Bahnhofstraße – Umbaupläne setzen falsche Prioritäten

Die Bahnhofstraße ist eine wichtige Verbindungsachse zwischen dem Hagener Hauptbahnhof und der Hagener Innenstadt. Die Umbaupläne aus dem Rathaus zeigen jedoch, dass man dort gänzlich andere Pläne für die Straße hat.

Das bremst den Verkehr in Hagen aus

In Zukunft, so die Planungen der Stadtverwaltung, soll die parallel zur Körnerstraße verlaufende Bahnhofstraße, mit Ausnahme des Radverkehrs, nicht mehr in beide Richtungen befahrbar sein. Hierfür wird in Richtung Hauptbahnhof links ein breiter Radweg angelegt. Für alle weiteren Verkehrsteilnehmenden wird die Straße im Zuge der Umbaumaßnahmen nur noch in Richtung des Hauptbahnhofs befahrbar sein.
Der Hintergrund des geplanten Umbaus liegt in dem von der Stadt ausgegebenen Ziel, die Verkehrsmittel auf 50% Auto und 50% nichtfossile Alternativen neu zu verteilen. In Anbetracht der gegenwärtigen Situation sowie der damit verbundenen tiefgehenden Einschränkungen in der attraktiven Erreichbarkeit der Hagener Innenstadt, öffnen Politik und Verwaltung eine neue Baustelle, anstatt zunächst die bestehenden klaffenden Lücken in der Verkehrsinfrastruktur zu schließen.
Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die lokale Wirtschaft verlieren damit einen weiteren verlässlichen Anfahrtsweg, in einer Stadt, in der eine infrastrukturelle Erreichbarkeit immer mehr Mangelware wird.

Das lässt den Verkehr in Hagen wieder fließen

Die Pläne zum Umbau der Bahnhofstraße müssen vor dem Hintergrund der aktuellen Lage der Verkehrsinfrastruktur in Hagen auf den Prüfstand. Die lokale Wirtschaft und ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer leiden enorm unter den Auswirkungen von gesperrten Brücken und eingeschränkt nutzbaren Verkehrswegen. Die Maßnahmen des Masterplans Nachhaltige Mobilität stammen aus einer Zeit, bevor die Infrastruktur in Hagen in eine zunehmende Schieflage geriet. Die dort verabschiedeten Maßnahmen und deren Umsetzung passen nicht in die aktuelle Zeit, in der es primär das Ziel aller Beteiligten sein muss, die Verkehrsinfrastruktur in Hagen schnellstmöglich in einen funktionierenden und verlässlichen Zustand zu bringen. Die Baumaßnahmen an der Bahnhofstraße und ihre Hintergründe wirken diesem Ziel konträr entgegen.
„Die Pläne der Stadt Hagen für den Umbau der Bahnhofstraße setzen die falschen Prioritäten und kommen zur absoluten Unzeit. In Anbetracht der aktuellen Lage der Infrastruktur in der Stadt und sich anbahnender weiterer Sperrungen und Einschränkungen, muss es vielmehr das Ziel von Politik und Verwaltung sein, die attraktive Erreichbarkeit der Innenstadt zu sichern und nicht weiter einzuschränken. Statt neue, unnötige Baustellen zu schaffen, sollte die Stadt zunächst die bestehenden Problemlagen beseitigen.“ Stefan Marx (Vorsitzender DGB Region Ruhr-Mark Stadtverband Hagen)