Einigung mit Blick auf US-Zölle beendet vorerst Schlingerkurs

Am vergangenen Sonntag, 27. Juli, einigten sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump darauf, dass die meisten der US-Importe aus Europa künftig mit 15 Prozent verzollt werden sollen. Etwa 320 Unternehmen exportieren aus dem Bezirk der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) über den großen Teich, 55 haben eine Niederlassung und 24 produzieren vor Ort. Bei den indirekten Exporten ist die Zahl wesentlich höher.
„Die Wirtschaft im Märkischen Südwestfalen hat jetzt erst einmal Planungssicherheit und die Gefahr einer Eskalation im Handelsstreit mit den USA ist vorerst einmal abgewendet," so SIHK-Präsident Ralf Stoffels und betont aber zugleich: „Die EU stand unter erheblichem Druck, hat aber mit der Einigung Schlimmeres verhindert. Doch der Deal hat seinen Preis, und dieser Preis geht auch zulasten der deutschen und europäischen Wirtschaft."
Viele Details blieben noch unklar, insbesondere, wie die angekündigten Energieimporte und Investitionszusagen in der Praxis umgesetzt werden sollen. Unternehmen aus dem Märkischen Südwestfalen investieren in den USA aus unternehmerischer Überzeugung, nicht aus politischem Kalkül. Was sie dafür allerdings brauchen, ist Verlässlichkeit, sowohl in der Zollpolitik als auch bei den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.