Seite 36 - Wirtschaftsmagazin

WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 5/2014
36
SONDERTHEMA MEDiATiON
Mediation kann eine effektive und kostengünstige Alternative oder Ergänzung zur staatlichen
Gerichtsbarkeit sein, denn sie ist:
schnell
Mediationsverfahren kennen keine zweite Instanz und können oft in einer Sitzung ohne
umfangreichen Schriftverkehr mit einem Vergleich beendet werden.
kostengünstig
Bei höheren Streitwerten ist Mediation erheblich günstiger als ein Gerichtsverfahren über
mehrere Instanzen. Das unbürokratische Verfahren spart Zeit und damit Geld.
berücksichtigt Geschäftsbeziehungen
Die einvernehmliche Streitbeilegung bietet gute Perspektiven für die weitere Zusammenar-
beit zwischen den Parteien. Eine „Frontverhärtung“ wird vermieden.
diskret
Mediationsverfahren sind – anders als Gerichtsverfahren – nicht öffentlich. Konflikte kön-
nen so diskret gelöst werden.
interessensgerecht
Ein Gericht kann einer Partei nur das zusprechen, was sie beantragt hat. In der Mediation
können für beide Parteien vorteilhafte Lösungen gefunden werden, die noch nicht erwogen
worden sind („win-win-Lösungen“).
justizentlastend
Jede erfolgreiche Mediation schont ressourcen bei der Justiz.
VortEILE DEr MEDIAtIoN
H
A L L E N
Wolf System GmbH
94486
Osterhofen
Tel. 09932/37-0
Industrie-
und
Gewerbe
hallen
von der
Planung
und
Produktion
bis
zur
schlüsselfertigen Halle
ANZEIGE
Dicke Luft in der
Belegschaft
Moderne und fortschrittliche Unterneh-
men sitzen ihre Konflikte nicht aus, sondern
setzen auf Meditationsverfahren“, weiß
Bernhard. „Denn ungelöste Konflikte scha-
den der Motivation des Einzelnen und damit
auch der Gruppe.“ So auch im Falle von
zwei Mitarbeitern in der Produktion eines
Industriebetriebs. Ihre Charaktere hätten
unterschiedlicher kaum sein können: ein
Kollege mittleren Alters, emotional, musisch
begabt und aufgeschlossen, nahm Arbeits-
abläufe nicht ganz so genau. Für ihn zählte
das Ergebnis. Der erfahrene Kollege, Anfang
sechzig, war das genaue Gegenteil: äußerst
korrekt und pingelig. Die Antipathie zwi-
schen beiden war vorprogrammiert. Den-
noch mussten sie nicht nur in der gleichen
Abteilung arbeiten, sondern sich obendrein
noch im Urlaub gegenseitig vertreten. Es
kam zu Auseinandersetzungen und sogar zu
gegenseitigen Beschimpfungen. Der Kon-
flikt schwelte über Jahre und belastete alle
Mitarbeiter der Abteilung.
Haben sich die Parteien für die Mediation entschieden, müssen sie anschließend einen Media-
tor auswählen. Die IHK Lahn-Dill vermittelt geeignete Wirtschaftsmediatoren.
Eröffnungsphase
Der Mediator erklärt den Parteien den Ablauf der Mediation und legt mit Ihnen Verhaltens-
regeln für das weitere Verfahren fest. Daraufhin schließen die Parteien mit dem Mediator
einen Mediationsvertrag.
Darstellen des Konflikts
Jede Partei schildert den Streit aus ihrer Sicht. Die verschiedenen Ansichten, Wertungen
und Hintergründe des Konflikts werden herausgearbeitet und Gemeinsamkeiten festgelegt.
Bearbeiten der Konfliktpunkte
Die Parteien versuchen, die Sicht des Anderen zu verstehen und die dahinter liegenden
Interessen und Ziele zu erkennen.
Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten
Die Parteien erarbeiten eigenverantwortlich, mit unterstützung des Mediators, verschiede-
ne Lösungsmöglichkeiten und prüfen, inwieweit diese mit ihren Interessen und Zielen über-
einstimmen. Danach wählen sie die für beide Seiten beste Lösung aus.
So FuNKtIoNIErt ES