Konjunkturumfrage Jahreswechsel 2024/2025

Mauer Start ins Jahr 2025

Die Konjunktur erhält zu Jahresbeginn einen erneuten Dämpfer. Die schwache Auftragsentwicklung und eine ganze Reihe struktureller Herausforderungen, allen voran die Kosten für Energie und Arbeit sowie die Bürokratie- und Steuerlast, setzen die Ostthüringer Unternehmen immer stärker unter Druck.
Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen zu Gera zum Jahreswechsel 2024/2025, für die rund 1.100 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen Ostthüringens befragt wurden.

Die Ergebnisse im Überblick:

Geschäftsklima
Der IHK-Konjunkturklimaindikator für Ostthüringen, der die Bewertungen zur aktuellen Geschäftslage und die Erwartungen der Unternehmen aggregiert, sinkt im Vergleich zur Vorumfrage um fünf Punkte und notiert zu Jahresbeginn bei einem Wert von 79,0. Im Zehn-Jahresvergleich bleibt die Stimmung der hiesigen Unternehmen somit deutlich unterdurchschnittlich (Mittelwert: 107,1 Punkte).
Geschäftslage
Die Bewertungen der laufenden Geschäfte sind zum sechsten Mal in Folge rückläufig. Nur 22 Prozent der Unternehmen schätzen ihre Lage als gut ein, weitere 42 Prozent als befriedigend, während 36 Prozent der Befragten mit ihrer derzeitigen wirtschaftlichen Situation unzufrieden sind.
Erwartungen
Die Erwartungen bleiben im Keller, es überwiegt deutliche Skepsis. 51 Prozent der Unternehmen rechnen mit keiner Veränderung, 38 Prozent der Befragten mit einer schlechteren Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten. Zuversichtlich zeigen sich nur 11 Prozent der Betriebe. Hohe Steuern, zu viel Bürokratie und zu lange Genehmigungsverfahren - das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung sehen die Unternehmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, gefolgt von der Binnennachfrage, den Energiepreisen und den Arbeitskosten.
Investitionen
Die Verunsicherung der Unternehmen zeigt sich nicht zuletzt in den nach wie vor schwach ausgeprägten Investitionsabsichten. Mehr Investitionen sind bei nur 13 Prozent der Befragten vorgesehen. Demgegenüber erwarten 53 Prozent der Betriebe weniger oder keine Ausgaben. Bei den geplanten Investitionen liegt der Schwerpunkt auf der Ersatzbeschaffung. Angesichts des wachsenden Kostendrucks rücken auch Rationalisierungsmaßnahmen stärker in den Fokus. Kapazitätserweiterungen sind indessen nur bei 15 Prozent der Firmen ein Investitionsmotiv.
Beschäftigung
Die Nachfrage nach Arbeitskräften droht weiter zurückzugehen. Derzeit planen nur sieben Prozent der Betriebe die Schaffung neuer Stellen, 68 Prozent erwarten keine Veränderung und 25 Prozent der Firmen eine niedrigere Beschäftigtenzahl.
Export
Eine mäßige Konjunkturentwicklung in wichtigen Zielländern, geopolitische Spannungen und protektionistische Tendenzen – die Erwartungen an das Auslandsgeschäft bleiben zurückhaltend. Acht Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Ausweitung ihrer Exporte in den nächsten 12 Monaten, während 15 Prozent von einem Rückgang ihrer Ausfuhren ausgehen und weitere 32 Prozent der Befragten keine Auslandsumsätze erwarten.