Jetzt Kräfte bündeln – Trump-Zölle treffen Südwestfalen besonders
Seit September 2025 gilt von Seiten der USA in der Regel ein Zollsatz von 15 Prozent auf EU-Waren. Zusätzlich werden Zölle auf Aluminium und Stahl erhoben.
Im Bezirk der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) und hier vor allem der Märkische Kreis sind durch ihre hohe Industriedichte und den hohen Anteil an metallverarbeitendem Gewerbe, hier vor allem im Automotive-Bereich, deutschlandweit besonders betroffen. Das zeigt eine neue Studie des ifo-Instituts aus Dresden zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Zölle auf die Landkreise und kreisfreien Städte.
„Mit dem „Zoll-Deal“ zwischen Europäischer Union und USA gibt es zwar eine gewisse Regelung, die aber von Präsident Trump auch schnell wieder aufgehoben werden kann. Sicherheit sieht anders aus. Die USA sind kein verlässlicher Handelspartner mehr. Auch wenn die Zulieferer, die in den USA sitzen und nicht von den Zöllen betroffen sind, ihre Preise etwa um die Zollwerte erhöht haben und das Preisniveau insgesamt in den USA gestiegen ist, führen die Unsicherheiten im Markt dazu, dass viele US-Projekte auf Eis gelegt wurden“, so Frank Herrmann, SIHK-Außenwirtschaftsexperte.
„Trotzdem muss klar sein – das Märkische Südwestfalen ist keine Auslaufregion, sondern Ursprung und Zukunft der Industrie, wenn alle Beteiligten sichtbar zusammenstehen, Kräfte bündeln und miteinander statt nebeneinander arbeiten, gemeinsam Strategien entwickeln und Wissen zum Beispiel bei Datennutzung, künstlicher Intelligenz oder Produktionsprozessen teilen“, unterstreicht Herrmann und betont: „Mittelständische Unternehmen stehen insbesondere in Krisenzeiten für Mut, Qualität und Zusammenhalt, in diesem Fall gegen den internationalen Trend des Mauern Hochziehens und die allgemeinen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Globalisierung und Digitalisierung. Das muss auch in Südwestfalen gelingen.“