Bewerbung ohne Lebenslauf und Noten

Im Kampf um potenzielle Fachkräfte verzichten immer mehr Unternehmen bei Bewerbungen auf Formalien wie ein Anschreiben oder einen Lebenslauf. Auch schlechte Zeugnisnoten sind oftmals kein Ausschlusskriterium mehr.
 
„Pflichtbewusstsein oder technisches Verständnis zählen manchmal mehr als die Eins oder die Vier minus in Mathe“, sagte Ulrich Weber, Personalchef der Bahn, in einem Medieninterview.
Folge: Jeder Bewerber, der sich für ein duales Studium bewirbt, wird zum Testverfahren zugelassen – und zwar unabhängig von Zeugnisnoten. Alle Schüler haben die gleiche Chancen; so bleiben auch unentdeckte Talente nicht verborgen.

Bei Hubraum, einem Inkubator in Berlin, wird für die Bewerberauswahl nur noch ein Video-Interview eingesetzt. Andere Formalien wie ein Lebenslauf, die früher auf dem Arbeitsmarkt wichtig waren, spielen keine Rolle mehr.

Auch der Versender Otto hat die Hürden deutlich abgesenkt. Ein Anschreiben werde nicht mehr gefordert, berichtet das Branchenblatt „Lebensmittelzeitung“, auf Wunsch werde zur Du-Ansprache gewechselt. Bewerber können sich zudem mit ihrem auf Xing oder LinkedIn hinterlegten Profil auf Ottos Karriereseite registrieren, sie erhalten dann automatisch Job- Empfehlungen, die zu ihrer Qualifikation passen.

Bei McDonald‘s geht man ähnlich vor:
1. Das Unternehmen öffnet seine Stellenangebote für Bewerber, die in ihrem Lebenslauf nicht die klassischen Merkmale für einen Karriere-Einstieg mitbringen.
2. Bewerbung soll so einfach wie möglich sein – und berücksichtigen, dass GenY- und GenZ-Bewerber sich nicht im Modus „Ich schreibe jetzt eine Bewerbung“ zwei Stunden an den Schreibtisch setzen – sondern sich oft spontan mit ein paar Klicks für eine Bewerbung entscheiden.
 
Quellennachweis: www.trendscanner.biz