SIHK-Pressemeldung

Beschäftigung im südwestfälischen Dienstleistungsgewerbe legt deutlich zu

„Der Dienstleistungssektor war in den vergangenen zehn Jahren der Jobmotor in Südwestfalen. In diesem Zeitraum stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um beachtliche 19 Prozent an. Es sind viele attraktive und anspruchsvolle Arbeitsplätze auch außerhalb der gewohnt starken Industrie entstanden. Südwestfalen ist damit wirtschaftlich breiter und solider aufgestellt“, kommentiert Martin Groß, Teamleiter Finanzen und Beitrag der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), die sechste Auflage der Broschüre ‚Südwestfalen in Zahlen‘ (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 680 KB), die gemeinsam mit der IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland und der IHK Siegen herausgegeben wird.
Von 2013 bis 2023 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) in Südwestfalen um 58.000 auf 569.000 gestiegen. In diesem Zeitraum legte der Dienstleistungsbereich „Handel, Gastgewerbe, Verkehr“ um 14.000 (plus 15 Prozent) und die „sonstigen Dienstleistungen“ um 38.000 (plus 21 Prozent) zu. Im produzierenden Gewerbe stieg die Beschäftigtenzahl um 6.000 an (plus 3 Prozent). Damit entfallen 89 Prozent des Beschäftigungszuwachses seit 2013 auf die beiden Dienstleistungszweige. Martin Groß erklärt dazu: „In Südwestfalen ist die Industrie nach wie vor der wichtigste Wirtschaftszweig. Während in Nordrhein-Westfalen insgesamt 25 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im produzierenden Gewerbe arbeiten, ist dieser Anteil in Südwestfalen mit 43 Prozent fast doppelt so hoch. Zudem sind zahlreiche Dienstleister eng mit der Industrie verbunden“, so Martin Groß weiter.
Insgesamt blickt die Wirtschaft und insbesondere die Industrie in Südwestfalen und NRW aber auf ein herausforderndes Jahr 2023 zurück. „Die Steuer- und Abgabenlast der Unternehmen liegt deutlich über der von vergleichbaren Industrienationen. Der Inflationsdruck war erheblich, die hohen Zinsen taten ihr Übriges – all das macht der exportorientierten Industrie zu schaffen. Daher liefen die Geschäfte im vergangenen Jahr in weiten Teilen deutlich schlechter als erhofft. Entsprechend stagnierte auch die Zahl der Beschäftigten“, betont Martin Groß. Die südwestfälische Industrie musste 2023 einen Umsatzrückgang von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbuchen. In NRW fiel der Umsatzrückgang mit 2,2 Prozent noch stärker aus. Im Vergleich hierzu konnten die Industriebetriebe im Jahr 2022 noch ein kräftiges Umsatzplus erzielen (Südwestfalen: +13,5 Prozent, NRW; +15,2 Prozent).
Das verfügbare Einkommen (allgemeine Kaufkraft) je Einwohner ist im Jahr 2023 um 724 Euro bzw. 2,8 Prozent gestiegen. Im Durchschnitt hatten die Bewohner Südwestfalens 425 Euro mehr Einkommen zur Verfügung als der Landesdurchschnitt. In den letzten fünf Jahren stieg das Einkommen der Einwohner Südwestfalens um 14,1 Prozent an und damit etwas stärker als im Bundesdurchschnitt (+13,8 Prozent). Dazu sagt Martin Groß: „Die Zahlen zeigen, dass die Menschen in Südwestfalen vergleichsweise gute Einkommen haben. Die gestiegene Kaufkraft konnte die hohe Inflation der letzten Jahre aber noch nicht ausgleichen.“
Der Zahlenspiegel „Südwestfalen in Zahlen“ liefert zudem Informationen zur Bevölkerungsentwicklung, zum Arbeitsmarkt und zu Südwestfalens Weltmarktführern. Die Broschüre ist unter sihk.de/statistik abrufbar.
18. Juni 2024