei Bühnen sowie im Livestream angezogen. Hamburg gelingt damit ein weiterer wichtiger Schritt als Vorreiter für die großen Mobilitätsfragen der Zukunft. „Die Transformation der Mobilität spielt eine zentrale Rolle für die Klimawende. Was wir brauchen sind Lösungen, die den Bedürfnissen der Unternehmen und Bürger auch gerecht werden. Hamburg hat die Chance ein leuchtendes Beispiel für andere Standorte zu werden, wenn es gelingt, technologische wie wirtschaftliche tragfähige Lösungen umzusetzen. Wir haben gemeinsam zahlreiche, gute Ansätze diskutiert, die nun konsequent weiterverfolgt werden müssen“, sagte Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. In einer Podiumsdiskussion zum Thema „Ist für den Wirtschafts- und Frachtverkehr in lebenswerten Quartieren noch Platz?“ diskutierte Malte Heyne gemeinsam mit Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende auch über die aktuell drängenden Herausforderungen, wie das Anwohnerparken. Malte Heyne forderte: „Die Hamburger Unternehmen haben zunehmend mit der Ausweisung von Bewohnerparkgebieten zu kämpfen. Wir fordern eine Bundesinitiative zur Weiterentwicklung des Bewohnerparken hin zum Anliegerparken, um diese Ungleichbehandlung zu beenden, die letztendlich eine Entmischung heute attraktiver, lebendiger Quartiere bedeuten.“ 
Senator Dr. Anjes Tjarks verwies in der Diskussion auf den „ziemlich schlechten Zustand“ der städtischen Infrastruktur, der viele Erneuerungsmaßnahmen – und damit Baustellen – notwendig mache. „Aber: Diese Maßnahmen sind Investitionen in die Zukunft einer jeden Stadt.“ Hamburg sei eine wachsende Stadt – und damit auf einer gleichbleibenden Verkehrsfläche mehr Menschen transportiert werden können, müsse der einzelne Verkehrsteilnehmer weniger Fläche einnehmen: „Das ist der zentrale Schlüssel der Mobilitätswende: Wenn mehr Menschen auf Bus und Bahn oder das Fahrrad umsteigen, entsteht mehr Platz für diejenigen, die das Auto oder den LKW nutzen müssen oder wollen, so der Senator.“ Das neue Veranstaltungsformat HEY/HAMBURG lobte er dafür: „Potenziale neuer Mobilitätslösungen aufzuzeigen“.
Bedarf für Entwicklung sieht auch Tobias Bohnhoff, EU-Klimabotschafter und CEO des Software-Unternehmens Appanion Labs GmbH: „Hamburg möchte Vorbild in Sachen Mobilitätswende und Dekarbonisierung sein. Das fällt allerdings kaum auf - sowohl bei einer granularen, öffentlichen Bilanzierung als auch der zeitlichen Ambition, klimaneutral zu werden.“ Die formulierten Ziele im Klimaplan lägen 15 bis 20 Jahre hinter europäischen Vorreitern wie Kopenhagen zurück und verlässliche Regelungen und Leitplanken für die im emissionsintensiven Frachtverkehr beteiligten Unternehmen gäbe es bislang nur wenige.
Städte müssten sich neu erfinden, denn sie stünden erheblich unter Druck: Dies war eine der Hauptthesen von Oliver Heyden, Chief Strategy Officer der Kommunikationsagentur pressrelations. „Der Wanderungssaldo ist negativ, die Stadtflucht kein kurzzeitiges Randphänomen, sondern eine Massenbewegung. Diesen Trend umkehren können Städte nur, wenn sie lebenswerter werden, was nicht nur mehr Grün, weniger Verkehr und bessere Kiez-Qualität bedeutet, sondern auch Bezahlbarkeit und damit Inklusion.“ Zudem, Heyden weiter, setze der Klimawandel Städten zu. Sie seien von der zunehmenden Anzahl von Extremwetterereignissen besonders betroffen. Heyden plädierte: „Klima-Resilienz zählt daher zu den wichtigsten Zukunftsausgaben. Das populäre Konzept der Smart City muss auf diese Kernfragen zur Zukunft der Städte Antworten geben können, wenn es seine Relevanz behalten will.“
Hans H. Hamer, CEO der Shift Mobility, einer globalen Wissensplattform zur Zukunft der Mobilität und ihrer Ökosysteme, die er gemeinsam mit der Handelskammer HEY/HAMBURG initiiert hat, dankte den Partnern und Unterstützern des Mobilitätsfestivals und zog eine positive Bilanz: “Hamburg ist als Hafenstadt, Luftfahrstandort und verkehrliche Drehscheibe des Nordens für Straße und Schiene ideal für ein solches Veranstaltungsformat. Durch den großen Zuspruch ermuntert, wollen wir HEY/HAMBURG hier als branchenübergreifende Mobility Plattform mit Festivalcharakter langfristig etablieren. Wir dürfen uns schon jetzt auf das Wiedersehen im nächsten Jahr freuen.“
HEY/HAMBURG wird zum zweiten Mal veranstaltet von der internationalen Plattform Shift Mobility, unterstützt von der Handelskammer. Diesjährige Motto: „Die Zukunft der Mobilität im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Vernetzung.“ Die hybride Veranstaltung ist Forum für Ideen, Innovationen und Inspirationen und beleuchtet das gesamte Mobility Ecosystem der Zukunft. Das Mobility-Festival bringt führende Köpfe aus Politik und Wirtschaft sowie spannende Start-ups und Vertreter der Wissenschaft zusammen. Am zweiten Tag traten u. a. Redner vom Automobilclub von Deutschland, hySolutions, der Hamburg Port Authority, Fujitsu sowie der Helmut-Schmidt-Universität auf. Im neuen Format HEY/WORLD gab es Live-Schalten aus den USA und Gäste aus China und Afrika. Außerdem wurden eine Studie zu den zukünftigen Megatrends der Mobilität und Urbanisierung und auf dem Adolphsplatz eine Leistungsschau innovativer und umweltfreundlicher Verkehrsmittel präsentiert.