Die Stellenanzeige ist tot - und nun

Zappos ist ein großer mittelständischer Schuh-Versender in den USA. Kürzlich schaffte er die Stellenanzeigen ab. Mitarbeiter sollen fortan nur noch auf dem Weg der direkten Ansprache gewonnen werden. Wenn sie auch daran interessiert sind, die immensen Kosten für Stelleninserate einzusparen und bessere Bewerber zu bekommen, sollten Sie einen Blick auf die Praxis des US-Unternehmens (1.500 Mitarbeiter) werfen.
Kern ist eine alte Vertriebsidee: „Wir wollen nur Mitarbeiter einstellen, zu denen schon ein warmer Kontakt besteht“, sagt Zappos. Deshalb keine Kaltakquise von Mitarbeitern von Inserat mehr, weder online noch in Zeitungen. Personalchef Michael Bailen machte die Nachteile dieser Praxis sehr deutlich klar: „Stelleninserate sind wie Spam. Wir spammen die Bewerber zu – und sie spammen uns zu.“
Neue Rekrutierungs-Strategie: Zappos baut gezielt Wege auf, um heute schon Kontakt zu Mitarbeitern von morgen zu haben. Lange vor der Einstellung sollen Kandidaten Denkweisen, Ziele und Kultur des Unternehmens kennenlernen. So sollen Leute gefunden werden, die zu Zappos passen. Dieses Vorgehen macht den Rekrutierungsprozess schlanker und sorgt für neue Mitarbeiter, die bleiben, weil sie die Firma schon kennen.

Schneller und billiger Mitarbeiter finden: So schafft Zappos Kontakt zu den Mitarbeitern von morgen
1. Ziel ist es, potenzielle Mitarbeiter über Social Media in einen Online-Club einzubinden – und so an das Unternehmen heranzuführen.
2. Eingangskanal ist die Karriereseite von Zappos im Netz. Hier wird das Interesse am Unternehmen geweckt.
3. Der Online-Club „Zappos-Insider“ lockt mit diesen handfesten Versprechen: „Wir informieren Sie als Erste über frei werdende Stellen.“ „Finden Sie heraus, wer von Ihren Bekannten und Freunden schon bei uns arbeitet.“ „Halten Sie sich über Zappos auf dem Laufenden.“ „Bauen Sie einen persönlichen Kontakt zu einer Zappos-Führungskraft auf.“ „Lassen Sie sich zu interessanten Firmen-Anlässen einladen.“
4. Auf diese Weise baut Zappos eine Community von Interessierten auf, die angesprochen werden können, sobald eine Stelle zu besetzen ist.

Die Geschäftsführer von Zappos haben einige gute Argumente auf ihrer Seite. Der Verzicht auf Stellenanzeigen vermeidet den Zustrom ungeeigneter Bewerber-Zuschriften, spart Zeit und Geld. Weil es keine Absagen-Administration mehr gibt, haben die Personaler mehr Zeit, sich ausführlich mit jedem Bewerber zu befassen. Überdies wird der negative Image-Effekt von Absagen vermieden.
Quellennachweis: www.trendscanner.biz