Konjunkturbericht Jahresbeginn 2024

Wirtschaft am Oberrhein tritt konjunkturell weiterhin auf der Stelle

Auch zum Beginn des Jahres 2024 vermag es die Wirtschaft nicht, schwungvoll aus den Startlöchern zu kommen. Nachdem die letzten Jahre durch die externen Schocks der Covid-19-Pandemie und des russischen Angriffs auf die Ukraine gekennzeichnet waren, bestand die allgemeine Hoffnung, dass es den Unternehmen gelingt im Zuge der Normalisierung der Energie- und Rohstoffpreise und der Wiederherstellung funktionierender Lieferketten, mit einem kräftigen Aufholprozess auf den ursprünglichen Wachstumspfad zurückzukehren. Dies ist nicht gelungen. Vielmehr wurde in Deutschland bisher lediglich knapp das Vorkrisenniveau der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit wieder erreicht.
Dass die konjunkturelle Großwetterlage bisher nur wenig Aufbruchstimmung entfacht, zeigt sich auch am südlichen Oberrhein. Dabei wird die aktuelle Geschäftslage noch von der Mehrheit der Unternehmen als gut (40 Prozent) oder befriedigend (47 Prozent) eingeschätzt, was einer Verbesserung des Index’ der Geschäftslage im Vergleich zum Herbst um 9 Punkte auf nun 26 Punkte gleichkommt. Gleichzeitig bleiben diese Zahlen deutlich hinter jenen Spitzenwerten der Jahre 2013 - 2019 zurück, wo die Geschäftslage durchgehend positiver bewertet wurde. Dies lässt den Schluss zu, dass die Politik es versäumt hat, die lange konjunkturelle Hochphase zu nutzen, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die weiteres Wirtschaftswachstum begünstigen. Vor allem an einer gestaltenden Fachkräfte- und Zuwanderungspolitik, einer verlässlichen Energiepolitik und dem konsequenten Abbau bürokratischer Hürden mangelt es weiterhin.
Dies wirkt insbesondere darauf, wie Unternehmen ihre Geschäftserwartungen einschätzen. Befragt nach den Erwartungen an die kommenden zwölf Monate überwiegt bei den Unternehmen die Skepsis. 26 Prozent der Unternehmen denken, dass sich die Geschäfte negativ entwickeln, nur 18 Prozent schlagen sich auf die Seite der Optimisten. Der Index der Geschäftserwartungen bleibt im Zuge dessen mit -8 Punkten im negativen Bereich, auch wenn dies im Vergleich zum Herbst immerhin einer leichten Aufhellung um 11 Punkte entspricht. Diese trübe Stimmungslage gibt insbesondere deshalb Grund zur Sorge, da sich die konjunkturelle Situation in Deutschland derzeit auch international nicht in das allgemeine Bild einfügt, sondern Deutschland zu jenen Volkswirtschaften gehört, die zuletzt die geringste wirtschaftliche Dynamik entfalten konnten.
Den vollständigen Konjunkturbericht mit Angaben zu den einzelnen Branchen finden Sie als Download anbei.