Neubau

Bundesautobahn A 39

Der nordostdeutsche Raum zwischen den Autobahnen A 7 im Westen, A 24 im Norden, A 10 im Osten und A 2 im Süden ist verkehrlich unterdurchschnittlich erschlossen. Zudem ist die Verkehrsbelastung der Autobahnen A 2, A 7 und A 10 überdurchschnittlich hoch.
Deshalb hat das Bundesverkehrsministerium am 8. Juli 2002 in Abstimmung mit den angrenzenden Bundesländern Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt eine Einigung über ein länderübergreifendes Verkehrskonzept erzielt.
Zu diesem Konzept gehören neben dem Neubau der A 39 auch der Neubau der A 14 von Schwerin über Wittenberge nach Magdeburg sowie die Schaffung einer leistungsfähigen Verbindung zwischen der A 39 und der A 14 im Zuge der B 190n (Querspange) mit Weiterführung bis Neuruppin. Mit diesen Maßnahmen soll die Infrastruktur in den strukturschwachen Räumen Altmark, Prignitz und Lüneburger Heide substanziell gefördert werden. Nördlich von Lüneburg soll die Autobahn A 21 (Kiel – Lüneburg) an die A 39 angeschlossen werden – damit kann eine neue leistungsfähige Umfahrung im Osten von Hamburg geschaffen werden.
Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist das Gesamtpaket aus A 39 und A 14 in den vordringlichen Bedarf eingestuft worden.

Aktueller Planungsstand

Der geplante Lückenschluss der Autobahn A 39 soll die Lücke im Autobahnnetz zwischen Wolfsburg und Lüneburg schließen und die stark befahrene Autobahn A 7 entlasten. Der nördliche Teil der A 39 führt von Hamburg nach Lüneburg, der südliche Teil von Wolfsburg über Braunschweig nach Salzgitter. Zwischen Lüneburg und Wolfsburg klafft eine etwa 105 Kilometer lange Lücke – diese soll auf Wunsch der Politik und der Wirtschaft mit einer durchgängig vierstreifigen A 39 geschlossen werden.
Die geplante Strecke soll östlich an Lüneburg vorbeigeführt und über weite Strecken parallel zum Elbe-Seiten-Kanal über Uelzen bis nach Wolfsburg geführt werden. Dort wird die A 39 mit ihrem südlichen Teilstück verknüpft. Mit der förmlichen Linienbestimmung durch das Bundesverkehrsministerium im Oktober 2008 wurde der Weg für die Erarbeitung der Genehmigungs- und Planfeststellungsentwürfe frei. Inzwischen befinden sich alle sieben Abschnitte der A 39 sowie der westliche Abschnitt der B 190n in der Planung. 
Der Lückenschluss der Autobahn A 39 ist in sieben Planungsabschnitte unterteilt:
(1) von Lüneburg-Nord (L 216) bis östlich Lüneburg (B 216)
7,7 km
(2) von östlich Lüneburg (B 216) bis Bad Bevensen (L 253)
20,0 km
(3) von östlich Bad Bevensen (L 253) bis Uelzen (B 71)
16,4 km
(4) von Uelzen (B 71) bis nördlich Bad Bodenteich (L 265)
12,6 km
(5) von nördlich Bad Bodenteich (L 265) bis Wittingen (B 244)
16,1 km
(6) von Wittingen (B 244) bis Ehra (L 289)
18,1 km
(7) von Ehra (L 289) bis Wolfsburg (B 188)
14,2 km
Die Teilabschnitte 1, 2 und 6 befinden sich im Planfeststellungsverfahren. Die Abschnitte 3, 4 und 5 befinden sich in der Entwurfsplanung. Darüber hinaus ist im Jahr 2018 der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt 7 (Wolfsburg – Ehra) ergangen. Dieser wurde beklagt, sodass ein Planänderungsverfahren notwendig wird. 
Ab dem Januar 2021 hat die Autobahn GmbH des Bundes die weitere Planung der A 39 übernommen. Aktuelle Unterlagen zum Projekt finden Sie auf der Homepage der Autobahn GmbH.

Nordland-Autobahn-Verein

Die Handelskammer Hamburg ist gemeinsam mit der IHK Lübeck, der IHK Lüneburg-Wolfsburg, der IHK Braunschweig, sowie weiteren Kommunen und Landkreises Mitglied im Nordland-Autobahn-Verein (NAV). Der NAV setzt sich für einen raschen Ausbau der A 39 und der A 21 ein und vertritt diese Position öffentlichkeitswirksam gegenüber Politik und Verwaltung.

Position der Handelskammer Hamburg

Der Bau der Autobahn A 39 ist eine bedeutsame Maßnahme für die Erreichbarkeit der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie stärkt die Hinterlandanbindung des Hafens, sowie die touristische Erreichbarkeit. Die Handelskammer Hamburg begrüßt daher eine zügige Realisierung der A 39.
„Die A 21 würde zusammen mit dem Lückenschluss der A 39 eine leistungsfähige Ostumfahrung Hamburgs ermöglichen. Das entlastet die Straßen rund um Hamburg und verbessert den Verkehrsfluss. Auch für die zusätzlichen Verkehre, die durch die geplante Fehmarnbeltquerung aus Skandinavien erwartet werden, ist die A 21 dringend nötig. Die A 21 und die A 39 sind zentrale Projekte, um die Metropolregion Hamburg mit der Wachstumsregion Kopenhagen-Malmö-Göteborg zu vernetzen.“
Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, in einem gemeinsamen Pressestatement mit der IHK Lübeck und der IHK Lüneburg-Wolfsburg am 21.04.2022.
Im Zuge der Bundestagswahl 2021 hat sich die Handelskammer Hamburg zudem gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Verbände und Kammern aus Norddeutschland für den weiteren Ausbau der Straßeninfrastruktur eingesetzt.