SONDERTHEMA GEScHäfTSREiSEN
WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 10/2014
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Reise-, Veranstaltungs- und Flottenmanage-
ment in der einen Hand des Mobilitätsma-
nagers gebündelt.
Insgesamt sind laut VDR-Studie die Rei-
sen kürzer geworden, ist der Anteil der Flüge
gesunken; Ausgaben für Bahn und Mietwa-
gen stiegen dagegen an: „Insgesamt deuten
diese Zahlen auf mehr Inlandsreisen hin,
was sich auch in der gestiegenen Anzahl an
Übernachtungen in Deutschland widerspie-
gelt.“ Für die Zukunft rechnet der VDR wie-
der mit mehr Flügen und mehr Hotelüber-
nachtungen – diese Einschätzung ist festge-
macht an den wichtigsten fünf Handelspart-
nern Deutschlands: Frankreich, die Nieder-
lande, China, die USA und die Vereinigten
Königreiche, dazu Österreich, Schweiz und
Polen seien die Top 8 der Reiseziel für 2015.
Der oder die Geschäftsreisende sind mithin
eine erhebliche Einnahmequelle für die Tou-
rismusbranche.
Mit Blick auf die steigenden Kosten
spricht sich VDR-Präsident Dirk Gerdom im
Namen des Verbandes gegen die Pläne des
Bundesverkehrsministeriums zur Einfüh-
rung einer Straßenmaut aus. Noch sei nicht
klar, ob es bei Dienst- bzw. Firmenwagen
auf eine Nutzer- oder Eigentümerhaftung
hinauslaufen werde. Sollte die Abgabe an
die Kfz-Steuer gekoppelt werden, müsse
derjenige die Kosten der Plakette tragen, der
den Wagen zugelassen habe, weil er damit
auch für die Zahlung der Kfz-Steuer zustän-
dig sei, heiße es aus Berlin. „So oder so ist es
eine deutliche Schlechterstellung, entweder
für Unternehmen oder für Arbeitnehmer mit
Firmenwagen“, so Gerdom. Martin Wansle-
ben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen
Industrie- und Handelskammertages (DIHK),
wandte sich gegenüber der Tageszeitung
„
Die Welt“ ebenfalls gegen die Vignette, „die
am Ende zu Streit mit unseren Nachbarn
führen“ könnte. „Die erhofften Einnahmen
rechtfertigen dies nicht. Sie lösen auch nicht
den seit Jahren in Deutschland bestehenden
Investitionsstau.“
UmdemTrend zu entsprechen, Geschäfts-
reisen mit Privaturlaub zu verknüpfen, müs-
sen sich diejenigen, die die Reise organisie-
ren, außerdem mit dem Reisekostenrecht
und steuerlichen Aspekten gut auskennen.
Der Anspruch, den Geschäftsreisende an
ihren Trip stellen, erreicht mehr und mehr
ein Full-Convenience-Lavel, zitiert das
Magazin BizTravel den VDR-Trendspot, ein
Zukunftsentwurf von Travel-Reise-Exper-
ten. Jörg Gerhardt, VDR-Präsidium, formu-
liere es so: Der einzelne Reisende fordere
eine „bedarfsgerechte Mobilität“, er wün-
sche die „Rundum-Versorgung auf Reisen,
ganz individuell auf seine Bedürfnisse abge-
stimmt“. Die Trendspot-Experten meinen:
„
Das Individuum, der Reisende selbst, wird
in Zukunft noch mehr im Zentrum der
Bemühungen von Geschäftsreiseplanern
und Leistungsanbietern stehen.“
Mancher Unternehmer, der auf einen
Travel-Manager oder Mobilitäts-Manager
verzichten möchte, lässt seine Mitarbeiter
die Dienstfahrten selbst buchen, gibt ledig-
lich Obergrenzen im Budget vor: Open
Booking heißt dieser Trend. Dazu werden
elektronische Travel-Management-Systeme
angeboten, die Genehmigung, Buchung,
Reisekostenabrechnung unter einen Hut
bringen und noch in den Anfängen stecken.
Aber auch eine ans Reisebüro angeschlosse-
ne Buchungssoftware fällt unter diesen
Begriff. Laut einem Artikel im Magazin Biz-
Travel wächst die Zahl der Unternehmen,
die online buchen. Auch den daran interes-
sierten Mittelständlern wird geraten, ein
System einzuführen, das eine Reise vom
Aufbruch bis zur Rückkehr erfasst, sprich,
nicht nur das günstig eingekaufte Ticket
herausstellt, sondern die gesamte Fahrt von
Anfang bis Ende berechnet, die Gesamtko-
sten und die Gesamtreisezeit darstellt.
Dem Bedürfnis nach Sicherheit tragen
zunehmend Versicherungen mit speziellen
Angeboten Rechnung. Im Internet finden
sich die Gefahrenzonen der Welt in unter-
schiedlicher Farbigkeit, je nach Gefährlich-
keit für den Geschäftsreisenden. Auch Mit-
telständler senden ihre Mitarbeiter zuneh-
mend in Krisenregionen. Deshalb sollten sie
sich, wie die großen Unternehmen, mit der
Reisesicherheit beschäftigen, ein firmenin-
ternes Risikomanagement aufbauen und auf
eine Partnerschaft mit einem Reisebüropart-
ner bauen, rät BizTravel. Vermittlung von
Auslandsversicherungen oder Plattformen,
die kontinuierlich über gefährliche Länder
berichten bis hin zu Risikowarnungen gehö-
ren zu solch einem Service. Ein Sicherheits-
konzept mit Handlungsempfehlungen für
mittelständische Unternehmen hat Julia
Deroche von der Hochschule Harz in ihrer
Bachelorarbeit 2013 entwickelt. Sie rät bei-
spielsweise zu einer Risikoanalyse, Mitar-
beiterschulungen (Wie verhalte ich mich bei
bestimmten Risikoszenarien), Krisenhand-
buch, Krisenstab und einem Adressenpool
mit Verantwortlichen, Hotels, Reisebüros
und Botschaften.
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