Wasserstoffhochlauf braucht Tempo, Infrastruktur und Planungssicherheit
Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für die Transformation der Industrie hin zur Klimaneutralität. Insbesondere für NRW als industriestarkes Bundesland eröffnet der Einsatz von Wasserstoff erhebliche Potenziale, um CO₂-Emissionen in energieintensiven Branchen zu reduzieren. In der Veröffentlichung „Wo stehen wir 2025?“ fasst IHK NRW die wichtigsten Entwicklungen und die Erkenntnisse der H₂ Roadshow NRW zusammen.
Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger einer klimaneutralen Energieversorgung. IHK NRW hat den aktuellen Stand des Wasserstoffhochlaufs in Nordrhein-Westfalen in einer Publikation zusammen gefasst. Grundlage sind die wichtigsten Entwicklungen und die Erkenntnisse der IHK H₂ Roadshow NRW, die u. a. auch in der SIHK stattfand.
Welche Chancen und Herausforderungen auf dem Weg zum Hochlauf bestehen, hat IHK NRW gemeinsam mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in drei Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten diskutiert. Die Roadshow machte deutlich, dass die Wirtschaft bereit ist, den Wandel aktiv mitzugestalten. Technische Fortschritte, beispielsweise bei innovativen Brennern, ermöglichen flexible Mischungsverhältnisse von Erdgas und Wasserstoff. Das kann den Einstieg in der Übergangsphase erleichtern. Hohe Energiepreise und Unsicherheit bei der Umsetzung bremsen jedoch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in große Projekte, die den Wandel vorantreiben würden.
Für den Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffwirtschaft braucht NRW den zügigen Ausbau der Leitungs- und Speicherinfrastruktur. Während Großverbraucher auf das geplante Kernnetz angewiesen sind, könnten in der Fläche dezentrale Lösungen die Zeit bis zum Ausbau der Verteilnetze überbrücken. Auch internationale Kooperationen, etwa mit Partnerländern wie Spanien oder Belgien, rücken stärker in den Fokus. Da NRW aufgrund seiner natürlichen Gegebenheiten nicht über ausreichend erneuerbare Energien verfügt, werden Importe unverzichtbar. Nur so kann die Versorgung langfristig verlässlich und wettbewerbsfähig gestaltet werden.
„Jetzt braucht es klare politische Leitplanken, eine verlässliche Infrastrukturplanung und pragmatische Fördermechanismen, damit Investitionen ausgelöst werden. Für die Unternehmen ist Planungssicherheit der Schlüssel, damit der Wasserstoffhochlauf gelingt“, betont Dr. Eckhard Göske, Fachpolitischer Sprecher Industrie, Innovation, Forschung und IT von IHK NRW.
Die vollständige Broschüre zur H₂ Roadshow NRW 2025 finden Sie unter Wasserstoff: Ein Schlüssel zur klimaneutralen Wirtschaft in NRW - IHK NRW
28.11.2025