Bio-Seehotel macht’s vor: Usbekischer Azubi schließt Ausbildung erfolgreich ab

Der usbekische Azubi Sirojiddin Khujabekov hat 2025 seine Ausbildung zum Hotelfachmann im Bio-Seehotel Zeulenroda erfolgreich abgeschlossen. Seine Geschichte ist ein Beispiel für die gelungene Integration von ausländischen Fachkräften in den Arbeitsmarkt.
Sirojiddin Khujabekov kommt aus Usbekistan und hat 2022 seine Ausbildung im Bio-Seehotel in Zeulenroda im Landkreis Greiz begonnen. Drei Jahre später ist er ausgelernter Hotelfachmann und in Deutschland angekommen. „Ich habe alles über den Hotelbetrieb gelernt – Housekeeping, Management, Reservierungen und Rezeption“, sagt Khujabekov. Er will in Deutschland bleiben, arbeitet aktuell im Wellnessbereich des Hotels.
Ich will immer etwas Neues lernen.

Hotelfachmann Sirojiddin Khujabekov

Angekommen und ausgebildet

Interesse für eine Ausbildung in Deutschland habe Khujabekov schon lange gehabt. Bereits in Usbekistan lernte er Deutsch und informierte sich über das duale Ausbildungssystem, das ihn schlussendlich überzeugt hat. Von Zeulenroda ist er von Anfang an begeistert gewesen, vor allem die Natur und der Stausee gefallen ihm besonders. Dennoch habe er sich an Deutschland gewöhnen müssen. Gerade die Essgewohnheiten seien ungewohnt gewesen, erklärt Khujabekov in einem Interview mit der IHK. „Ich esse zum Beispiel kein Schweinefleisch und trinke keinen Alkohol. Das machen viele Thüringer ja anders“, scherzt Khujabekov.
Mittlerweile habe der gebürtige Usbeke sich aber daran gewöhnt. „Ich habe viel Unterstützung von meinem Hotelbetrieb bekommen, aber vor allem von meinen Kollegen. Von ihnen habe ich viel Verständnis erfahren, wenn ich Schwierigkeiten hatte.“ Khujabekov ist gut integriert, spielt als linker Flügelspieler für den FC Motor Zeulenroda und powert sich im Fitnessstudio aus.

Unterstützt und gefördert

Sirojiddin Khujabekov war 2022 der erste usbekische Azubi im Bio-Seehotel. Aktuell werden acht weitere in dem Hotelbetrieb ausgebildet. Die IHK Ostthüringen hat bei der Vermittlung der Ausbildungsfirma geholfen. „Fachkräftemangel ist für viele unserer Unternehmen ein ernstzunehmendes wirtschaftliches Risiko. Gezielt Fachkräfte und Azubis aus dem Ausland zu gewinnen, ist eine Chance“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne. In der Tat konnten laut einer DIHK-Studie im Jahr 2024 48 Prozent der Unternehmen in Deutschland ihre Ausbildungsplätze nicht vollständig besetzen. „Die IHK Ostthüringen nutzt ihre Kontakte zu Dienstleistern und Kooperationspartnern in Usbekistan, um dort Interessenten wie Herr Khujabekov zu gewinnen und diese an Ostthüringer Unternehmen zu vermitteln“, erklärt Höhne weiter.
Die Dienstleister agieren vor Ort im Herkunftsland. Sie leisten vorab mit Unterstützung der IHK Aufklärungsarbeit: über das System der dualen Ausbildung, über das Leben und Arbeiten in Deutschland und über die Voraussetzungen, hier Fuß zu fassen. Wenn Deutschkenntnisse und persönliche Motivation stimmen, folgen zunächst virtuelle Interviews, gemeinsam mit der IHK, und anschließend mit interessierten Ostthüringer Unternehmen.

Willkommen und angenommen

Die IHK Ostthüringen sensibilisiert die Unternehmen für die Anforderungen einer gelungenen Integration von Willkommenskultur im Team. Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern thematisiert sie dabei Aspekte wie Unterkunft, Behördengänge, Berufsschule und deutsche Sprache.
„Eine fachlich fundierte Ausbildung steht für jeden Azubi im Mittelpunkt – egal, aus welchem Land er kommt“, stellt die Ausbildungsleiterin des Bio-Seehotels, Stefanie Lippold-Görner, klar. Ziel sei es, Fachkräften eine Perspektive für einen sicheren Arbeitsplatz zu geben und sie so in der Region zu halten.“
Bei Sirojiddin Khujabekov hat das funktioniert. Auch für Stefanie Lippold-Görner eine Bestätigung, dass sich die Ausbildung internationaler Fachkräfte lohnt. „Sirojiddin hat seine Ausbildung zum Hotelfachmann mit viel Engagement und guten Ergebnissen gemeistert. Er kann stolz auf sich sein“, so die Ausbildungschefin weiter.
Der 25-jährige Usbeke selbst sieht seine berufliche Reise aber noch nicht am Ende. Er will sich weiterbilden und noch besser Deutsch lernen.

Bodenständig und international

Das Bio-Seehotel Zeulenroda steht für Regionalität, Weltoffenheit, Bodenständigkeit und Nachhaltigkeit. Der Name ist Programm: ökologische Produkte von Reinigungsmitteln bis Papier, Lebensmittel aus der Region, naturnahes Umfeld, eigenes Blockheizkraftwerk, E-Fahrzeuge, ÖPNV-Anschluss. Dafür erhielt das Hotel viel Anerkennung sowie regionale und nationale Auszeichnungen.
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