UNTERNEHMERINNEN IM PORTRAIT

„Ich habe diesen Schritt nicht bereut“

Sabine Gottschaldt, Geschäftsführerin des Technologieunternehmens Leistungselektronik Jena GmbH (LEJ), hat ein eigenes Rezept, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Sie setzt auf flache Hierarchien, die kurze Entscheidungswege ermöglichen und zur familiären Atmosphäre beitragen. Dies stärkt das „Wir“-Gefühl der 20 Mitarbeiter und unterstützt den wirtschaftlichen Erfolg.
Als Mutter von zwei Kindern weiß Sabine Gottschaldt, wie wichtig Flexibilität für die Mitarbeiter ist. So sind Teilzeitmodelle und flexible Arbeitszeiten bei LEJ längst selbstverständlich und haben geholfen, den Mitarbeitern eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen.
Gegründet wurde das Unternehmen vor über 30 Jahren, aus dem Forschungszentrum der Carl Zeiss Jena GmbH, von ihrem Vater Dieter Deinhardt und seinem Geschäftspartner Wolfgang Ketscher.
Vor über zehn Jahren in die Fußstapfen des Vaters getreten zu sein, hat die Geschäftsführerin nicht bereut. „Zugute kam mir dabei die Möglichkeit, bereits während der Elternzeit erste Einblicke zu erhalten, so dass ich im Anschluss direkt in meine neuen Aufgaben starten konnte. Mit den Erfahrungen aus der Arbeit in einem größeren Konzern hatte ich einen guten Background für meine neue Tätigkeit“, blickt Sabine Gottschaldt zurück.  Die traditionelle Aufteilung der LEJ-Geschäftsleitung in den kaufmännischen und technischen Bereich wurde dabei beibehalten. Sabine Gottschaldt verantwortet bereits seit fünf Jahren die kaufmännischen Bereiche. Die technische Geschäftsleitung wurde 2021 von Dr. Jörg Wagner übernommen.
Über die Jahre wurde das Portfolio um komplexe Beleuchtungen für die Mikroskopie, industrielle Bildverarbeitung, Halbleiterindustrie, Analytik und Medizintechnik erweitert und LEJ konnte sich als verlässlicher Lieferant für eine Reihe weltbekannter Firmen etablieren. „Die spannendsten Ideen liefern uns oft unsere Kunden, deren Wünsche wir gern umsetzen. Dafür sitzen wir am richtigen Ort. Das Thüringer Photoniknetzwerk OptoNet e. V. in Jena bietet gute Möglichkeiten des Austausches“, so die Geschäftsführerin.
Natürlich seien die Probleme der vergangenen zwei Jahre durch Corona auch bei LEJ angekommen, sagt Sabine Gottschaldt. So musste 2020 ein Umsatzrückgang verkraftet werden, aber schon 2021 wuchs der Umsatz wieder um 20 Prozent und auch für 2022 sind die Prognosen positiv. Derzeit sind es Preissteigerungen und Lieferkettenverzögerungen bei elektronischen Bauteilen, für die alternative Lösungen gefunden werden müssen. „Wir haben dafür das Personal für den Einkauf aufgestockt, um den derzeitigen Herausforderungen Rechnung zu tragen.“, erzählt Sabine Gottschaldt. Neue Erfahrungen habe ebenso das mobile Arbeiten gebracht, das die Kollegen inzwischen gern in Anspruch nehmen. 
In den kommenden Jahren will LEJ weiter wachsen und ihr Produktportfolio vergrößern, gehört doch die deutsche Photonik zu den besten Wachstumsbranchen der Welt. Um sich auch für den notwendigen Fachkräftebedarf von morgen zu rüsten, sind die Türen bei LEJ weit geöffnet für Schülerpraktika, für Studenten, Berufseinsteiger und Professionals. Auch das gehört zu dem eigenen Rezept der engagierten Unternehmerin mit Herz.

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