Kaufkraftkennziffern

Die Kaufkraft kann vereinfacht als die Summe des verfügbaren Einkommens pro Region bezeichnet werden, die für den privaten Verbrauch ausgegeben werden kann. Als Index bezieht sie sich auf den Bundesdurchschnitt, der immer dem Normwert 100 entspricght. Beträgt der Kaufkraftindex je Einwohner einer Region zum Beispiel 84, so liegt er unterhalb des Durchschnitts – die Einwohner in dieser Region verfügen im Mittel nur über 84 Prozent der durchschnittlichen Kaufkraft. Neben Regionen eines Landes können auch Länder selbst bezüglich ihrer Kaufkraft verglichen werden.

Bei der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft werden nur die Einkommensbestandteile berücksichtigt, die für Ausgaben im Einzelhandel (inklusive Internet- und Versandhandel) zur Verfügung stehen.

Die Einzelhandelszentralität (Zentralitätskennziffer) zeigt den Kaufkraftzufluss bzw. -abfluss einer Kommune bzw. einer Region auf und ist somit ein Indikator für die Attraktivität eines Einzelhandelsstandortes.
Eine Kennziffer von mehr als "100" sagt aus, dass ein Kaufkraftzufluss stattfindet. Das heißt in dieser Kommune oder Region wird mehr Umsatz im Einzelhandel getätigt als die dort lebende Bevölkerung im Einzelhandel ausgibt. Somit kaufen Menschen aus dem Umland in der Kommune ein. Eine Kennziffer von kleiner "100" bedeutet, dass ein Kaufkraftabfluss stattfindet. Die verfügbare einzelhandelsrelevante Kaufkraft der Bevölkerung wird somit nicht am Standort gebündelt. Die Konsumenten geben ihr verfügbares Einkommen an anderen Einzelhandelsstandorten aus.

Die Sortimentskaufkraft spiegelt die Nachfrage der privaten Haushalte einer Region für eine bestimmte Sortimentsgruppe, z.B. Spielwaren, wider. Zusätzlich zur gesamten Sortimentskaufkraft wird der jeweilige Anteil des Online-Handels ausgewiesen.