Handlungsempfehlungen für bessere Berufs- und Studienorientierung

Halle (Saale), 5. Dezember 2025. Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) hat ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung der Berufs- und Studienorientierung an Schulen in Sachsen-Anhalt verabschiedet. Ziel sei es, junge Menschen früher, verlässlicher und praxisnäher bei ihrer Berufswahl zu unterstützen und damit Fehlentscheidungen, Ausbildungsabbrüche und wertvolle „verlorene Jahre“ zu vermeiden.
IHK-Präsident Sascha Gläßer betonte die Dringlichkeit: „Wir müssen viel zielgerichteter ausbilden, wenn wir den Fachkräftemangel wirksam bekämpfen wollen. Dabei spielt eine umsichtige Berufs- und auch Studienorientierung eine bedeutsame Rolle.“
Die zehn Empfehlungen der IHK reichen von der verbindlichen Verankerung der Berufs- und Studienorientierung im Schulprogramm über praxisorientierte Lehrerfortbildungen und Coaching-Formate bis hin zur engeren Zusammenarbeit von Schulen, Unternehmen, Kammern und Hochschulen. Auch die Verstetigung der Schulsozialarbeit und eine bessere Sichtbarkeit bestehender Angebote gehören dazu.
„Berufsorientierung darf nicht dem Zufall überlassen werden. Sie braucht klare Verantwortlichkeiten in den Schulen, verlässliche Partner in der Wirtschaft und moderne Formate, die Jugendliche wirklich erreichen“, so Gläßer.
Mit Blick auf die regionale Fachkräftesicherung unterstrich er die Bedeutung der Maßnahmen für die Zukunftsfähigkeit des Landes:
„Sachsen-Anhalt kann es sich nicht leisten, Jahr für Jahr junge Menschen auf Ausbildungs- und Studienwege zu schicken, die nicht zu ihnen passen. Eine starke Berufs- und Studienorientierung ist ein Schlüssel, um Potenziale zu heben und Unternehmen zu stärken.“
Die IHK Halle-Dessau werde die Umsetzung gemeinsam mit Schulen, Politik und Wirtschaft begleiten und sich insbesondere für praxisnahe Formate, digitale Informationsangebote und verlässliche Kooperationen einsetzen.
Die IHK Halle-Dessau ist die gemeinsame Stimme von 52.000 Unternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt. Ihre Mitglieder sichern 400.000 Arbeitsplätze und tragen mit jährlich 30 Milliarden Euro maßgeblich zur regionalen Wertschöpfung bei. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts vereint die IHK Gesamtinteressenvertretung, Dienstleistungen und hoheitliche Aufgaben.