Konjunkturumfrage Frühjahr 2025

Frühjahrsbelebung fällt schwach aus

Die Konjunktur in Ostthüringen präsentiert sich im Frühjahr 2025 nur wenig dynamisch. Zwar ist die Stimmung in der hiesigen Wirtschaft nicht mehr so pessimistisch wie zu Jahresbeginn, ein Ende der Schwächephase signalisieren die jüngsten Ergebnisse aber nicht – dafür fällt die Belebung zu schwach aus. Die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten für die Unternehmung bleiben groß, zumal mit der Zollpolitik der neuen US-Administration ein weiterer Risikofaktor hinzugekommen ist.
Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen zu Gera im Frühjahr 2025, an der sich 360 Unternehmen mit insgesamt 15.300 Beschäftigten beteiligt haben.

Die Ergebnisse im Überblick:

Geschäftsklima
Der IHK-Konjunkturklimaindikator für Ostthüringen notiert bei 83,2 Punkten. Auch wenn dies gegenüber der Vorumfrage einen Anstieg um vier Punkte bedeutet, so bleibt die Stimmung der Unternehmen im Zehn-Jahresvergleich klar unterdurchschnittlich.
Geschäftslage
Die Bewertungen der laufenden Geschäfte bleiben verhalten und verbessern sich gegenüber der Vorumfrage kaum. Unverändert 22 Prozent der Ostthüringer Unternehmen melden für den Zeitraum Januar bis April eine gute Geschäftslage, weitere 44 Prozent (plus zwei) bewerten ihre Situation als befriedigend bzw. saisonüblich. Leicht rückläufig ist indes der Anteil der negativen Lageurteile (34 Prozent, minus zwei).
Erwartungen
Bei den Erwartungen für die kommenden 12 Monate hat die Skepsis etwas nachgelassen. So rechnen 13 Prozent der Unternehmen (plus zwei) mit einer besseren Geschäftsentwicklung, während 34 Prozent (minus vier) eine negative Prognose machen. Hoffnungen auf positive Impulse durch das geplante Infrastrukturpaket der neuen Bundesregierung sind in den Einschätzungen bereits berücksichtigt.
Investitionen
Die Spielräume für teils dringend notwendige Ausgaben zur Transformation und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sind derzeit vielerorts (zu) klein. 54 Prozent der Befragten (plus eins) geben an, in den kommenden 12 Monaten weniger oder nicht zu investieren. Mit höheren Ausgaben planen aktuell nur 13 Prozent der Befragten (unverändert gegenüber Vorumfrage).
Beschäftigung
Bei der Beschäftigung rechnen die Betriebe nach wie vor eher mit einem Rückgang (23 Prozent, minus zwei) als mit einem Anstieg (acht Prozent, plus eins). Die deutliche Mehrheit der Unternehmen (69 Prozent) wird ihren Personalbestand indes versuchen zu halten – nicht zuletzt aufgrund der demografischen Situation und des Fachkräftemangels.
Export
Geopolitische Spannungen belasten weiter die Erwartungen der Unternehmen an das Exportgeschäft. Zudem ist eine deutliche Erhöhung der US-Zölle auf Waren aus der EU noch nicht vom Tisch. Bei der Einschätzung der Entwicklung ihrer Ausfuhren sind die Firmen entsprechend zurückhaltend. Nur sechs Prozent der Befragten rechnen mit einem Anstieg der Auslandsnachfrage, 21 Prozent hingegen mit einem Rückgang.