Grümel: 21 Azubis in neun Berufen verlassen den Bildungspartner

Fulda. Stück für Stück setzt sich das Bild für eine erfolgreiche Zukunft zusammen: „Eine Ausbildung ist wie ein Puzzle, und den Rahmen dafür bildet der individuelle Ausbildungsplan. Am Ende entsteht ein schönes Bild. Ihr alle seid ein Teil des Grümel-Puzzles, und jedes Teil ist wichtig. Jede und jeder von euch hat spezielle Ecken und Kanten.“
Diese Metapher verwendete Jutta Dehler bei der feierlichen Zeugnisübergabe der 21 Azubis, die ihre Ausbildung in neun verschiedenen Berufen beim Fuldaer Bildungspartner Grümel erfolgreich beendet haben. Dehler eröffnete die Verabschiedung der Azubis in diesem Jahr zum ersten Mal in ihrer neuen Funktion als Geschäftsführerin der Grümel gGmbH und beglückwünschte die frisch gebackenen Fachkräfte.
„Manchmal ist es gar nicht so leicht, das richtige Puzzleteil zu finden. Das erfordert Durchhaltevermögen, Kreativität und Geduld. Manchmal haben wir länger gesucht, wo es genau hineinpasst. Nun ist es geschafft. Alle von Euch haben ihren Platz in diesem großartigen Puzzle gefunden, ihr alle habt eure Abschlüsse in der Tasche. Seid stolz auf euch, dass ihr diesen Weg gemeistert habt. Ich bin stolz auf euch und alle, die euch begleitet haben“,
sagte Jutta Dehler. Nach der Abschlussfeier werde sich das Grümel-Puzzle auflösen.
„Ihr werdet nun ein neues Puzzleteil einer anderen Firma oder Einrichtung werden. Wir haben euch ausgebildet, und gesehen, wie ihr zu starken Persönlichkeiten herangewachsen seid. Und wenn euer Weg manchmal auch schwer sein wird, denkt immer daran, dass ihr das Grümel-Puzzle schon erfolgreich beendet habt.“

Im Refektorium der Propstei Johannesberg verabschiedet wurden in diesem Jahr drei Fachinformatiker für Systemintegration, ein Fachpraktiker für Lagerlogistik, ein Fachlagerist, fünf Fachpraktikerinnen Hauswirtschaft, zwei Fachpraktikerinnen Küche, drei Fachpraktiker Verkaufsvorbereitung, eine Tischlerin, ein Fachpraktiker für Holzverarbeitung sowie vier Gartenbauwerker:innen, von denen einer bereits im Januar seine Ausbildung abgeschlossen hatte.

Das Besondere am Ausbildungsangebot von Grümel: Die Azubis haben in der Regel einen höheren Förderbedarf und kommen dementsprechend oftmals von Schulen im Landkreis Fulda, die den Förderschwerpunkt Lernen haben. Manche wechseln aber auch von anderen allgemeinbildenden Schulen zu einer Ausbildung bei Grümel. Nach einer Prüfung auf Eignung werden sie durch die Agentur für Arbeit oder das Kommunale Kreisjobcenter dem Bildungspartner zugewiesen.

Die Absolvent:innen wissen die Förderangebote bei Grümel zu schätzen:
„Mir haben besonders der Stützunterricht, das gute Erklären der Vorarbeiter:innen und die individuelle Vorbereitung auf die Prüfung gefallen. Außerdem habe ich alles, was im Gartenbau gemacht wird, kennengelernt“,
erzählt Alina Wagner, die ihre Ausbildung zur Gartenbauwerkerin erfolgreich abgeschlossen hat.
„Es wird gut auf die Azubis geachtet, und genau in dem Tempo gelernt, wie es für die einzelnen jeweils passt“,
fügt sie hinzu. Schön sei außerdem gewesen, dass sich alle Auszubildenden gegenseitig unterstützt hätten:
„Wir haben als Gemeinschaft gelernt.“

Claudia Weinbörner von der Fuldaer Eduard-Stieler-Schule sprach für die kooperierenden Berufsschulen, zu denen außerdem die Fuldaer Richard-Müller-Schule, die Fuldaer Ferdinand-Braun-Schule, die Konrad-Zuse-Schule in Hünfeld und die Max-Eyth-Schule in Hünfeld gehören. Sie gratulierte den neuen Fachkräften und sagte:
„Heute feiern wir euch. Ihr habt euch jeden Tag Stück für Stück voran gearbeitet und nun habt ihr es geschafft, habt euer Puzzleteil an der richtigen Stelle eingefügt. Das große Lebenspuzzle liegt jetzt noch vor euch. Einige Teile werden sofort passen, andere haben Ecken und Kanten und werden schwieriger einzufügen sein. Aber ihr wisst, dass man Fehler machen kann und trotzdem ans Ziel kommt.“
Abschließend richtete Weinbörner als Lehrerin noch persönliche Worte an ihre ehemaligen Azubis:
„Danke, dass ihr das Puzzle meines Lebens so bereichert habt.“

