Deutschland wählt

Pierre Lamely (AfD) im Interview

Die Bundestagswahl steht vor der Tür, und mit ihr rückt auch die Frage in den Mittelpunkt, welche wirtschaftspolitischen Weichenstellungen für die Zukunft unseres Landes getroffen werden. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die konkreten Standpunkte der Parteien – WRF hat dazu sechs Direktkandidat:innen* zu den drängendsten Themen der Wirtschaft befragt. Hier im Interview: Pierre Lamely von der AfD.

Für Unternehmen gilt der Fachkräftemangel als eine der größten Herausforderungen: Allein auf dem Fuldaer Arbeitsmarkt werden bis 2028 rund 10.000 Fachkräfte fehlen. Was sind Ihre Ansätze, um dieser Situation entgegenzuwirken?

Die von der CDU eingeleitete ‚Willkommenskultur‘ hat den Fachkräftemangel nicht gelöst, sondern verschärft. Wir reparieren das Migrationschaos und setzen auf praxisorientierte Ausbildung, gezielte Förderung der beruflichen Bildung und Rückholprogramme für ausgewanderte Deutsche. Gleichzeitig senken wir Steuern und Abgaben, stärken die Sicherheit und schaffen bezahlbaren Wohnraum. So machen wir Deutschland wieder attraktiv für hochqualifizierte Fachkräfte aus dem In- und Ausland – und sichern unsere wirtschaftliche Zukunft.

Kleine und mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Gerade sie leiden an dem hohen Bürokratieaufwand. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um KMU dahingehend zu entlasten?

KMU sind das Rückgrat unserer Wirtschaft, und Bürokratie behindert ihr Potenzial. Die AfD will die EU-Lieferkettenrichtlinie, das Verpackungsgesetz und unnötige Berichts- und Dokumentationspflichten abschaffen. DSGVO-Regeln und das Vergaberecht werden wir vereinfachen, um KMU zu entlasten. Der Bürokratisierungsdrang der EU wird zurückgedrängt. So stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und schaffen Freiraum für Innovation.

Im Landkreis Fulda sind zahlreiche Rohstoffe verfügbar. Wie stehen Sie zur Nutzung dieser Ressourcen – insbesondere mit Blick auf regionale Erschließungs- und Erweiterungsprojekte?

Die Erschließung heimischer Rohstoffe stärkt die Region, wichtig ist jedoch eine klare Regelung zur Folgenbeseitigung, wie das Beispiel K+S in Neuhof zeigt. Gewinne dürfen nicht privatisiert und Folgekosten der Allgemeinheit überlassen werden. Wir setzen zudem auf die Forstwirtschaft als nachwachsenden Rohstoff und nutzen gezielt EU-Fördermittel für nachhaltige Projekte. So sichern wir Arbeitsplätze und fördern den Umweltschutz.

Die heimische Produktion wird nicht zuletzt aufgrund hoher Energiekosten zunehmend teurer. Welche Lösungen schlagen Sie vor, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten?

Ideologische ‚Klimapolitik‘ hat Deutschlands Energiekosten in die Höhe getrieben. Wir wollen den Dreiklang aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz wiederherstellen. Dies erreichen wir durch die Wiederinbetriebnahme von Kernkraftwerken, den Ausbau von Kohlekraftwerken und die Nutzung der Nord-Stream-Pipelines. Günstige Energie schafft Arbeitsplätze, senkt Produktionskosten und stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit. Wir setzen auf Technologieoffenheit und marktwirtschaftliche Prinzipien – für ein wirtschaftlich starkes Deutschland.

* WRF hat für diese Ausgabe alle Direktkandidat:innen der im Bundestag vertretenen Parteien kontaktiert. Bis zum Druckzeitpunkt hat sich „Die Linke“ trotz mehrfacher Anfragen nicht zurückgemeldet.