EUROPÄISCHES PARLAMENT DER UNTERNEHMEN

Bürokratie abbauen, Wettbewerbsfähigkeit stärken

Ein eindrucksvolles Zeichen für eine Stärkung der europäischen Wirtschaft setzen rund 700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa in der kommenden Woche in Brüssel. Nach coronabedingter Pause nehmen sie beim 6. Europäischen Parlament der Unternehmen (EPdU) am 14. November) an einer nachgestellten Plenarsitzung des Europäischen Parlaments auf den Plätzen der jeweiligen Abgeordneten ihrer Länder teil. 
Das Europäische Parlament der Unternehmen (EPdU) findet zu einem für die Wirtschaft kritischen Zeitpunkt statt. Europa gerät im globalen Standortwettbewerb immer mehr ins Hintertreffen, Unternehmen wandern zunehmend ab. Die Wirtschaft fordert daher eine EU-Agenda für Wettbewerbsfähigkeit, die die Standortfaktoren für alle Branchen verbessert und die Integration des EU-Binnenmarktes vorantreibt. Die Vorschläge hierzu werden im Rahmen des EPdU mit Blick auf die Europawahl 2024 diskutiert. 
Europas Stärke muss für die Unternehmen wieder klar erkennbar sein.

Sibylle Thierer, Eurochambres-Vizepräsidentin


„Wir brauchen ein starkes Europa, bei dem sich die Wirtschaft aktiv mit einbringen kann“, sagt Eurochambres-Vizepräsidentin Sibylle Thierer, die auch Leiterin der deutschen EPdU-Delegation ist mit 96 Unternehmerinnen und Unternehmern aus den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern sowie den Wirtschaftsjunioren. „Europas Stärke muss für die Unternehmen wieder klar erkennbar sein. Unser Ziel müssen weniger Bürokratie und mehr praxistaugliche Lösungen sein. Die Unternehmen brauchen verlässliche und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen und keine überbordende und kleinteilige Detailregelungen. So wird Europa ein internationaler Partner auf Augenhöhe“, so die Eurochambres-Vizepräsidentin.
Es ist wichtig, die Erfahrungen und die Sicht der regionalen Unternehmen in die EU zu tragen, um so Einfluss auf deren Entscheidungen zu nehmen.

Kerstin Altgaßen, IHK-Vizepräsidentin

Das Thema Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands innerhalb Europas bewegt auch IHK-Vizepräsidentin Kerstin Altgaßen, die als Vertreterin der Ostthüringer Unternehmer beim Europäischen Parlament der Unternehmen dabei ist. „Wir dürfen im europäischen Vergleich nicht ins Hintertreffen geraten.“ Deshalb möchte sie die Zeit in Brüssel nutzen, Einblicke in die Arbeit des EU-Parlaments zu erhalten und Kontakte vor Ort zu knüpfen. „Es ist wichtig zu wissen, wie wir die Erfahrungen und die Sicht der regionalen Unternehmen in die EU tragen und so Einfluss auf deren Entscheidungen nehmen können.“
Europäisches Parlament der Unternehmen
Das Europäische Parlament der Unternehmen wird vom europäischen Kammerdachverband Eurochambres organisiert. Die Unternehmer können dabei im Plenarsaal des Parlaments ihre Fragen direkt an die EU-Vertreter richten: zum Potenzial des Binnenmarktes, zur beruflichen Bildung und dem Fachkräftemangel, zur Energiekrise, zur Handelspolitik und dem zunehmenden Protektionismus.
Aus Deutschland werden 96 Unternehmerinnen und Unternehmer aus verschiedenen Branchen und dem gesamten Bundesgebiet in Brüssel dabei sein – entsprechend der Anzahl der deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament. Die deutsche Delegation wird von der Deutschen Industrie und Handelskammer (DIHK), dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und den Wirtschaftsjunioren Deutschlands gestellt. Dabei gibt es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des Treffens zahlreiche Möglichkeiten, sich mit EU-Vertretern auszutauschen. So werden unter anderem Dita Charanzová, MdEP und Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Valdis Dombrovskis, Exekutiver Vizepräsident der Europäischen Kommission mit den Unternehmern sprechen.

parliament-of-enterprises.eu
50 Vorschläge für weniger Bürokratie
Die DIHK hat 50 konkrete Vorschläge für den Abbau bestehender und die Vermeidung von zukünftiger EU-Bürokratie vorgelegt. 
Schwerpunkte der Forderungen:
1. Keine neuen Gesetze, die die Unternehmen zusätzlich belasten. Das EU-Lieferkettengesetz muss deshalb dringend ausgesetzt werden!
2. Bestehende Bürokratie konsequent abbauen – und zwar noch vor den Europawahlen!
3. In Zukunft brauchen wir eine praxisorientierte Rechtsetzung, die auf schnelle Bearbeitung und auf die Ergebnisse abzielt!

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ihk.de/gera/magazin

 
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