Verkehrsfluss im Hagener Innenstadtbereich pragmatisch überdenken
Die Verkehrsströme in Hagen sind aufgrund der vorherrschenden Schieflage der Infrastruktur enorm beeinträchtigt. Die Politik und die Verwaltung in der Stadt müssen die gegenwärtige Situation pragmatisch überdenken.
Das bremst den Verkehr in Hagen aus
Die Körnerstraße in der Innenstadt ist seit Jahren viel befahren – oftmals staut sich der Verkehr in beide Richtungen über Kilometer. Vielfach fahren Autos noch bei gelb in die Kreuzung ein – abbiegende Linienbusse aus der Karl-Marx-Straße blockieren oftmals zwei Fahrspuren. Als Verkehrsteilnehmer muss man mehrfach Ampelschaltungen abwarten. Die Fußgängerquerung Ecke Körnerstr. ist so getaktet, dass bei grün gleichzeitig auch Passanten zwischen den Fahrzeugen hindurchhuschen. Nicht selten kommt es zu Gehupe oder Auffahrunfällen. Die Kreuzungssituation Ecke Springemannstraße muss daher dringend ebenfalls überdacht werden. Mit den maroden Brückensituationen in Hagen (u.a. Altenhagener Brücke) sowie anderen Baustellen wie der geplanten Sperrung Badstraße und dem Umbau der Bahnhofstraße droht der Innenstadt endgültig ein Verkehrschaos.
Fakt ist, dass Hagen als südwestfälische Metropole über viele berufstätige Ein- und Auspendler verfügt. Im Zeitalter des Fachkräftemangels, ist es umso wichtiger, dass Menschen problemlos auch zu Arbeitsstätten pendeln können. Wir benötigen die Arbeitsplätze in der Innenstadt. Für unsere Innenstadt und den ansässigen Einzelhandel ist es zudem immanent wichtig, dass Besucherinnen und Besucher auch die innerstädtischen Parkhäuser ohne stundenlange Staus ansteuern können. Wir brauchen Kaufkraft und nur so kann der Einzelhandel im Wettbewerb gegenüber dem Internet bestehen.
Das lässt den Verkehr in Hagen wieder fließen
Kommunalpolitisch gewollte Diktate wie gelegentlich gefordertes, sofortiges Umsteigen auf den Radverkehr sind wenig förderlich und schaffen keinerlei Akzeptanz in der Bevölkerung, die sich reellen Problemen ausgesetzt sieht. Nicht zu Ende gedachte Verbote sind ebenso zum Scheitern verurteilt.
Hagen und die Wirtschaft benötigen einen konsensfähigen und sich den Realitäten angepassten Verkehrsfluss. Dazu bedarf es dringend pragmatischer Lösungen und vor allem ein gesamtheitlich überdachtes und geplantes Konzept. In der Gemengelage maroder Brücken, Straßenbauprojekte usw. kann es nicht sein, dass jedes Vorhaben für sich unisono betrachtet wird. Die Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Öffentlichkeit dürfen erwarten, dass die Verwaltung die große Gesamtschau betrachtet.
Wenn der Verkehr fließt, kann auch Hagens Wirtschaft gestärkt werden. Fließt hingegen kein Verkehr mehr, verliert Hagen insgesamt weiter an Attraktivität.
„Hagen und die Wirtschaft benötigen einen konsensfähigen und den Realitäten angepassten Verkehrsfluss. Dazu benötigt es dringend pragmatischer Lösungen und vor allem ein gesamtheitlich überdachtes und geplantes Konzept. Der innerstädtische Verkehrsfluss muss für Mitarbeitende, Mieterinnen und Mieter – alle Bürgerinnen und Bürger in Hagen und zum Wohle der Wirtschaft, dringend gewährleistet werden.“ Dr. Michael Henseler (Vorstandsvorsitzender EWG Hagen eG)