Seite 58 - Wirtschaftsmagazin

WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 6/2014
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LEBENSART
Hessens geographische Mitte
Die Gemeinde Mücke punktet mit niedrigen Baupreisen.
S
chenkt man dem keltischen Namen
much“ Glauben, ist es in Mücke
feucht und sumpfig“. So alt ist die
heutige Gemeinde im Landkreis Vogelsberg
nämlich schon. Erstmals urkundlich erwähnt
wurde der Name aber erst 1482 in einer
Steuerliste der Pfarrei Merlau, also genau
zehn Jahre, bevor Kolumbus die neue Welt
entdeckte.
In den vielen Jahrhunderten hat sich auf
der Welt so manches verändert, und das
heutige Mücke ist unbestritten auch nicht
(
mehr) feucht und sumpfig. Vielmehr liegt es
idyllisch im Grünen gelegen just vor den
Toren von Deutschlands einzigem Schild-
vulkan, dem Vogelsberg. Mücke ist nicht nur
Hessens Mitte“, nach Bürgermeister Matt-
hias Weitzel ist Mücke auch zentral gelegen.
Damit spricht er den Anschluss seiner
Gemeinde an die Autobahn A5 (Homberg/
Ohm) über die Bundesstraßen B49 und B276
an. „Von diesem Anschluss profitiert insbe-
sondere das Industriegebiet Gottesrain“,
sagt er. Mücke ist aber auch ans Schienen-
netz sehr gut angebunden. Von den Bahn-
höfen Mücke und Nieder-Ohmen fahren
Regionalzüge zu den ICE-Bahnhöfen Gießen
und Fulda.
Mücke besteht aus insgesamt zwölf Orts-
teilen, von denen Nieder-Ohmen mit über
2 300
Einwohnern der größte ist; Flensun-
gen und Merlau bilden die Kerngemeinde.
Wirtschaftlich gesehen steht die Gemeinde
im Vergleich zu anderen Kommunen in die-
ser Größenordnung recht gut dar. Ihre letz-
ten Haushalte waren ausgeglichen, wichtige
Investitionen in die Infrastruktur wurden
getätigt. „Ein großes Problem ist allerdings
die chronische Unterfinanzierung des kom-
munalen Sektors in Hessen“, beklagt Weit-
zel. „Diese Aufgabenstellung werden wir als
Kommune nicht allein bewältigen können.“
Arbeiten und Wohnen in
Mücke
Für Firmen, die sich in Mücke bereits
niedergelassen haben oder die darüber
nachdenken, dies zu tun, herrschen fast
paradiesische „Bau-Zustände“; denn hier ist
der Quadratmeterpreis im Vergleich zu vie-
len anderen hessischen Kommunen auffal-
lend niedrig. Im bereits erwähnten Indus-
triegebiet Gottesrain im Ortsteil Atzenhain
liegt er beispielsweise bei rund 28 Euro. Und
Platz gibt es noch genug. „Wir haben in
Gottesrain noch rund 40 000 Quadratmeter
freie Flächen zur Verfügung. Mittelfristig
sind weitere Gewerbeflächen geplant“, ver-
rät der Bürgermeister. Jede Branche ist in
Mücke willkommen, doch eine Sparte ganz
Das historische Rathaus mit Dorfkirche in Nieder-Ohmen. Das Rathaus ist heute ein Heimatmuseum.
Fotos: Stadt Mücke