Innenstadt
Die Hamburger Innenstadt ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Sie ist der wichtigste Einkaufsort im Norden Deutschlands, Sitz zahlreicher Unternehmen, das kulturelle Zentrum, Anziehungspunkt für Touristen und mehr und mehr auch ein Wohnstandort. Mit dem Rathaus, das Sitz von Bürgerschaft und Senat ist, ist die Innenstadt zugleich das politische Zentrum des Stadtstaates.
Mit der Hafencity, einem der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte Europas, ist seit 2000 ein neues, urbanes Quartier entstanden, das die Innenstadt wieder stärker mit der Elbe verknüpft. Dieser Stadtteil wächst nach und nach von Westen nach Osten, von der Elbphilharmonie hin zu den Elbbrücken.
Einkaufen – wichtiger Bestandteil der multifunktionalen Innenstadt
Die Innenstadt nimmt viele Funktionen wahr. So ist sie der bedeutendste Einkaufsort im Norden Deutschlands. Ihr Einzugsgebiet reicht bis nach Skandinavien. Im City-Einzelhandel werden jährlich knapp 2 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet.
In der Hamburger Innenstadt gibt es rund 1.000 Einzelhandelsbetriebe, von denen sich knapp 400 im Kernbereich der City und weitere etwa 250 in den Einkaufszentren und Passagen befinden.
Die eher konsumorientierten Einzelhandelsformate finden sich vorwiegend an der Mönckebergstaße und Spitalerstraße (City Ost), wobei sich hier auch wertige Konzepte finden wie beispielsweise im Levantehaus. Gleichzeitig werden die luxuriösen und szenigen Labels, die die City West prägen, immer häufiger um populäre Filialisten ergänzt. Die Europa-Passage bildet gemeinsam mit der Bergstraße und dem Rathausmarkt/Schleusenbrücke die wichtigste Verbindung zwischen diesen beiden Einzelhandelsschwerpunkten.
Weitere attraktive Einzelhandelslagen mit vielen inhabergeführten Fachgeschäften sind die Colonnaden, das Nikolai-Quartier mit der Großen Johannisstraße und dem Großen Burstah, das Kontorhausviertel sowie der Ballindamm und das Alstertor.
Ein weiterer Einzelhandelsschwerpunkt entsteht in der Hafencity, insbesondere im Umfeld des Großen Grasbrooks und im Überseequartier. Das neue multifunktionale Stadtquartier “Westfield Hamburg-Überseequartier” des Entwicklers Unibail Rodamco Westfield ergänzt das Einzelhandelsangebot im Zentrum der Metropolregion.
Kunst, Kultur und Wissenschaften in der Innenstadt
Die Hamburger Innenstadt ist neben Berlin-Mitte der wichtigste Kulturstandort im Norden Deutschlands. In der Innenstadt befinden sich unter anderem die Hamburgische Staatsoper, das Thalia-Theater und das Bucerius Kunstforum. Eine vielseitige Kulturmeile ist auf dem östlichen Wallring entstanden: Die Hamburger Kunsthalle, das Museum für Kunst und Gewerbe, der Hamburger Kunstverein, die Freie Akademie der Künste und die Deichtorhallen. Am Hühnerposten befinden sich die Zentralbibliothek und das Goethe-Institut, an der Kirchenallee das Deutsche Schauspielhaus. Auf dem westlichen Wallring wird das Kulturangebot noch ergänzt durch die traditionsreiche Laeiszhalle und das Museum für Hamburgische Geschichte.
Ein international beachtetes Highlight ist die Elbphilharmonie, die sich als eine der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen Norddeutschlands etablierte.
Die Innenstadt ist außerdem ein Wissenschaftsstandort. Hier befinden sich mehrere Hochschulen:
- die Bucerius Law School,
- die Hafencity-Universität,
- die Hamburg School of Business Administration (HSBA),
- die Kühne Logistics School in der Hafencity,
- die Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK).
In der Nähe der Innenstadt liegen auch das Congress Center Hamburg (CCH) und die Hamburg-Messe.
Im Rahmen von Business Improvement Districts (BID) wurden der Neue Wall, das Passagenviertel, die Hohen Bleichen mit dem Heuberg/Georg-Elser-Platz, der Gänsemarkt und die Dammtorstraße sowie der Ballindamm neu gestaltet. Auch das Nikolai-Quartier rund um die Handelskammer und das angrenzende Rathausquartier sowie der Neue Jungfernsiteig sind weitgehend neu gestaltet worden und auch in den Colonnaden wurde ein BID eingerichtet. Im Rahmen des BIDs Mönckebergstraße hat die Hauptgeschäftsstraße der Innenstadt eine neue, attraktive Straßen-, Fassaden- und Effektbeleuchtung erhalten. Die neue Winterbeleuchtung der Mönkebergstraße wurde im November 2020 erstmals installiert.
Engagement für eine attraktive Innenstadt
Die Handelskammer Hamburg engagiert sich für eine attraktive, nutzungsgemischte Innenstadt, die die Vielfalt der Metropole widerspiegelt und mit der sich die Hamburger und die Besucher der Hansestadt identifizieren können.
Die Handelskammer arbeitet eng mit dem City Management Hamburg zusammen, das 1999 gegründet wurde und das Ziel verfolgt, die Hamburger Innenstadt im nationalen und internationalen Wettbewerb zu stärken, die Frequenzen zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
Gemeinsam mit der Hauptkirche St. Jacobi hat die Handelskammer ebenfalls 1999 den Runden Tisch St. Jacobi ins Leben gerufen, ein Gesprächs- und Diskussionsforum von evangelisch-lutherischer Kirche, diakonischen Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft, Kaufmannschaft, sozialen Initiativen, Politik und Verwaltung, der sich mit den sozialen Problemen in der Innenstadt befasst.
