IHK-Statement zum Ausrufen der Alarmstufe des Notfallplans Gas

Jetzt fairer Ausgleich zwischen den Gasversorgern und den Gaskunden nötig

Almut Weinert zum Ausrufen der Alarmstufe des Notfallplans Gas:

„Mit der heute ausgerufenen Alarmstufe – Stufe zwei von drei – müssen wir alle Hebel in Gang setzen, um drohende Gasabschaltungen, explosionsartige Preisanstiege und Insolvenzen zu verhindern.
Grundsätzlich könnten nun die höheren Kosten für die Gasversorgung gemäß §24 des Energiesicherheitsgesetzes an die Unternehmen weitergegeben werden, trotz bestehender Verträge. Noch hat die Bundesregierung davon keinen Gebrauch gemacht.
Bei den bevorstehenden Kostenbelastungen muss ein fairer Ausgleich zwischen den Gasversorgern und den Gaskunden erreicht werden. Insbesondere bei Unternehmen in der energieintensiven Industrie wären Produktionsstopps oder sogar Insolvenzen die Folge.
Neben Energieeffizienzmaßnahmen sind jetzt vor allem Energieträgersubstitution im Großen und Kleinen gefragt. Klar ist, dass wir mehr Erneuerbare Energieen und vor allem Speichermöglichkeiten brauchen. Die Pläne der Bundesregierung, Gaseinsparungen in der Industrie zu belohnen, sind richtig. Sie müssen nun aber rasch an den Start gehen.
Bereits in der Frühjahres-Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen bezeichnen neun von zehn Industriebetriebe die hohen Energiepreise als großes Geschäftsrisiko, die auch den Verbraucher treffen. Nach den Rückmeldungen aus den Unternehmen sehen sich 78 Prozent der Betriebe schon jetzt gezwungen, die gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. In vielen Branchen ist das nur begrenzt oder gar nicht möglich.“

23.06.2022, ba