SIHK: Weiterhin auf Verhandlungen mit den USA setzen

Die US-Regierung hat ihre Zollpause bis zum 1. August 2025 verlängert. Die im April angeordnete Aussetzung sollte eigentlich am 9. Juli enden. Die US-Zölle auf Aluminium und Stahl sind weiterhin bei 50 Prozent. Nun sollen die Handelspartner etwas mehr Zeit bekommen, um Abkommen mit den USA zu schließen. „Seit den angedrohten Zöllen haben die USA die Rolle des Wachstumstreibers für viele südwestfälische Unternehmen verloren. Die Exportzahlen im letzten Quartal sind stark rückläufig, auch wenn die USA immer noch einer der wichtigsten Absatzmärkte sind. Diese Unsicherheiten sind neben den anderen aktuellen Herausforderungen einfach Gift fürs Geschäft“, sagt Frank Herrmann, Außenhandelsexperte der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK).
Im Moment wird von den USA ein Basiszoll von 30 Prozent angedroht. Das würde einige Geschäftsmodelle zunichtemachen, auch wenn Trump-Zölle oft Importzölle sind und den amerikanischen Abnehmern genauso schaden. Einen Rückgang auf die bisher niedrigen Zölle werde es wohl nicht geben. Wichtig sei ein kalkulierbarer Zollsatz. „Unser Appell geht an die Bundespolitik und die Europäische Union, sich einig zu sein und weiter auf fairen und regelbasierten Handel zu setzen sowie smarte Verhandlungslösungen mit den USA anzustreben. Gleichzeitig muss die Wettbewerbsfähigkeit in Europa gestärkt werden, indem zum Beispiel die überbordende Bürokratie abgebaut wird und neue Freihandelsabkommen zum Beispiel mit Ländern in Asien und Lateinamerika abgeschlossen werden“, betonte Herrmann.
Die USA sind der wichtigste Handelspartner außerhalb Europas für südwestfälische Unternehmen. Etwa 320 Unternehmen exportieren aus dem SIHK-Bezirk Hagen über den großen Teich, 55 haben eine Niederlassung und 26 produzieren vor Ort.