Ausbildung und Jobs für Migranten

Zum Jahresbeginn 2024 startete eine neue Projektphase. Ziel ist, in den nächsten zwei Jahren 80 Migranten beim Berufsstart in Deutschland zu unterstützen. Aktuell werden 20 junge Menschen aus neun Ländern betreut. Eine Hälfte ist auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, die andere will kurz- bis mittelfristig eine Ausbildung beginnen.

IHK-Berater Yousef Yousef, der selbst aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, weiß genau wie schwer es ist, in einem neuen Land Fuß zu fassen. Andere Sprache, andere Kultur, andere berufliche Strukturen. „Duale Berufsausbildung ist vielen aus ihrer Heimat nicht bekannt. Schulabschlüsse oder berufliche Qualifikationen sind oft nicht vergleichbar“, schildert er seine Erfahrungen. Er nimmt sich viel Zeit, um jeden Migranten, der zu ihm kommt, individuell zu beraten. „Jede Beratung ist anders, denn jeder bringt andere Voraussetzungen, Fähigkeiten und Wünsche mit. Auf dieser Basis wird dann ein individueller personenbezogener Qualifizierungs- und Integrationsplan erstellt. So können gezielt Praktika, Einstiegsqualifizierung, Ausbildung oder Arbeitsangebote gesucht und vermittelt werden“, sagt Yousef Yousef. 

Schüler beispielsweise könnten durch Praktika Berufe kennenlernen und ausprobieren, die ihren Interessen entsprechen – mit dem Ziel später dort eine Ausbildung zu beginnen. Er hat auch Kontakte zu Schulen geknüpft, um dort Schülern das Projekt und ihre Möglichkeiten für eine Ausbildung vorzustellen. Bei Menschen, die bereits eine berufliche Qualifikation oder einen Abschluss haben, geht es darum, dass diese hier anerkannt werden. 

Flüchtlinge und Migranten, die einen Ausbildungsplatz oder einen Job suchen, können einen kurzen Steckbrief in einem Bewerberpool hinterlegen, der auf den Internetseiten der IHK veröffentlicht wird. Die Angaben zu gesuchten Tätigkeiten, Bildungs- und Berufsabschlüssen, sonstigen Kenntnissen sowie Herkunftsland werden anonymisiert. Derzeit sind zehn Bewerbungen um Ausbildung oder Arbeitsplätze im Pool.