Stadtentwicklung und Einzelhandel


Vitale und attraktive Städte strahlen auf die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts insgesamt aus. Der stationäre Handel als wichtiger Frequenzbringer ist dabei von herausragender Bedeutung. Digitalisierung, demografische Entwicklung, Klimawandel und verändertes Kundenverhalten befeuern indes einen Strukturwandel, der die Städte wie den Handel gleichermaßen herausfordert. Die Corona-Pandemie wirkt als Beschleuniger. Damit die Ostthüringer Innenstädte ihre Funktion als Identifikations- und Versorgungskerne für die Region behalten und zugleich die ländliche Versorgung gesichert wird muss der stationäre Einzelhandel gestärkt werden. Nicht zuletzt bedarf es neuer Konzepte, die Handel, Gastgewerbe, Kultur, Industrie und regionale Mobilitätsangebote vernetzen. 

Die IHK Ostthüringen zu Gera fordert: 
  • die Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstädte und Zentren für den Individualverkehr, ÖPNV und Güterverkehr. Fahrverbote sollten nicht erzwungen werden. Die Verfügbarkeit von ausreichendem und bezahlbarem Parkraum muss gewährleistet sein.
  • die Entwicklung, den Beschluss und die Umsetzung bzw. die Fortschreibung von Einzelhandels- und Zentrenkonzepten durch die Kommunen als eine verlässliche Basis für Planungen und Investitionsentscheidungen innerstädtischer Unternehmen. Dabei ist auf eine nachhaltige Flächenentwicklung zu achten.
  • die Unterstützung des stationären Einzelhandels im Prozess der Digitalisierung, vor allem bei der digitalen Vernetzung von Offline- und Online-Angeboten, z.B. durch entsprechende Informations- und Beratungsangebote.
  • innerstädtische Geschäftsleerstände konzeptionell aufzugreifen und Interessen zu koordinieren.
  • die Restriktionen der Thüringer Samstagsregelung für Beschäftigte im Handel und bei den verkaufsoffenen Sonntagen abzuschaffen und das Thüringer Ladenöffnungsgesetz zu novellieren.
  • keine erneute Flächenerweiterung durch ein Hersteller-Direktverkaufszentrum (FOC – Factory Outlet Center) am Hermsdorfer Kreuz. Vielmehr ist der innerstädtische Handel zur Wahrung/Belebung attraktiver Städte zu stärken.
  • den Weg für Smart Citys und digitale Dörfer zu bereiten, intelligente, integrierte und vernetzte Stadtentwicklung zu gestalten. Insbesondere bedarf es der Unterstützung des stationären Einzelhandels im Prozess der Digitalisierung, vor allem bei der digitalen Vernetzung von Offline- und Online-Angeboten, z.B. durch entsprechende Informations- und Beratungsangebote.
  • Lärmwerte in den Innenstädten flexibel zu gestalten. Lärmschutzvorgaben dürfen die wirtschaftliche Entwicklung nicht hemmen.