Erreichbarkeit der Innenstadt über die Badstraße gewährleisten
Der Zustand maroder Brücken wird für die Stadt Hagen in den kommenden Jahren zu einer enormen Herausforderung. Neben der Vollsperrung der Ebene 2 stehen auch an anderen Brückenbauwerken Sanierungsarbeiten an, die das Hagener Stadtzentrum verkehrstechnisch immer schwerer erreichbar machen werden. Ein Beispiel hierfür ist die Brücke an der Badstraße, die ebenfalls zeitnah abgerissen und erneuert werden muss.
Das bremst den Verkehr in Hagen aus
Die Badstraßenbrücke stellt einen wichtigen Verbindungspunkt in der innerstädtischen Verkehrsinfrastruktur dar, überquert die Volme und verbindet den Kreuzungsbereich Emilienplatz, den Märkischen Ring als B54 und die Heinitzstraße als Zubringer zur A46 mit dem südlich gelegenen Kreisverkehr sowie den Anschlüssen an die Holzmüllerstraße und die Sparkassenhinterfahrung.
Die Stadt Hagen plant, die Brücke nach dem Abriss und während der Baumaßnahme durch eine Behelfsbrücke zu ersetzen, die jedoch nur für den ÖPNV und den Fuß- und Radverkehr benutzbar sein wird. Nach Angaben der Stadt ist es auch aufgrund des Baumbestands an der Volme nicht möglich, während der Sperrung eine größere Brücke zu installieren. Dadurch würde die Badstraße während der Bauarbeiten zu einer Sackgasse für den Autoverkehr werden. Nachdem im Jahr 2026 der Antrag auf Förderung gestellt werden soll, ist der Maßnahmenbeginn für das dritte Quartal 2027 und der Abriss und Neubau im ersten Quartal 2028 angedacht. Die Stadt Hagen rechnet damit die Baumaßnahme Anfang 2029 abzuschließen.
Aufgrund der jahrelangen infrastrukturellen Einschränkungen wegen der gesperrten Ebene 2 kommt den Planungen der Baumaßnahmen an der Badstraßenbrücke eine besonders wichtige Rolle in der Erreichbarkeit der Hagener Innenstadt zu. Denn hier muss es das oberste Gebot sein, die Innenstadt von Hagen als Wohn-, Arbeits- und Einkaufsort trotz der anstehenden Bau- und Sanierungsmaßnahmen erreichbar zu halten und bereits bestehende Problemlagen in der Verkehrsinfrastruktur nicht weiter zu multiplizieren.
Das lässt den Verkehr in Hagen wieder fließen
Während der Vollsperrung der Ebene 2 ist es zwingend notwendig tragfähige und verlässliche Lösungsansätze und Handlungskonzepte zu entwickeln, die auch in dieser Zeit eine attraktive Erreichbarkeit der Hagener Innenstadt gewährleisten. In allen Überlegungen wie dies umgesetzt werden kann, dürfen die Fragen des Naturschutzes und der verkehrlichen Anbindung nicht gegeneinander ausgespielt und in die Waagschale geworfen werden.
Das aktuell von der Stadt verfolgte Konzept, das die Badstraße über einen längeren Zeitraum für den Autoverkehr sowie die Wirtschafts- und Warenverkehre nicht mehr passierbar macht, muss dringend evaluiert und angepasst werden. Dagegen ist zu überlegen die Verkehrsführung entlang der Körnerstraße, der Holzmüllerstraße und der Potthoffstraße als vorübergehende, leistungsfähige Verkehrsachse in dieser Krisensituation zu etablieren. Alternativ ist auch eine leistungsfähigere Behelfsbrücke zu prüfen, die den PKW- und Anlieferungsverkehr zur Volmeüberquerung aufnehmen kann. Die Vermeidung von Durchgangsverkehren darf nicht um jeden Preis durchgesetzt werden und dazu führen, dass die innerstädtischen Verkehrsströme noch weiter eingeschränkt werden.
In einer Krise müssen im Zweifelsfall auch unkonventionelle Lösungen für einen begrenzten Zeitraum in Betracht gezogen werden. Die attraktive Erreichbarkeit des Hagener Stadtzentrums muss an erster Stelle stehen, wenn die weiteren Sanierungsplanungen für die maroden Brücken in der Stadt – insbesondere bei der Sanierung der Badstraßenbrücke – in Angriff genommen werden.
„Es sollte weiterhin nach Alternativen gesucht werden, um eine Sperrung der Badstraße im Rahmen der Brückensanierung für den Autoverkehr zu vermeiden. Entlang dieser Verkehrsachse verläuft die maßgebliche Verbindung in Richtung Iserlohn und die Anbindung Hagens als Oberzentrum an seine Nachbarkommunen. Die bisherige Planung das Brückenbauwerk während der Baumaßnahme mit einer Behelfsbrücke ausschließlich für den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV zu ersetzen, wird der Bedeutung der Badstraße für die innerstädtischen Verkehrsströme nicht gerecht.“ Sebastian Baranowski (Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Dortmund Hagen Lünen)