Der Trägerverbund Projekt Innenstadt, der 1984 gegründet wurde, setzt sich für eine attraktive Innenstadt ein. Von ihm gingen viele wichtige Initiativen aus, z.B. die zur Gründung des BIDs Mönckebergstraße.
Die Initiative „Altstadt für Alle!“ will Potenziale und Perspektiven „für eine kreative und mutige Weiterentwicklung der Hamburger Innenstadt“ entwickeln. Träger sind die Patriotische Gesellschaft, die Akademie der Nordkirche und die Initiative „Hamburg entfesseln“. Zu den Projekten, die eine starke Aufmerksamkeit erzielten, gehört die temporäre Fußgängerzone unter dem Motto “Die Altstadt lebt” im Rathausquartier im Sommer und Herbst 2019. Die ganz überwiegend positiven Erfahrungen sind in die inzwischen abgeschlossene Neugestaltung des BIDs Rathausquartier eingeflossen.
Positionspapiere der Handelskammer Hamburg
Im Juni 2021 hat die Handelskammer Hamburg mit dem Standpunktepapier „Die Hamburger Innenstadt auf dem Weg in ihre Zukunft 2040“ einen Zukunftsplan für die Innenstadt vorgelegt. Er wurde unter Beteiligung der ehrenamtlichen Gremien der Handelskammer erarbeitet und mit sehr großer Mehrheit im Plenum verabschiedet. Er enthält neben einer Analyse der aktuellen Situation auch ein Zukunftsbild sowie konkrete Handlungs- und Projektvorschläge. Mit diesem Zukunftsplan will die Handelskammer die Hamburger City in einen innovativen, attraktiven und nachhaltigen Unternehmens- und Wohnstandort, einen Ort der Identifikation sowie einen Treffpunkt für alle Bürger und Gäste verwandeln. Dazu muss die räumliche Trennung von Einkaufen, Arbeiten, Dienstleistungen, Wohnen, Produktion und Freizeitgestaltung überwunden und ein umfassender Transformationsprozess eingeleitet werden. Um diesen Prozess professionell zu managen und nachhaltig zu gestalten, setzt sich die Handelskammer für die Gründung einer Innenstadt-Gesellschaft ein, die das Transformationsmanagement übernimmt und Schlüsselprojekte entwickelt. Den Zukunftsplan Innenstadt finden Sie unter www.hk24.de/innenstadt2040.
Bereits in der Vergangenheit hat die Handelskammer Positions- und Standpunktepapiere mit dem Ziel der Stärkung und Weiterentwicklung der Hamburger Innenstadt veröffentlicht:
Das Standpunktepapier „Bündnis für die Innenstadt“ hat die Handelskammer am 8. Oktober 2019 gemeinsam mit dem City Management Hamburg, dem DEHOGA Hamburg Hotel- und Gaststättenverband e.V., dem Handelsverband Nord e.V., dem Tourismusverband Hamburg e.V., dem Trägerverbund Projekt Innenstadt e.V. und dem Verband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Nord e.V. der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin setzen sich die Bündnispartner für eine attraktive und lebendige Innenstadt ein. Sie finden das Standpunktepapier unter www.hk24.de/buendnisinnenstadt. Mit Bezug auf das „Bündnis für die Innenstadt“ stellte der Senat am 7. Februar 2020 ein Maßnahmenprogramm zur Aufwertung der Innenstadt vor. Es greift viele der Forderung des Standpunktepapiers auf, die im Dialog u.a. mit der Wirtschaft realisiert werden.
Das Plenum der Handelskammer hat am 1. September 2016 ein Eckpunktepapier zur erfolgreichen Entwicklung des Überseequartiers in der Hafencity als Baustein der Hamburger Innenstadt beschlossen. Die wesentlichen Forderungen sind eine attraktive städtebauliche Verknüpfung der Kern-City mit der Hafencity, eine attraktive Verknüpfung zwischen dem nördlichen und dem südlichen Überseequartier und gleiche Rahmenbedingungen für die gesamte Innenstadt. Weitere Informationen erhalten Sie im Papier "Eckpunkte für die erfolgreiche Entwicklung des Überseequartiers als Baustein der Hamburger Innenstadt" (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 99 KB).
Das Standpunktepapier "Wirtschaftsstandort Hamburger Innenstadt", das die Handelskammer am 14. Oktober 2016 vorgestellt hat, umfasst fünf Handlungsfelder und fünf Leitprojekte, die das Ziel verfolgen, die Innenstadt als vielfältigen, pulsierenden Ort weiterzuentwickeln und den Unternehmen gute Rahmenbedingungen zu bieten. Das Standpunktepapier enthält zudem eine Vielzahl von Daten, Karten und Graphiken zur Hamburger Innenstadt.
Schon 2006 legte die Handelskammer das Vor-Ort-Papier "Ein Quartier wird zum Scharnier – Die Perspektiven des Fleetviertels für Hamburg" vor, in dem aufgezeigt wird, wie die südliche Altstadt, die die Verbindung zur Hafencity herstellt, wieder zu einem lebendigen, innerstädtischen Quartier gemacht werden kann. Das Papier enthält Vorschläge zur Entwicklung von Wohnen, Arbeiten und Lebensqualität, ergänzt um Ideen zur städtebaulichen Entwicklung des Quartiers.