Haupt- und Modellstadt für neue Mobilitätsformen und Digitalisierung

Zum Auftakt des Mobility-Festivals HEY/HAMBURG in der Handelskammer haben mehrere Redner die große Bedeutung Hamburgs und das enorme Potenzial der Stadt für eine „wirtschaftlich tragfähige Mobilitätswende“ betont. Präses Norbert Aust sagte vor 200 Gästen bei der hybriden Veranstaltung am Adolphsplatz: „Eine nachhaltige Zukunft der Mobilität wird nur dann gelingen, wenn ökologische Ideen und ökonomische Notwendigkeiten in ganzheitlichen Konzepten vereint werden. Ein Gegeneinander von verschiedenen Verkehrsträgern ist kontraproduktiv. Wir brauchen Innovation anstelle von Verboten. Der Wunsch der Wirtschaft sei es, dass Hamburg zum Trendsetter für die Zukunft der Mobilität werde, um die Ziele der Nachhaltigkeit und der lebenswerten Metropole zu erreichen, so Aust weiter.  Der Handelskammer-Präses nahm damit Bezug auf die Standortstrategie der Handelskammer „Hamburg 2040 – Wie wollen wir künftig leben und wovon?“.

Der effiziente Transport von Gütern und Personen sei das Rückgrat einer wirtschaftlich erfolgreichen Metropole. Gleichzeitig müssten die negativen Auswirkungen des Verkehrs schrittweise minimiert werden, um dem Klima gerecht zu werden und die Lebensqualität zu stärken, sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Malte Heyne. „Dazu müssen wir fossile Antriebsstoffe schrittweise hinter uns lassen und durch alternative Antriebstechnologien wie Wasserstoff oder Batterietechnologien ersetzen. Darüber hinaus müssen wir das Zusammenspiel der Verkehrsmittel verbessern und zugleich flexibler und schneller werden, was Planungs- und Genehmigungsprozesse betrifft“, forderte Heyne.

Roland Werner, Director Public Policy DACH & SWE des Personenbeförderers Uber, sah in digitalen Mobilitätsangeboten ein großes Potential, „den privaten PKW auch außerhalb der Stadtzentren zu ersetzen“. Gerade die ´letzte Meile´, also der Weg von der Bahnstation bis zur Haustür, sei oft eine Herausforderung. Werner wörtlich: „Mit unserem Angebot bieten wir in Ergänzung zum ÖPNV eine verlässliche und komfortable Alternative zum eigenen Auto.“

Aral-Vorstandsmitglied Alexander Junge verwies auf den eigenen aktiven Beitrag des Mineralölkonzerns zur „Dekarbonisierung des Straßenverkehrs“: „Im Zuge dessen bauen wir das Angebot an unseren Tankstellen deutlich aus und errichten Ultraschnellladesäulen. In Hamburg-Moorburg planen wir den Autohof der Zukunft und werden dort auch Ladesäulen, Wasserstoff-Zapfsäulen und LNG-Zapfsäulen anbieten.“

„Hamburg ist kein Paris, London oder Madrid. Im Gegenteil!!“, betonte Sascha Pallenberg, digitaler Vordenker von aware_The Platform, in seinem Vortrag. Das Potenzial der Stadt als europäischer Benchmark für ein gesamtheitliches Mobilitäts- und Smart-City Konzept zu gelten, sei ungleich größer.

HEY/HAMBURG, zum zweiten Mal veranstaltet von der internationalen Plattform SHIFT Mobility und unterstützt durch die Handelskammer Hamburg, ist ein Forum für Ideen, Innovationen und Inspirationen und beleuchtet das gesamte Mobility Ecosystem der Zukunft. Das Mobility-Festival bringt führende Köpfe aus Politik und Wirtschaft sowie spannende Start-ups und Vertreter der Wissenschaft zusammen. Im neuen integrierten Format HEY/WORLD gibt es Impulse aus den USA, aus China und dem europäischen Ausland, die zu einer Reise durch die Mobilitätslabore der Welt einladen. Auf dem Adolphsplatz und im Börsensaal der Handelskammer werden zudem innovative und besonders  umweltfreundliche Fahrzeuge präsentiert. Das diesjährige Motto von HEY/HAMBURG lautet: „Die Zukunft der Mobilität im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Vernetzung.“ Am ersten Tag traten u.a. Redner von Uber, Shell, incari, des Hamburger Flughafens, VW, Northvolt, der Wasserstoffgesellschaft Hamburg sowie der Haspa auf. HEY/HAMBURG wird morgen von 9 bis ca. 16 Uhr fortgesetzt, für beide Veranstaltungstage ist der Eintritt für die Öffentlichkeit frei.