Azubi-Mangel weitet sich aus

Azubis dringend gesucht – mehr denn je ist das für viele Unternehmen eines der drängendsten Probleme. In ihrer Ausbildungsumfrage 2024 meldet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), dass im vergangenen Jahr 49 Prozent der Ausbildungsbetriebe nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten – das ist ein neuer Rekordwert. 35 Prozent davon erhielten keine einzige Bewerbung. Besonders betroffen sind Industrie, Gastgewerbe, Handel, Verkehr und Bau.
Die Zahlen unterstreichen nach Worten des stellvertretenden DIHK-Hauptgeschäftsführers Achim Dercks „die wachsenden Herausforderungen“ auf dem Ausbildungsmarkt. „Trotz schwacher Wirtschaftslage suchen die Betriebe infolge des demografischen Wandels händeringend nach Auszubildenden“, berichtet er. „Aber es fehlt in den meisten Branchen an Nachwuchs. Die kleinen Betriebe haben am meisten zu kämpfen. Der Fachkräftemangel fängt bereits bei den Auszubildenden an.“
Um potenzielle Auszubildende zu interessieren, setzen die Unternehmen auf verschiedene Wege. Dabei zeigt sich vor allem der persönliche Kontakt als erfolgreich. Zugleich hat sich die Azubi-Suche auch längst ins Digitale verlagert. Die Betriebe legen vermehrt Wert auf flache Hierarchien, attraktive IT-Ausstattung, finanzielle Anreize, Auslandsaufenthalte oder neue Lern- und Lehrkonzepte. Dercks: „Die Unternehmen verstärken ihre Bemühungen für einen attraktiven Ausbildungsplatz weiter. Mit einem breiten Mix an Maßnahmen engagieren sie sich für die Ausbildung, ihren Nachwuchs und ihre künftigen Fachkräfte.“ Zudem öffnen sich vermehrt auch kleinere Betriebe für internationale Talente: 2024 haben der Umfrage zufolge 35 Prozent schon einmal Auszubildende aus Drittstaaten ausgebildet, 2019 hatte das nur für 30 Prozent gegolten.
Ergebnisse der Ausbildungsumfrage 2024
ihk.de/gera
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