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WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 3/2014
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AUFMACHER
schäft – vornehmlich in Deutschland, durch-
aus aber auch im Ausland. „Wir sind seit
den 1970er Jahren im Ausland aktiv, was
immer dann von großem Vorteil ist, wenn
die deutsche Wirtschaft stagniert, sich in
einer Rezession befindet oder ein regelrech-
ter Unterbietungspreiskampf herrscht. In
diesem Fall erzielen wir unsere Umsätze im
Ausland“, sagt Lupp. Die Marke „Made in
Germany“ sei nach wie vor attraktiv und
deutsche Qualität habe ein hohes Ansehen.
Allerdings sei die Akquisition im Ausland
langwierig und sehr aufwändig. „Die Mar-
gen, aber auch die Risiken sind im Aus-
landsgeschäft größer. Insofern prüfen wir
sehr sorgfältig, in welchen Regionen und bis
zu welchen Größenordnungen wir Aus-
landsprojekte anbieten“, fährt er fort.
Auch die Firma Lupp profitiert derzeit
vom deutschen Wohnungsbau-Boom.
Eigentlich bearbeiten wir dieses Marktseg-
ment eher zurückhaltend. Aber momentan
ist die Nachfrage groß“, verrät Lupp. Er
hofft, dass sie einen positiven Effekt auf das
bisher nicht zufriedenstellende Preisniveau
haben wird.
Die Margen, aber auch die Risiken sind
im Auslandsgeschäft größer. Insofern
prüfen wir sehr sorgfältig, in welchen
Regionen und bis zu welchen Größenord-
nungen wir Auslandsprojekte anbieten.“
Thomas Lupp, Geschäftsführer der Adolf
Lupp GmbH
Alles in allem ist der Geschäftsführer mit
der Auftragssituation für 2014 zufrieden,
zumal einige langlaufende Projekte akqui-
riert werden konnten und die Auftragbücher
der Unternehmensgruppe Lupp daher gut
gefüllt sind. Der milde Winter wirkt sich
ebenfalls positiv auf die Umsatzentwicklung
aus. „Vorausgesetzt, die Marktentwicklung
tritt so ein, wie wir es erwarten, werden wir
eine moderate Steigerung von Umsatz und
Ergebnis erzielen können“, schließt er.
Ökologie gewinnt an
Bedeutung
Optimistisch gestimmt ist auch das Als-
felder Architektenbüro WepplerJunger-
mann. Es hat bereits viele Anfragen poten-
zieller Bauherren erhalten. „Wir erwarten
eine Auftragssteigerung von zwölf Prozent,
vor allem in den Bereichen Revitalisierung
und Erweiterung von Bestandsgebäuden“,
verrät Maike Jungermann, Geschäftsführe-
rin der erst 2011 gegründeten Firma. Die
Gründe dafür liegen auf der Hand: „Die
Menschen wollen heute zentral, aber den-
noch im Grünen wohnen.“ Auch die
umfangreichen öffentlichen Fördermittel
für die Sanierung von Bestandsbauten sind
ihrer Meinung nach Anreiz genug, die vor-
handenen Gebäude zu revitalisieren.
Und ökologisch muss es geschehen. „In
der Haustechnik wird Wert auf moderne
umweltfreundliche Technologien gelegt wie
beispielsweise Pelletheizung und Wär-
mepumpen. Wir achten darauf,
dass Dach, Wände und Fen-
ster sachgemäß gedämmt
werden.
Fehlende
Erfahrung und man-
gelnde Kompe-
tenz
können
schnell zu unnöti-
gen Bauschäden
führen“, sagt die
B a u i n g e n i e u r i n .
Ebenfalls sollten beim
ökologischen Bauen unbe-
denkliche Baustoffe wie Mine-
ralwolle und Lehm eingesetzt
werden.
Handgezeichnete Perspektive der Burg Herzberg
aus der Feder des Architekturbüros WepplerJungermann.
Einen Namen hat sich WepplerJunger-
mann bereits durch die Sanierung des ehema-
ligen Postamtes in Lauterbach gemacht. Bei
diesem anspruchsvollen Projekt musste die
Alte Post, 1937 im Heimatschutzstil erbaut, zu
hochmodernen, altersgerechten, stadtnahen
Eigentumswohnungen mit hoher Energieeffi-
zienz umgebaut werden. Ein komplett neues
Treppenhaus mit Fahrstuhl durfte nicht feh-
len. „Die besondere Herausforderung bestand
darin, einerseits dem Denkmalschutz, der
Tragwerksplanung und dem Brandschutz und
andererseits dem hohen Wohnkomfort, also
Schallschutz, Wärmeschutz, Raumzuschnitt
und Freiflächen, gerecht zu werden. Dies
wirtschaftlich zu meistern, erforderte eine
hohe Fachkompetenz“, erzählt Jungermann.
Ein anderes, sehr interessantes Projekt ist
die Betreuung der Sanierungsarbeiten auf
Burg Herzberg, bekannt durch Europas
größtes Hippiefestival. Hier mussten die
Architekten die alten Gemäuer, Fenster und
Türen originalgetreu wiederherstellen, die
Quelle: WepplerJungermann