Stabiles Fundament in die Zukunft führen

Die Nachfolge eines Unternehmens anzutreten bedeutet nicht nur den Wechsel an der Spitze, sondern auch die Chance, Bewährtes weiterzuentwickeln. Drei junge Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region Fulda berichten, was sie persönlich motiviert, welche Herausforderungen sie sehen – und welche Werte und Traditionen sie auf dem Weg in die Zukunft bewahren wollen.

Kian Akbari, LANsoftware

Die Entscheidung, die Nachfolge bei LANsoftware anzutreten, war für mich sowohl eine persönliche als auch eine unternehmerische Herzensangelegenheit. Ich bin mit dem Unternehmen aufgewachsen und habe seit rund zehn Jahren aus nächster Nähe erlebt, mit wie viel Leidenschaft, Innovationskraft und Verantwortungsbewusstsein es geführt wurde. Dieses unternehmerische Erbe weiterzuführen, bedeutet für mich nicht nur, ein stabiles Fundament zu bewahren, sondern auch aktiv die Zukunft mitzugestalten. Die Kombination aus technologischer Weiterentwicklung und familiären Werten hat mich besonders angesprochen. Sie bietet die Möglichkeit, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, die sowohl den Mitarbeitenden als auch den Kunden langfristigen Nutzen bringen. Die größte Chance sehe ich in der Digitalisierung und der zunehmenden Nachfrage nach innovativen Softwarelösungen, denn genau hier liegt unsere Stärke. Durch unsere langjährige Erfahrung und Nähe zu unseren Kunden können wir passgenaue Lösungen bieten, die echten Mehrwert schaffen.
Die Herausforderungen liegen vor allem in der Dynamik des Marktes.
Es wird entscheidend sein, flexibel und innovationsfähig zu bleiben, gleichzeitig aber auch ein attraktives Umfeld für qualifizierte Mitarbeitende zu schaffen. Der Generationenwechsel innerhalb des Unternehmens war und ist ein weiterer wichtiger Prozess, den wir auch in Zukunft aktiv gestalten. Verlässlichkeit, persönliche Kundenbeziehungen und ein hoher Qualitätsanspruch waren schon immer feste Bestandteile der Unternehmenskultur bei LANsoftware – und genau diese Werte möchte ich auch in Zukunft bewahren. Uns zeichnet aus, dass wir nicht nur Softwarelösungen verkaufen und entwickeln, sondern echte Partnerschaften mit unseren Kunden pflegen.
Diese Nähe zum Kunden, kombiniert mit einer offenen und wertschätzenden Unternehmenskultur, ist etwas, das ich unbedingt erhalten möchte. Gleichzeitig sehe ich es als meine Aufgabe, diese Werte in eine moderne, agile Unternehmensstruktur zu überführen, die Raum für Innovation lässt und sich an den Bedürfnissen der kommenden Generationen orientiert.

Christina Müglich, Blumen Link

Ganz ehrlich: Bevor die Frage aufkam, ob ich mir vorstellen könnte, das Unternehmen weiterzuführen, habe ich in einem Interview für eine Fachzeitschrift gesagt, dass ich mich niemals selbstständig machen möchte.
Mittlerweile arbeite ich seit über 15 Jahren bei Blumen Link. Meinen ersten Einblick erhielt ich bereits mit 14 Jahren während eines freiwilligen Ferien- praktikums. Die enge Verbindung zum Unternehmen wuchs mit der Zeit – und nachdem ich ein Jahr lang die Floristmeisterschule in Straubing besucht hatte, reifte auch der Gedanke, Führungsverantwortung zu übernehmen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Heute freue ich mich als stolze Nachfolgerin auf meine Aufgaben und die bevorstehenden Herausforderungen.
Auch meine Chefin und Unternehmensgründerin Gabriele Link ist glücklich, dass ihr Lebenswerk in ihrem Sinne weitergeführt wird. Aktuell stehen viele Branchen vor großen Herausforderungen. Seit der Coronazeit ist der Wandel spürbar schneller geworden – sowohl privat als auch beruflich. Blumen Link gibt es seit über 35 Jahren. Wir haben viele treue Stammkundinnen und -kunden, die unsere kreative Arbeit wertschätzen. Unser Ziel ist es, den Wandel aktiv mitzugestalten und nie stehenzubleiben. Seit vielen Jahren ist unser Betrieb Teil einer ERFA-Gruppe – einem deutschlandweiten Netzwerk, das sich regelmäßig zum offenen Erfahrungsaustausch trifft.
Frische Blumen sollen auch in Zukunft der strahlende Mittelpunkt von Blumen Link bleiben. Unser kreatives Team gestaltet individuelle Werkstücke für jeden Anlass und setzt Blumen so ein, dass ihre Wirkung und ihr Wert sichtbar werden. Blumen sind vergänglich – genau das macht sie besonders. Es geht um den Moment, in dem sie Gefühle ausdrücken. Diese Tradition möchte ich mit meinem Team weiterführen: Tag für Tag mit Blumen arbeiten, mit echter Leidenschaft gestalten und unsere Kundinnen und Kunden mit der Qualität überzeugen, die sie von uns kennen.

Leonora Frohnapfel, Der Florenberg

I ch bin auf dem Florenberg aufgewachsen – das Unternehmen ist für mich nicht nur Arbeitsstätte, sondern Lebensmittelpunkt. Nach einem fachfremden Studium bin ich in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Dass ausgerechnet die Gastronomie meine berufliche Heimat geworden ist, war Zufall – oder vielleicht Fügung: Mein Urgroßvater erwarb das wunderschöne Anwesen mit Gaststätte 1921. Hätte er sich für seine Wagnerei entschieden, würde ich heute womöglich Autos bauen. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch, liebe Herausforderungen – und bin so Unternehmerin durch und durch. Natürlich gibt es Zeiten, die fordern. Doch gerade darin liegen oft neue Chancen. Ich versuche, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und auch im Schwierigen das Gute zu sehen – obwohl ich mich selbst eher als Pessimistin bezeichnen würde. Das klingt widersprüchlich, ist es aber nicht. Denn: Alles, was schiefgehen kann, wird schiefgehen. Die Kunst ist, daran zu wachsen.
Unsere Welt ist komplexer denn je. Der Wandel ist rasant – und wird nie mehr so langsam sein wie heute.
In diesem Tempo die Orientierung zu behalten, ist eine große Herausforderung. Aber auch eine großartige Chance, sich ständig weiterzuentwickeln. Unser Haus steht seit 1711 – und es hat sich immer wieder verändert, ohne sich zu verbiegen. Wir springen nicht auf jeden Trend auf, und gerade das schafft Vertrauen. Unsere Gäste wissen, woran sie bei uns sind. Nicht ohne Grund lautet unser Motto: „Ankommen. Abschalten. Genießen.“ Wir begleiten Menschen durch alle Lebensphasen – von der Taufe bis zur Trauerfeier. Und ich empfinde es als großes Geschenk, so vielen unterschiedlichen Menschen zu begegnen und ihnen im Alltag eine wohltuende Auszeit zu ermöglichen.
WRF