Zeitenwende in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik

Kriegerische Auseinandersetzungen, Cyberattacken, Wirtschaftsspionage: Die Themen äußere und innere Sicherheit sind in der jüngsten Vergangenheit wieder in das Zentrum der allgemeinen Wahrnehmung gerückt. Investitionen in Abwehrmaßnahmen und Ausrüstungen werden steigen müssen.

Zeitenwende in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik

Wer diese Zeitenwende gestalten will, braucht Partner aus Industrie und Dienstleistung. Mit der Veranstaltung „Zeitenwende in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik – Chancen und Herausforderungen für die südwestfälische Wirtschaft“ hat die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) einen regionalen Diskurs in Gang gesetzt, wie das Thema in den Unternehmen vor Ort verankert werden kann.
„Viele Unternehmen in der Region besitzen die technischen Voraussetzungen und das notwendige Know-how, um als Zulieferer in Betracht zu kommen.“

Ralf Stoffels, SIHK-Präsident
Die Rednerliste im Lüdenscheider Kulturhaus war hochkarätig besetzt, u.a. mit Nathanael Liminski, NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Chef der Staatskanzlei, Arndt Kirchhoff, Präsident des Verbands Metall- und Elektro-Industrie NRW sowie Mirko Loos, Vice President Einkauf der Rheinmetall AG. Ebenso gab es Gelegenheit zum Austausch mit Vertretern der AHK sowie einer Unternehmerdelegation aus dem Baltikum, angeführt durch Florian Schröder, geschäftsführender Vorstand der deutsch-baltischen Handelskammer in Estland, Lettland und Litauen.
Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten einen intensiven Abend, in dessen Rahmen Nathanael Liminski, noch unter dem Eindruck einer USA-Reise, für ein Umdenken in Sachen Verteidigungsfähigkeit Europas warb. Es werde erforderlich sein, Ausgaben und Produktionskapazitäten für die Verteidigungsindustrie zu erweitern. Zuvor hatte SIHK-Präsident Ralf Stoffels in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass viele Unternehmen in der Region die technischen Voraussetzungen und das notwendige Know-how besitzen, um den Unternehmen der Rüstungsindustrie zuliefern zu können – wichtig in Zeiten von Rezession und schleichender De-Industrialisierung. Arndt Kirchhoff stellte die Notwendigkeit in den Mittelpunkt seiner Ausführungen, für die Industrie wieder Rahmenbedingungen zu schaffen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit sichere. Als Vertreter der Rheinmetall AG führte Mirko Loos aus, dass sein Unternehmen durchaus an neuen Partnerschaften interessiert sei, insbesondere mit innovativen Unternehmen, die das Thema Nachhaltigkeit aber sicher beherrschten und keine Geschäftskontakte mit China oder Taiwan unterhielten.

Delegationsreise von Unternehmen aus dem Baltikum

Im Rahmen einer Delegationsreise von Unternehmen aus dem Baltikum (Estland, Lettland und Litauen) nach Deutschland stand auch ein Besuch in Lüdenscheid auf der Agenda. Als Teilnehmer der SIHK-Veranstaltung „Zeitenwende in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik – Chancen und Herausforderungen für die südwestfälische Wirtschaft“ konnten die Unternehmen aus dem Baltikum sich den teilnehmenden Gästen vor Ort präsentieren und so in Kontakt mit der regionalen Wirtschaft kommen. Als besonderes Highlight stand noch ein Unternehmensbesuch beim Spin-Off „Morpheus Drone Logistics“ des Lüdenscheider Familienunternehmens Karl Koerschulte GmbH (Foto) an.
November 2024