Erstmals gratulierte der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, Matthias Dengler, den Grümel-Nachwuchskräften und räumte mit einem Vorurteil auf:
„Ich höre oft, dass die junge Generation unzuverlässig, faul, viel zu fordernd ist und eher den Spaß in den Vordergrund stellt. Das wird aber anhand von Studien klar widerlegt. Ihr seid genauso fleißig, wechselt statisch nicht öfter den Arbeitgeber als die Generation vor euch.“
Zwischen den Generationen gebe es immer Konflikte, aber Reibung und Konflikte seien gut. Die Mitte mache es aus, das Aufeinander-Zugehen.
„Bleibt neugierig und mutig. Vergesst nie, wo ihr herkommt, aber verliert auch nicht den Blick darauf, wohin ihr wollt. Erfolg ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Und scheitern ist erlaubt, aufgeben nicht.“

Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda, betonte:
„Nicht alle Grümel-Azubis hatten die besten Startbedingungen, umso wertvoller ist es, heute das erfolgreiche Ausbildungsende zu feiern.“
Die Region Osthessen habe eine gute Lebensqualität, sei eine wirtschaftliche starke und friedliche Region mit einer Lage im Herzen Deutschlands und auch Europas.
„Ihr steht nun am Anfang eures Berufslebens. Bis 2030 werden 11.000 Fachkräfte in der Region fehlen – und das bedeutet für eure Zukunft eine gute Perspektive.“
Beruflicher Erfolg sei aber kein Selbstläufer. Es sei wichtig, sich stets zu engagieren und weiter zu lernen.
„Seid selbstbewusst, ihr habt den ersten Meilenstein heute gemeistert, weitere werden folgen.“

Markus Vogt vom Kommunalen Kreisjobcenter hatte eine lange, mannshohe Liste ausgedruckt und mitgebracht:
„Das sind die derzeit freien Stellen in der Region in den Berufen, die ihr erlernt habt. Es gibt also viele Möglichkeiten für euch, nutzt diese.“
Auch er gratulierte den ehemaligen Azubis und lobte, dass sie es alle bis hier hingeschafft hätten. Das sei eine tolle Leistung, die aber ohne die zahlreichen Wegbegleiter von Grümel oder den Schulen nicht möglich gewesen wäre. Abschließend appellierte er an die Nachwuchskräfte:
„Bleibt offen und wissbegierig, dann habt ihr die besten Chancen.“

Die Förderangebote im Rahmen der Ausbildung bei Grümel wurden durch die Agentur für Arbeit und das Kommunale Kreisjobcenter finanziert. Zudem unterstützten die IHK, die Kreishandwerkerschaft und der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen tatkräftig. Nicht zuletzt leisteten außerdem die Grümel-Ausbildungsteams einen großen Beitrag, um die Azubis optimal auf das spätere Berufsleben vorzubereiten und alles für einen erfolgreichen Abschluss mit guter Anschlussperspektive zu geben.
„Wie effektiv und erfolgreich dieses Konzept seit Jahren funktioniert, zeigt, dass etwa die Hälfte der Nachwuchskräfte entweder schon eine Stelle gefunden hat oder nun eine weiterführende Schule besuchen kann“,
betonte Jutta Dehler und dankte den Ausbildungsteams unter Federführung von Christine Tetik, die als neue pädagogische Leitung bei Grümel die Nachfolge von Jutta Dehler angetreten hat. Dehler ergänzte, dass die meisten derjenigen, die aktuell noch arbeitssuchend sind, bereits in einem Unternehmen zur Probe arbeiten oder auf Rückmeldungen von Bewerbungen warten. Auch Alina Wagner blickt zuversichtlich in die Zukunft:
„Ich wünsche mir, dass ich den Beruf, den ich jetzt gelernt habe, weiter erfolgreich ausführen kann. Außerdem ist es mir wichtig, dass mich die Menschen gut aufnehmen bei der neuen Arbeitsstelle. Und mir ist es wichtig, noch einmal Danke zu sagen all denjenigen, die mich drei Jahre lang im Gartenbau angeleitet und begleitet haben.“
Weitere Informationen unter www.gruemel.de
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