IHK NRW

NRW braucht einen Sanierungsplan für alle Brücken / Ersatzneubauten beschleunigen

Nicht nur Unternehmen an überlasteten Umleitungsstrecken, sondern der Wirtschafts- und Industriestandort NRW insgesamt ist von den Problemen infolge der Brückensperrung der A45 bei Lüdenscheid betroffen. Das Planen, Genehmigen und Bauen von Ersatzbauwerken muss deutlich schneller werden. Dafür gilt es, Verfahren zu entschlacken und Prozesse neu zu definieren. Bei einem Treffen von IHK NRW Präsident Ralf Stoffels, zugleich auch Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK),  mit NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes standen daher kurzfristige Optionen für die Regionen und bessere Lösungen für einen schnelleren Infrastrukturaufbau im Mittelpunkt des Gesprächs.
IHK NRW Präsident Ralf Stoffels fordert: „Die Brückenprobleme sind eine grundlegende Bedrohung für den Wirtschaftsstandort NRW. Die jüngsten Sperrungen an der A45 aber auch an der A 65/ A1 infolge der Flutkatastrophe zeigen, wie wichtig die großen Verkehrsadern für NRW als Logistikdrehscheibe in Europa sind. Trotz des dichten Verkehrsnetzes in NRW können solche Sperrungen in den Logistikketten nicht aufgefangen werden. Die sanierungsbedürftige Infrastruktur wird zum Risiko für den Wirtschaftsstandort NRW und zum Engpassfaktor für die betroffenen Betriebe in den Regionen. NRW braucht daher einen Sanierungsplan für alle Brücken.“
Lücken im Infrastrukturnetz führen zu steigenden Transportkosten, verhindern verlässliche Liefertermine, lassen Umsätze einbrechen und erhöhen das Verkehrsaufkommen und die Belastungen an Ausweichrouten. Vor diesem Hintergrund sind Planungs- und Genehmigungsverfahren schnellstmöglich so auszurichten, dass Staat und Unternehmen die erforderlichen Investitionen in NRW tätigen können. Für die bestehenden Infrastrukturen bedarf es vorausschauenden Handelns, um einen plötzlichen Ausfall einer Verkehrsader zu verhindern und für die Wirtschaftsstandorte und die dort ansässigen Unternehmen unkalkulierbare Risiken zu vermeiden. Gerade an der A45 bei Lüdenscheid wird deutlich, wie wichtig es ist, dass der Ersatzbau der Brücke möglichst schnell erfolgen kann.
Verkehrsministerin Ina Brandes kommentiert: „Nie zuvor war es wichtiger, dass wir auf dem von Nordrhein-Westfalen eingeschlagenen Weg des Planungs-, Genehmigungs- und Bauhochlaufs konsequent weiter vorankommen. Der langjährige Investitionsstau zwingt uns, vor allem bei den angegriffenen Brücken auf unseren Bundesfernstraßen zu handeln. Deswegen haben wir ein 10-Punkte-Programm vorgelegt, damit Infrastruktur schneller geplant, genehmigt und gebaut wird. Das heißt konkret bei der Talbrücke Rahmede an der A45: Bei diesem Ersatzbau kann auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung und ein Planfeststellungsverfahren verzichtet werden. So sparen wir wertvolle Jahre ein. Und nur so helfen wir den Menschen vor Ort, dem so wichtigen Wirtschaftsstandort Südwestfalen und auch dem Industrieland Nordrhein-Westfalen. Ich freue mich sehr, dass unsere Impulse zur Beschleunigung von Planung, Genehmigung von Bau von allen Seiten geteilt werden.“

Weiterführende Informationen für die betroffenen Unternehmen gibt es bei den regionalen IHKs unter anderem unter:

16. Februar 2022