Stadtentwicklung

Das Bahnhofsquartier Altona

Hamburg wächst. 2030 werden voraussichtlich zwei Millionen Einwohner in unserer Stadt leben. Für seine neuen Mitbürger braucht Hamburg neue Wohnungen und neue Arbeitsplätze. Zudem muss Hamburg seine Verkehrsinfrastruktur weiter entwickeln, wenn es den Mobilitätsbedürfnissen seiner Unternehmen und Bürger gerecht werden will.

Bahnhofsverlegung Altona mit Chancen und Risiken

Erhebliche Chancen für die Entwicklung Hamburgs bieten sich in Altona. Hier kann Hamburg mit der Mitte Altona konsequent attraktive Wohnungsbaupotenziale heben und mit der damit einhergehenden Verlegung des Fernbahnhofs Altona rund zwei Kilometer nach Norden seine Verkehrsinfrastruktur anforderungsgerecht ertüchtigen.
Im Februar 2017 hat die Handelskammer ein Standpunktepapier für das neue „Bahnhofsquartier Altona“ – so der Vorschlag der Handelskammer für die Namensgebung – vorgelegt. Sie hat darin die Deutschen Bahn AG und die Stadt Hamburg frühzeitig aufgefordert, Mängel in den bis dahin vorgelegten Planungen für den Fernbahnhof und sein Umfeld zu beheben, um eine gedeihliche Entwicklung des Quartiers im direkten Umfeld des neuen Fernbahnhofs nicht zu gefähreden.  Zu den Forderungen, die die Handelskammer als Vertreterin des Gesamtinteresses der Hamburger Wirtschafts erhoben hat, zählten:
  • Eine ausreichende Straßenanbindung und ein leistungsfähiges Parkhaus für die Umsteiger auf den Fernverkehr zu realisieren. Beides ist notwenidg, um die gewünschte Funktion des neuen Fernbahnhofs als Zugang zum Fernverkehr für die nordwestliche Metropolregion Hamburg, der den Hauptbahnhof entlastet, zu gewährleisten.
  • Einen Masterplan für das neue Bahnhofsumfeld zu erarbeiten und die dafür notwendigen  neuen Bebauungspläne zügig aufzustellen. Ohne entsprechende Pläne geraten in den Industrie- und Gewerbegebieten im Umfeld des neuen Bahnhofs 300 Unternehmen aufgrund der absehbaren Entwicklung der Bodenpreise unnötig in Gefahr.
  • Gleichzeitig die Nutzungsmöglichkeiten der neuen verkehrlichen Zentralität auszuschöpfen, die bislang an anderer Stelle in Hamburg nicht abgebildet werden konnten.

Masterplan der Handelskammer Hamburg

Die Handelskammer Hamburg zeigt mit dem am 3. Februar 2017 vorglegten Standpunktepapier für das Bahnhofsquartier Altona-Diebsteich, wie die Chancen der Bahnhofsverlegung gezielt aufgenommen werden können und der Entwicklungsdruck so kanalisiert werden kann, dass gleichzeitig die Risiken für die Unternehmen vor Ort minimiert werden.
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Mit dem Standpunktepapier „Das Bahnhofsquartier Altona. Leben und Arbeiten in zentraler Lage (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 21805 KB)“ hat die Handelskammer einen umfassenden Handlungskatalog und einen eigenen Masterplan für die Entwicklung des Bahnhofsquartiers vorgelegt. Diese stellen eine Blaupause für die Akteure in Politik und Verwaltung dar und zeigen auf, wie die Entwicklung neuer, zentraler Stadtbereiche, die Sicherung bestehender Industrie- und Gewerbegebiete sowie eine anforderungsgerechte Verkehrsinfrastruktur gleichermaßen sichergestellt werden können.
Im neuen Bahnhofsquartier Altona können:
  • 6.000 neue Wohnungen für 12.000 Menschen und
  • 18.000 neue Arbeitsplätze entstehen sowie
  • 300 Unternehmen in den bestehenden Industrie- und Gewerbegebieten gesichert werden.
Die Handelskammer schlägt zudem vor, das „Stadtpark-Deck Altona“ als Leuchtturmprojekt zu realisieren. Kernidee ist es, die Bahngleise des Gleisdreiecks und die Stresemannstraße zu überbauen, und so oberhalb der Gleise in 20 Metern Höhe einen etwa fünf Hektar großen Stadtpark zu schaffen, der die bisher fehlende Verbindung zwischen der Mitte Altona und dem neuen Fernbahnhof herstellt. Oberhalb dieser Plattform sollen zwei gestaffelte Hochhäuser mit 25 Geschossen und einer Gesamthöhe von jeweils 100 Metern entstehen. In diesen Hochhäusern und den Sockelgeschossen könnten ein Kongresshotel mit einem Convention Center, eine Konzerthalle für 5.000 Besucher sowie Büros und Wohnungen Platz finden. Auch das derzeit an der Plöner Straße ansässige Briefverteilzentrum der Post könnte hierher verlagert werden. Sollte eine notwendige Machbarkeitsstudie der Freien und Hansestadt Hamburg für das „Stadtpark-Deck Altona" zu einem nicht tragfähigen Ergebnis kommen, so könnte eine weniger komplexe Alternativplanung umgesetzt werden, die an Stelle eines großzügigen Stadtparks lediglich eine Fußgängerbrücke in Form eines „Skywalks" vorsieht.