WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 4/2014
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gen in den vergangenen Jahren
kontinuierlich zunehmen. Dar-
über hinaus gibt es Hinweise
darauf, dass ständige Belastung
und hoher Druck das Krebsrisi-
ko steigern. Das Paradoxe an der
Situation: Keiner möchte ein
Burnout erleiden, aber viele
Menschen marschieren dauer-
haft an der gesundheitlichen
Belastungsgrenze entlang.
Nadja Lins appellierte an die
Zuhörer, auf ihre Körpersignale
zu hören. Denn während unser
Verstand dazu neigt, zu hohe
Belastung zu ignorieren, infor-
miert uns unser Körper, indem
er zum Beispiel mit Rücken-,
Bauch- oder Kopfschmerzen,
Verspannungen, Hautirritatio-
nen, Tinnitus oder Zahnfleisch-
bluten reagiert. „Wer Burnout-
gefährdet ist, muss nicht
zwangsläufig seinen Job wech-
seln“, betonte Lins. Es helfe oft
schon, den Blickwinkel zu
ändern und sich auf ohnehin
bekannte Dinge zu konzentrie-
ren, die leicht in der Umsetzung
sind und die Lebensqualität auf
vielen Ebenen verbessern. Dazu
gehören richtige Ernährung,
Entspannungstechniken, Ruhe-
zeiten oder Ausdauersport.
Die Burnout-Expertin hat die
Erfahrung gemacht, dass viele
Gefährdete einen hohen
Gesprächsbedarf haben und sich
eine Vertrauensperson wün-
schen. Ideal sei jemand Außen-
stehendes, da gegenüber dem
Partner, der Familie, Freunden
und erst Recht Kollegen häufig
Hemmschwellen bestehen. Wer
nicht alleine herauskomme aus
dem Hamsterrad, könne sich
entweder an den Hausarzt wen-
den oder versuchen, direkt einen
Termin bei einem Therapeuten
zu vereinbaren – die Wartezeit
betrage allerdings oft mehrere
Monate. Hilfe bieten auch die
Wirtschaftsjunioren Gießen-Vogelsberg e.V.
Jochen Ferchland
Tel.: 0641/7954-1515
E-Mail: info@wj-giessen-vogelsberg.de
Internet:
KONTAKT
Burnout-Expertin Nadja Lins
regte die Wirtschaftsjunioren in ihrem
lebendigen Impulsvortrag mit zahlreichen Fragen zur Reflexion des eige-
ne Stresspegels an.
Foto: pm
sogenannten Burnout-Lotsen,
die den über ganz Deutschland
verteilten Burnout-Helpcentern
angeschlossen sind. Sie bieten
Betroffenen je nach individuel-
ler Situation eine professionelle
ganzheitliche Begutachtung, die
Begleitung sowohl in Einzelge-
sprächen, als auch im Rahmen
von Kursen zusammen mit
anderen anonymen Teilnehmern
und unterstützen bei der Wie-
dereingliederung. Wer Abstand
zur aktuellen Situation braucht,
kann an einem „Life-Camp“ teil-
nehmen – einer Intensivwoche
abseits des Wohnortes. Eine Teil-
Kostenübernahme für die Ange-
bote der Burnout-Helpcenter
kann bei der Krankenkasse
beantragt werden.
n
(
pm)
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