UMSATZSTARK TROTZ CORONAKRISE

Individualität statt Katalog

2021 war für die LASOS Lasertechnik GmbH trotz Coronakrise das umsatzstärkste Geschäftsjahr seit ihrer Gründung 1997. Die Jenaer Firma entwickelt und produziert laserbasierte Hightech-Komponenten für Mikroskopie, Messtechnik oder Labortechnik – individuell auf die Anforderungen der Kunden zugeschnitten. Die Firma setzt auf innovative Lösungen, neuestes Know-how, hohe Qualität – und hoch qualifizierte Arbeitskräfte.
Dabei steht die Firma vor denselben aktuellen Herausforderungen, wie der gesamte Mittelstand: leergefegter Arbeitsmarkt, Bewerbermangel bei den Ausbildungsplätzen, Lieferengpässe für viele Komponenten und explodierende Energiepreise. „Trotz alternativer Bezugsquellen und optimiertem Einkauf bleibt manchmal nur, höhere Preise zu akzeptieren, denn oft geht es einfach darum, die benötigten Teile überhaupt zu erhalten“, schildert die Personalreferentin die Situation.
Ausbildungsmarketing breit aufgestellt
Das Thema Fachkräfteentwicklung und Mitarbeiterbindung liegt der Firma besonders am Herzen. Jetzt laufen die ersten Bewerbergespräche für das neue Ausbildungsjahr. „Wir gehen in Schulen und auf Bildungsmessen, sind in verschiedenen Internetportalen aktiv und laden Interessenten auch gern zum Probearbeiten zu uns ein“, umschreibt sie das breit aufgestellte Azubimarketing. Zu den angebotenen Ausbildungsberufen gehören neben Industriekaufleuten auch Physiklaboranten und Glasapparatebauer. „Angedacht ist auch die Ausbildung von Elektronikern für Geräte und Systeme. Dafür treffen wir gerade Vorbereitungen und hoffen in naher Zukunft starten zu können.“ Neben Schulabgängern bekommen auch Studienabbrecher und junge Leute, die einen zweiten Beruf erlernen wollen, eine Chance bei LASOS.
Azubis für eine Zukunft im Unternehmen begeistern
„Wir wollen unseren Azubis nicht nur eine interessante Ausbildung bieten, sondern sie von Anfang an für eine berufliche Zukunft in unserem Unternehmen begeistern“, sagt sie. „So gehören nicht nur fachliche Themen und digitalisierte Wissensvermittlung zum Ausbildungskonzept, sondern auch Teamarbeit, selbstständige Projekte und der Blick über den Tellerrand.“
Azubis sind einerseits in Teams ihres Arbeitsbereiches integriert, lernen darüber hinaus aber auch alle anderen Bereiche des Unternehmens kennen. „Das heißt, unsere Industriekaufleute und Physiklaboranten sind auch in der Fertigung zu finden. Das bringt viel Verständnis für die betrieblichen Abläufe, welches sie an ihrem späteren Arbeitsplatz benötigen.“ Hinzu kämen eigene Azubi-Projekte, in denen sie beispielsweise Vorrichtungen selbstständig planen und erstellen. “Perspektivisch planen wir auch firmenübergreifenden Projekte mit Azubis unterschiedlicher Ausbildungsberufe und aus unterschiedlichen Ausbildungsbetrieben. Damit erhalten unsere Azubis nicht nur Einblick in andere Unternehmen am Standort, sondern sammeln auch wichtige Erfahrungen für interdisziplinäre Zusammenarbeit über den eigenen Unternehmenstellerrand hinaus.“
Regelmäßig führt das Unternehmen Ausbildungs- und Mitarbeitergespräche durch. Dabei geht es nicht nur um Leistungseinschätzungen, sondern auch darum, wie Ausbildung oder Arbeitsanforderungen noch interessanter und lebendiger gestaltet werden können. Themen sind unter anderem auch Interessen für den späteren Arbeitsplatz, die berufliche Karriere oder Weiterbildungspläne. „So können wir Optionen prüfen und Lösungen finden, wie persönliche Pläne und Unternehmenssituation zusammenpassen und wie wir unsere Azubis und Arbeitskräfte bestmöglich für die sich stetig wechselnden Anforderungen qualifizieren.“
Berufsschulstandort ist oft ein Ausbildungshindernis
Vier Azubis lernen gerade bei LASOS einen Ausbildungsberuf. Einer hat gerade seinen Facharbeiterabschluss geschafft, ein weiterer wird im Sommer seine letzte Prüfung ablegen. LASOS würde gern mehr Azubis im Unternehmen begrüßen. Vor allem für Glasapparatebauer gebe es zu wenig Interessenten. Das liege nicht nur an Corona und den dadurch eingeschränkten Möglichkeiten zur Berufsorientierung. „Die Berufsschule und die Grundausbildung für diesen Beruf finden in Ilmenau statt. Für viele ist das eine große Hürde und war auch schon ein Grund, sich für diese Ausbildung nicht zu bewerben“, so die Erfahrungen. Ähnlich schwierig sei es für die Physiklaboranten, die regelmäßig nach Selb (Bayern) zum Unterricht fahren müssten. Das bedauert sie sehr, denn beide Berufe bieten wirklich interessante Perspektiven.
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