BERUFSEINSTIEG

IHK-Zertifikat als Grundlage für einen Neuanfang

Ein IHK-Zertifikat über eine berufliche Qualifikation in den Berufsfeldern Ernährung/Gastronomie, Bau/Steine/Erden und Farben/Lacke erhielten 2021 über 20 junge Strafgefangene der JVA Hohenleuben. „Mit diesen Teilabschlüssen haben sie sich eine gute Grundlage für einen Neuanfang nach der Haftentlassung und den Einstieg in einen Beruf geschaffen“, erläutert Andreas Drosdzoll, Leiter Prüfungen bei der IHK.
Möglich machte das die Kooperation mit dem Berufsfortbildungswerk Gemeinnützige Bildungseinrichtung des DGB GmbH (bfw) im Projekt B.I.S.S. - „Bildung und Integration Strafgefangener und Strafentlassener“, gefördert vom Europäischen Sozialfonds und dem Freistaats Thüringen. Das bfw verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Ausbildung, Qualifizierung sowie Integration auf den Arbeitsmarkt und betreibt Bildungsstätten unter anderem in der JVA Hohenleuben und in Saalfeld. 
Gemeinsam werden entsprechend der Zielgruppe individuelle, passgenaue und abschlussorientierte Abschlüsse wie z.B. Qualifikations- sowie Qualifizierungsbausteine entwickelt und zertifiziert. Das bfw führt den theoretischen und praktischen Unterricht durch, die IHK nimmt Prüfungen ab und stellt die Zertifikate aus. 
„Die berufliche Bildung im Strafvollzug ist eine besondere Herausforderung. Das bfw engagiert sich dafür in über 40 Justizvollzugsanstalten und Jugendstrafanstalten. Priorität hat dabei eine abschlussorientierte Ausbildung“, sagt Steffen Becker, der bfw-Bildungsstätten in den JVAs Tonna, Goldlauter und Hohenleuben leitet.
Die Kooperation wird in 2022 fortgesetzt werden. IHK und bfw wollen bis zu 50 Teilnehmer qualifizieren und prüfen.
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