Konjunkturumfrage Jahreswechsel 2023/2024

Konjunkturklima verharrt im Tal

Aus Sicht der Ostthüringer Wirtschaft startet das Jahr 2024 wenig erfreulich. Nach einer insgesamt schwachen Entwicklung im Vorjahr kann die Konjunktur nicht Tritt fassen. Die hiesige Wirtschaft ist weiter im Sog der schwachen nationalen und globalen Wirtschaftsentwicklung.
Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen zum Jahreswechsel 2023/2024, an der 369 Unternehmen mit zusammen 11.846 Beschäftigten teilnahmen.

Die Ergebnisse im Überblick:

Geschäftsklima
Der IHK-Konjunkturklimaindikator bleibt auch zu Jahresbeginn 2024 auf Talfahrt und rangiert mit 81,0 Punkten noch unter dem Wert der Vorumfrage im Herbst 2023 (87,6 Punkte).  Die Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik, hohe Energiepreise, steigende Arbeitskosten sowie Sorgen um die Nachfrageentwicklung prägen die Stimmung in der hiesigen Wirtschaft.
Geschäftslage
Wie schwierig das aktuelle Umfeld für viele Unternehmen ist, zeigen die sehr verhaltenen Bewertungen der Geschäftslage. Diese haben sich gegenüber den Vorumfragen erneut verschlechtert und sind erstmals seit Frühjahr 2021, inmitten der Corona-Pandemie, im Saldo negativ: Der Anteil von Unternehmen, die unzufrieden mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage sind (29,3 Prozent), überwiegt geringfügig gegenüber den positiven Urteilen (29,0 Prozent).
Erwartungen
Die Erwartungen der Unternehmen lassen kaum Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung im Jahresverlauf zu. Fast die Hälfte aller Befragten (47 Prozent, plus neun) rechnet mit einer ungünstigeren Entwicklung in den nächsten 12 Monaten, 41 Prozent gehen von gleichbleibenden Geschäften (minus zehn) aus, während nur 12 Prozent der Betriebe (plus eins) eine positive Prognose abgeben.
Beschäftigung
Bei ihren Personalplänen sind viele Firmen zurückhaltend. Acht Prozent der Betriebe erwarten eine steigende Beschäftigtenzahl, 71 Prozent eine konstante Entwicklung und 21 Prozent der Firmen rechnen mit einem Personalabbau. Jedoch bleiben Stellenbesetzungen trotz Konjunkturflaute und gestiegener Arbeitslosenzahlen vielerorts schwierig. Der Fachkräftemangel ist für 47 Prozent der befragten Unternehmen ein Risiko.
Investitionen
Hohe Kreditzinsen, schleppende Auftragsentwicklung, verhaltene Geschäftsprognosen und zu viel Bürokratie: Das Investitionsklima bleibt ungünstig. Jeder zweite Betrieb hat sein Budget gekürzt oder plant gar keine Ausgaben. Mehr Investitionen sehen nur 16 Prozent der Umfrageteilnehmer vor. Wenn investiert wird, dann meist zur Ersatzbeschaffung und für Produktinnovationen.
Export
Kriege, internationale Konflikte und geopolitische Risiken dämpfen die Erwartungen an die Exportentwicklung. Nur neun Prozent der Unternehmen (minus eins) rechnen mit einer Ausweitung ihrer Ausfuhren in den nächsten 12 Monaten, weitere 42 Prozent der Betriebe (plus fünf) mit einem unveränderten Ausfuhrvolumen.
Den ausführlichen Konjunkturbericht (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 440 KB) der IHK Ostthüringen zu Gera finden Sie unter 'Weitere Informationen'.