IHK-Umfrage: „2G aus wirtschaftlicher Sicht kein Dauerzustand“

Wie wirkt sich die Einführung von 2G auf den Einzelhandel aus? Das wollte die IHK Fulda von den regionalen Händlern wissen und stellte eine Woche lang ein digitales „Tagebuch“ bereit.
„Leider bestätigen sich unsere Befürchtungen: Umsätze, Kundenzahl und Aufenthaltsdauer sind eingebrochen“ erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow die Ergebnisse der Feldstudie. Insgesamt sei der Umsatz bei den an der Umfrage beteiligten Einzelhändlern, um 22,8 Prozent zurückgegangen. 28 Prozent der befragten Unternehmen verzeichnen sogar Umsatzrückgänge von über 40 Prozent.
Die Kundenzahl sei durchschnittlich um 31,6 Prozent zurückgegangen. 44 Prozent der befragten Einzelhändler berichten von sinkenden Kundenzahlen von über 40 Prozent. Etwas weniger dramatisch sei der Einbruch bei der Aufenthaltsdauer: 47 Prozent der Unternehmen sprechen von kürzerer Aufenthaltsdauer ihrer Kunden, während 43 Prozent eine gleichbleibende verzeichnen.
In den Tagebucheinträgen berichten die Einzelhändler überwiegend von hohem Verständnis ihrer Kunden für die härteren Kontrollmaßnahmen und einer großen Disziplin, nachdem zu Wochenbeginn häufiger von genervten Reaktionen berichtet wurde. Ebenfalls fände kein spontaner Einkaufsbummel mehr statt, sondern die Kunden suchten gezielt die Geschäfte auf.
„Wir begrüßen, dass seitens der Landespolitik derzeit kein flächendeckender Lockdown erwogen wird. Allerdings belastet 2G den Einzelhandel im Landkreis Fulda gerade in der sonst so umsatzstarken Vorweihnachtszeit erheblich und ist aus wirtschaftlicher Sicht keine Dauerlösung“, so Konow. Sicherlich sei die Steigerung der Impfquote auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, jedoch sollte 2G nicht zu Lasten von Unternehmen als Druckmittel auf Ungeimpfte eingesetzt werden.
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Erfassungszeitraum: 6. bis 11.12.2021
Vergleichszeitraum: 7. bis 13.12.2020