Berufsorientierung/Duale Ausbildung


Die duale Ausbildung ist unerlässlich, damit den Unternehmen in Ostthüringen auch künftig betrieblich qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen. Aufgrund des Trends zur Akademisierung und der demografischen Entwicklung der Region ist die Zahl der Ausbildungsverträge in den letzten Jahren jedoch spürbar zurückgegangen. Diese Entwicklung stellt schon jetzt ein ernstzunehmendes Risiko für die Ostthüringer Wirtschaft dar.  Das Erfolgsmodell duale Ausbildung muss attraktiv und leistungsstark bleiben.

Die IHK Ostthüringen zu Gera fordert:
  • übergreifende Bildungsziele und –standards zu schaffen, z.B. eine bessere bundesweite Vergleichbarkeit von Abschlüssen allgemeinbildender Schulen.
  • die Qualifikation der Schulabgänger zu verbessern, vor allem bei der MINT-Bildung. Schulen müssen auf die Anforderungen der Digitalisierung und des Arbeitslebens vorbereiten; dazu benötigen sie eine moderne IT-Ausstattung einschl. didaktischer Konzepte.
  • das Thema Wirtschaft fächerübergreifend stärker in die Lehrpläne aller Bildungsbereiche zu integrieren, um bei jungen Menschen das Verständnis für Wirtschaftsabläufe und die Wertschätzung des Unternehmertums zu fördern.
  • die Berufsorientierung auf alle Schulformen auszuweiten, insbesondere den Gymnasien. Die berufliche Ausbildung muss intensiver als attraktive Alternative zum Hochschulstudium verstanden werden. Vor allem Gymnasien dürfen Schüler nicht einseitig auf ein Studium orientieren.
  • regionale Berufsschulstandorte zu Kompetenzzentren weiterzuentwickeln sowie eine neue Berufsschulnetzplanung unter Berücksichtigung der Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung und Sicherung einer wohn- bzw. ausbildungsortnahen Beschulung.
  • dass Berufsschulen mit einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur sowie zeitgemäßen Lehr- und Lernmaterialien ausgestattet werden. Berufsschullehrer müssen für digitale Kompetenzen und neue didaktische Konzepte weiterqualifiziert werden. Der Unterricht an den Berufsschulen ist abzusichern und dem Lehrermangel durch Sofortmaßnahmen und Gewinnung von Lehrernachwuchs zu begegnen.
  • eine stärkere Unterstützung der ehrenamtlichen Prüfertätigkeit, z.B. durch entlastende gesetzliche Regelungen oder finanzielle Förderung.
  • dass die Förderung von Fahrt- und Übernachtungskosten (z.B. Fortführung des Azubi-Tickets) für alle Auszubildenden und Berufsschüler in Thüringen durch den Freistaat kontinuierlich fortgesetzt und ausgebaut wird. Der ÖPNV muss eine zumutbare Erreichbarkeit der Berufsschulstandorte sichern.