Nr. 3182908

Prüfung zum zertifizierten WEG-Verwalter

Seit dem 1. Dezember 2023 kann grundsätzlich jeder Wohnungseigentümer in jeder beliebigen Wohnungseigentümergemeinschaft verlangen, dass ein nach § 26a Wohnungseigentumsgesetz (WEG) zertifizierter Verwalter bestellt wird. Kommt die Gemeinschaft dem nicht nach, kann der einzelne Eigentümer die Bestellung eines zertifizierten Verwalters einklagen.
Wir möchten Sie bei der Erfüllung dieser neuen Verpflichtung bestmöglich unterstützen und bieten regelmäßig Sachkundeprüfungen zum zertifizierten WEG-Verwalter an.
Ihr Vorteil bei der IHK Ostthüringen: Schriftliche und mündliche Prüfung findet am gleichen Tag statt!
Hier können Sie sich online zur Sachkundeprüfung anmelden (die aktuellen Prüfungstermine finden Sie im Anmeldeformular):

Einführung eines zertifizierten Verwalters

Das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) wurde mit dem Inkrafttreten der WEG-Reform am 1. Dezember 2021 modernisiert. Dabei wurde der Begriff des “zertifizierten Verwalters” eingeführt.

Was ist ein zertifizierter Verwalter?

Als zertifizierter Verwalter darf sich künftig bezeichnen, wer vor einer Industrie- und Handelskammer durch eine Prüfung nachgewiesen hat, dass er über die für die Tätigkeit als Verwalter notwendigen rechtlichen, kaufmännischen und technischen Kenntnisse verfügt (vgl. § 26a Abs. 1 WEG)

Wie werden Sie zertifizierter Verwalter?

In der Verordnung über die Prüfung zum zertifizierten Verwalter nach dem
Wohnungseigentumsgesetz sind die bundeseinheitlichen Vorgaben für das Prüfungsverfahren und die Prüfungsgegenstände sowie für das auszustellende Zertifikat geregelt. Zugleich ist festgelegt, unter welchen Voraussetzungen sich juristische Personen und Personengesellschaften als zertifizierte Verwalter bezeichnen dürfen. Schließlich werden Ausnahmen von der Verpflichtung zur Ablegung einer Prüfung geregelt.
Die Prüfung zum zertifizierten Verwalter können Sie ab Dezember 2022 bei unserer IHK ablegen.

Warum sollten Sie zertifizierter Verwalter werden?

Ab dem 1. Dezember 2023 haben Wohnungseigentümer im Rahmen der ordnungsgemäßen Verwaltung grundsätzlich einen Anspruch auf Bestellung eines zertifizierten Verwalters (vgl. § 19 Abs. 2 Nr. 6 WEG i.V.m. § 48 Abs. 4 S. 1 WEG).

Ist die Zertifizierung Voraussetzung für die Erteilung einer Erlaubnis nach § 34 c der Gewerbeordnung als Wohnimmobilienverwalter?

Nein, die Zertifizierung ist keine Voraussetzung für die Erteilung der Erlaubnis nach § 34 c der Gewerbeordnung. Die Tätigkeit als Verwalter ist deshalb auch dann gewerberechtlich zulässig, wenn der Verwalter über kein Zertifikat verfügt.

Gibt es eine Übergangsfrist?

Wenn Sie zum 1. Dezember 2020 bereits zum Verwalter einer Wohnungseigentümergemeinschaft bestellt waren, gelten Sie gegenüber dieser noch bis zum 1. Juni 2024 als zertifizierter Verwalter (vgl. § 48 Abs. 4 S. 2 WEG).

Gibt es Ausnahmen für kleinere Einheiten?

Ein Anspruch der Wohnungseigentümer auf Bestellung eines zertifizierten Verwalters besteht nicht, wenn weniger als neun Sondereigentumsrechte bestehen, ein Wohnungseigentümer zum Verwalter bestellt wurde und weniger als ein Drittel der Wohnungseigentümer die Bestellung eines zertifizierten Verwalters fordern (vgl. § 19 Abs. 2 Nr. 6 WEG).

Müssen Sie sich als zertifizierter Verwalter weiterbilden?

Ja, die im Jahr 2018 eingeführte Weiterbildungspflicht bleibt von den neuen Regelungen zum zertifizierten Verwalter unberührt.
Mehr zum erlaubnispflichtigen Gewerbe gemäß § 34c GewO in der Immobilienbranche erfahren Sie hier.

Ehrenamtliche Prüfertätigkeit

Für die ehrenamtliche Mitwirkung im Prüfungsausschuss bedarf es zunächst keiner formalen Voraussetzungen, auch der Nachweis der Ausbildereignungsprüfung (AdA) ist nicht erforderlich.
Sie sollten jedoch:
  • im Prüfungsberuf eine Berufsausbildung oder eine höhere Qualifikation durchlaufen haben,
  • mehrjährige Berufspraxis mitbringen,
  • und persönlich geeignet sein, um (junge) Menschen zu prüfen.
Die Prüfer der IHK gewährleisten, dass die Qualitätsstandards eingehalten und die Praxisanforderungen des Berufes erprobt werden. Hier ist sowohl praktisches Wissen aus dem Berufsalltag, als auch theoretischer Hintergrund gefragt.
Zu den Aufgaben zählen:
  • ggf. Prüfungsaufgaben erstellen,
  • Prüfungsarbeiten korrigieren und begutachten,
  • Arbeitsproben, Prüfstücke und Präsentationen bewerten,
  • Dokumentationen und Fachgespräche bewerten
Den zeitlichen Rahmen bestimmen Sie selbst - je nachdem, wie Sie Zeit haben beziehungsweise vom Arbeitgeber für dieses Ehrenamt freigestellt werden.
Sie sind idealerweise im entsprechenden Beruf/Branche tätig, zwischen 25 und 60 Jahre alt und haben Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit? Dann füllen Sie einfach unsere Interessenerklärung online aus. Wir freuen uns auch über Ihren Anruf.