Sparkasse Fulda: Unterstützung für Waldmoore als Wasserspeicher

„Vorsicht Wasser – am besten einen großen Schritt machen“. Der Ortstermin, der Uwe Marohn als Vorstandsvorsitzenden und Lisa Fuß als Nachhaltigkeitskoordinatorin der Sparkasse Fulda vor kurzem auf die Hochrhön führte, war mit speziellen Herausforderungen verbunden. Zusammen mit Bernd Mordziol-Stelzer, dem stellvertretenden Leiter des Forstamts Hofbieber, ging es zwei Stunden lang querbeet über Stock und Stein.
Ziel der Exkursion waren Flächen im Rhönwald oberhalb von Hilders, auf denen Hessenforst seit Herbst 2023 zwei kleine Waldmoore wiedervernässt und renaturiert. Die Sparkasse unterstützt dieses Projekt in diesem und im nächsten Jahr mit insgesamt 20.000 Euro.
„Im Rahmen unserer Kooperation mit Hessenforst fühlen wir uns bei diesem Vorhaben im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie richtig positioniert",
so Marohn.
„Schließlich gehören Moore zu den charakteristischen Landschaftselementen der Rhön.“
Mordziol-Stelzer verdeutlichte die forstliche Perspektive:
„Die Klimazonen verschieben sich. Wir müssen in den kommenden Jahrzehnten auch in unseren Breiten mit höheren Temperaturen und weniger Niederschlägen rechnen. Deshalb wird es immer wichtiger, den Wald nicht nur umzubauen, sondern ihn auch als Wasserspeicher zu erhalten.“
Der Umgang mit Feuchtigkeit im Wald ist daher völlig anders als nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals versuchten die Menschen aus der Not heraus auch im Rhönwald, feuchte Waldstücke über mühsam ausgehobene Gräben zu entwässern und sie anschließend mit der schnellwachsenden Fichte aufzuforsten.
Heute dagegen orientiert sich das Forstamt Hofbieber, seit drei Jahren „Modellbetrieb für Biodiversität“, mit dem Projekt im Rhönwald am Leitbild des Waldes als „Schwamm“. Im letzten und im vorletzten Herbst ließ Bernd Mordziol-Stelzer zwei benachbarte, insgesamt 12 Hektar große und ohnehin angegriffene Fichtenbestände einschlagen und abtransportieren.
Alte Entwässerungsgräben und Rückegassen wurden zurückgebaut. An ausgewählten Stellen verhindern hölzerne Riegel, die eine Fachfirma in den moorigen Boden eingebracht hat, den Wasserabfluss. Bodenvertiefungen wurden belassen und bilden nun flache Wasserlachen.
Nach nicht einmal zwei Jahren hat sich ein erstaunlich vielfältiger Lebensraum entwickelt.
In den Teichen quaken die Frösche, Libellen schwirren umher. Ein von künstlicher Intelligenz gestütztes akustisches Monitoring hat Stimmen über 60 verschiedener Vogelarten registriert. Moorbirke und Vogelbeere wachsen an. Zwischen Binsen und Gräsern, Flechten und Moosen steht trotz der aktuell großen Trockenheit an vielen Stellen das Wasser an. Ende September bietet Bernd Mordziol-Stelzer eine Führung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Fulda an. Höchstwahrscheinlich wird auch dann der eine oder andere Teilnehmer nicht mehr trockenen Fußes zum Parkplatz zurückkehren.
Weitere Informationen unter www.sparkasse-fulda.de
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