Seite 45 - Wirtschaftsmagazin

WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 2/2014
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LEBENSART
Karben auf einen blicK
Einwohner: 23.291
Fläche: 4.395 ha
Grundstücksteuer A und B: 390%
Gewerbesteuer: 350%
Kontaktdaten: Magistrat der Stadt Karben, Rathausplatz 1,
61184
Karben, Telefon: 06039/481-0,
Dr. Gabriele Reinartz
E-Mail: redaktion@reinartz-pr.de
AUTOR/IN
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werden im Gewerbegebiet „Am
Spitzacker“ rund sechs Hektar
neu erschlossen. „Wir favorisie-
ren kleinere bis mittlere, mög-
lichst Inhaber geführte Unter-
nehmen als Käufer“, betont der
Bürgermeister. Beworben wer-
den die Freiflächen über die
Städtische Wirtschaftsförde-
rung. „Für die Vermarktung
erstellen wir zurzeit eine Inter-
net gestützte Animation. Sie
zeigt den Bebauungsplan inklu-
sive der B-Plan-Vorgaben“, so
Rahn. Im Industriegebiet von
Klein-Karben stehen ebenfalls
Parzellen zum Verkauf. „Der
Preis pro Quadratmeter liegt in
Karben bei 100 Euro, im Misch-
gebiet bei 200 bis 350 Euro und
im Wohngebiet bei 250 bis 320
Euro“, sagt Rahn.
Wie viele andere hessischen
Kommunen engagiert sich Kar-
ben im Klimaschutz. Die Stadt
hat ein umfangreiches Pro-
gramm verabschiedet, um das
sich eine ehrenamtliche Stadträ-
tin kümmert. In Kürze wird sie
von einem Klimaschutzmanager
unterstützt, der durch Förder-
mittel fast refinanziert werden
kann. Die Karbener Energie
GmbH setzt auf regenerative
Energien. Rund zwei Millionen
Euro investierte sie bereits in
sechs Fotovoltaikanlagen und
in eine Biogasanlage. Knapp
eine Million Euro stammten aus
Mitteln Karbener Bürger und
Bürgerinnen, die sich zu attrak-
tiven Konditionen beteiligen
konnten.
Alles in allem geht es der
Stadt wirtschaftlich und finan-
ziell recht gut. Der Etat für 2014
weist einen kleinen Überschuss
aus, und der Schuldenstand ver-
ringert sich seit mehreren Jah-
ren. Durch den Zuzug junger
Arbeitnehmer und Familien
wird auch das Durchschnittsal-
ter der Bürger deutlich gesenkt.
An einer Stelle aber drückt der
Schuh doch. Die Abgaben an
den Kreis sind enorm – sie lie-
gen bei 58 Prozent – gleichzei-
tig sinken die Landeszuweisun-
gen und steigen drastisch die
Zuschüsse für die Kinderbetreu-
ung infolge des starken Ausbaus
der Betreuungsplätze. „Dadurch
entstehen uns in diesem Jahr
neue Belastungen in Höhe von
knapp zwei Millionen Euro“,
berichtet der Bürgermeister.
Hätte er einen Wunsch frei,
müsste es eine für die Kommu-
nen günstigere Finanzausstat-
tung geben, damit die laufenden
Kosten besser abgedeckt werden
können.
Ein bisschen Geschichte zum
Schluss: Karben schrieb sich
früher „Carben”, denn der Ort in
der Wetterau existiert seit dem
neunten Jahrhundert. Erst in
den 1970er Jahren wurden die
sieben Gemeinden Groß-Kar-
ben, Klein-Karben, Kloppen-
heim, Okarben, Petterweil, Ren-
del, Burg-Gräfenrode zur Stadt
Die Stadt Karben
liegt inmitten einer grünen Landschaft und dabei verkehrsgünstig zum Zentrum der Rhein-
Main-Metropole Frankfurt.
Karben“ vereint. Einige von
ihnen sind sogar deutlich älter
als „Carben“, sie stammen aus
der Zeit 70 nach Christus bezie-
hungsweise aus dem achten
Jahrhundert. Eng verknüpft mit
der Geschichte Kloppenheims ist
der Deutsche Orden. Er erwarb
ab 1269 zahlreiche Güter und
Rechte und wurde „Carbener“
Grundbesitzer.
n
Guido rahn,
Bürgermeister der Stadt Karben