CCUS als Schlüsseltechnologie für eine klimaneutrale Industrie - jetzt die Voraussetzungen schaffen
Halle (Saale), 24. November 2025. Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) begrüßt den Beschluss des Bundestages zur Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes (KSpG). Damit wird die industrielle Nutzung von Carbon-Capture-, -Utilisation- und -Storage-Technologien (CCUS) erstmals in größerem Maßstab ermöglicht. Aus Sicht der regionalen Wirtschaft ist dies ein bedeutsamer Schritt für die klimaneutrale Transformation energieintensiver Branchen wie Chemie, Zement und Abfallwirtschaft.
Der Präsident der IHK Halle-Dessau, Sascha Gläßer, betont: „CCUS ist kein Aufschub der Transformation, sondern eine notwendige Ergänzung. In vielen industriellen Prozessen werden auch künftig technisch unvermeidbare Emissionen entstehen – ohne CCUS verlieren wir industrielle Substanz.“
Die IHK begrüßt zugleich im Grundsatz die Positionierung des Landes Sachsen-Anhalt, das sich jüngst offen zur Nutzung von CCUS bekannt hat.
Gläßer unterstreicht: „Sachsen-Anhalt erkennt die industriepolitische Bedeutung der Technologie. Jetzt kommt es darauf an, früh Planungssicherheit zu schaffen – damit Unternehmen die nötigen Investitionen nicht ins Ausland verlagern.“
Damit Sachsen-Anhalt bei diesem Zukunftsthema konkurrenzfähig bleibt, fordert die IHK eine zügige landeseigene Strategie. Sie soll Infrastruktur, Speicherpotenziale, Genehmigungswege und Akzeptanzmaßnahmen bündeln.
„Wer hier früh handelt, bleibt vorn. Eine klare CCUS-Strategie des Landes ist notwendig, um Wertschöpfung am Standort zu sichern und Klimaneutralität realistisch zu erreichen“, erläutert der IHK-Präsident.
Die IHK betont abschließend, dass für eine erfolgreiche Umsetzung neben dem rechtlichen Rahmen insbesondere die gesellschaftliche Akzeptanz entscheidend sei. So sei CCUS keine „Verhinderungstaktik“, sondern eine Technologie, die es ermögliche, Klimaschutz und industrielle Wettbewerbsfähigkeit gleichzeitig zu realisieren.
Die IHK Halle-Dessau ist die gemeinsame Stimme von 52.000 Unternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt. Ihre Mitglieder sichern 400.000 Arbeitsplätze und tragen mit jährlich 30 Milliarden Euro maßgeblich zur regionalen Wertschöpfung bei. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts vereint die IHK Gesamtinteressenvertretung, Dienstleistungen und hoheitliche Aufgaben.