WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 2/2014
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AUFMACHER
wortlich ist dafür der Anstieg der Stromer-
zeugung aus Braun- und Steinkohlekraft-
werken, die im heutigen Marktsystem die
hocheffizienten Erdgaskraftwerke aus dem
Markt drängen.
Diejenigen, die jetzt behaupten, dass an
diesem Markt- oder Systemversagen die kon-
ventionellen Kraftwerke schuld seien, machen
es sich zu einfach. Wir haben heute erst
knapp 25 Prozent regenerative Stromerzeu-
gung, das heißt rund 75 Prozent stammen
noch aus konventionellen Kraftwerken. Auch
wenn heute in bestimmten Stunden die Pho-
tovoltaikleistung ausreichen würde, um die
Last vollständig zu decken, brauchen wir die
konventionellen Kraftwerke weiterhin für die
Versorgungssicherheit, spätestens bei Dun-
kelheit oder bedecktem Himmel.
Auch ein zweites wichtiges Instrument
gilt es bald zu realisieren. Es muss möglichst
schnell ein Kapazitätsmarkt eingeführt wer-
den, um die Versorgungssicherheit, insbe-
sondere in Bayern und Baden-Württemberg,
auch nach dem Abschalten der Atomkraft-
werke zu erhalten. Über europaweite Aus-
schreibungen sollte die kostengünstigste
Leistung ermittelt werden, die zur Wahrung
der Versorgungssicherheit notwendig ist.
Diese Ausschreibung müsste technologieof-
fen erfolgen, aber CO
2
-
Obergrenzen für
Stephan Kohler,
Vorsitzender
der Geschäftsführung, Deut-
sche Energie-Agentur GmbH
Autor/in
Kraftwerke festlegen, die sich an der Aus-
schreibung beteiligen dürfen.
Die Aufgaben für die neue Bundesregie-
rung liegen auf dem Tisch. Die richtige
Lösungen dafür müssen jetzt entwickelt,
konkretisiert und diskutiert werden – nicht
nur in Abstimmung mit den Bundesländern,
auch im Einverständnis mit unseren europä-
ischen Nachbarländern. Die konsequente
Umsetzung all dessen erfordert Mut von der
Regierung. Der Erhalt des Industriestandorts
Deutschland und die sozialverträgliche
Umsetzung der Energiewende sollten es aber
wert sein.
n
Das Energiespar-Hotel
Strom, Wasser, Wärme sparen
Termin:
12.
Februar 2014
Uhrzeit:
15.00
bis 17.00 Uhr
Ort:
Gasthof Hotel Mühlenhof, Lollar
Referent:
Stephan Scupin, AC Consult
&
Engineering, Gießen
Der Gast soll sich wohlfühlen im Hotel.
Lobby, Bar und Gänge sollen hell und einla-
dend sein, das Zimmer kühl zum Schlafen,
das Bad warm zum Duschen. Dieser Service
kostet viel Energie und Wasser. Wie kann
man hier sinnvoll ohne Komfortverlust spa-
ren?
n
Heizt die Halle,
nicht den Hof
Einsparungen in Werkstatt und Produktion
Termin:
26.
Februar 2014
Uhrzeit:
18.00
bis 20.00 Uhr
Ort:
Lück Gebäudetechnik GmbH, Lich
Referent:
Hinderk Hillebrands, EKC GmbH,
Gießen
Viele Werkstätten und Produktionshal-
len sind schlecht isoliert. Macht man sie
warm, wird der Hof gleich mitgeheizt. Wie
lassen sich die Schwachstellen finden? Was
sagt eine Thermografiemessung aus? Und
welche Wärmeschutzmaßnahmen bieten
sich an?
n
Energiefresser Druckluft
Effiziente Nutzung in Werkstätten
Termin:
19.
März 2014
Uhrzeit:
18.00
bis 20.00 Uhr
Ort:
Autohaus Neils
&
Kraft, Hungen
Referent:
Carsten Feller, TÜV Marburg-
Biedenkopf
Druckluft ist in Werkstätten unverzicht-
bar. Sie treibt Hebebühnen, Werkzeuge und
Lackieranlagen an. Und vielfach sind Druck-
luftsysteme die Energiefresser Nummer eins.
Oft helfen kleine Reparaturen, den Energie-
verbrauch drastisch zu senken. Wie bekomme
ich meine Druckluft auf Vordermann?
n
Die genannten Veranstaltungen werden organisiert von der Qualifizierungsoffensive des Land-
kreises Gießen in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises Gießen für Inhaber/
-
innen und Führungskräfte aus kleinen und mittleren Unternehmen mit Sitz im Landkreis Gießen.
Telefon: 0641/948226-0
E-Mail: qualifizierung@tig-gmbh.de
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