Wirtschaftliche Bedeutung

Als Küstenstandort lebt der IHK-Bezirk ganz massiv von der Hafenwirtschaft. Der Seehafen Emden ist dabei bedeutender Umschlagplatz für Holz, Cellulose und Automobile. Besonders für die Volkswagen AG ist der Hafen ein entscheidender Faktor. Mehr als jedes dritte Auto wird ins Ausland exportiert. 2017 waren das schon 1,4 Millionen Fahrzeuge - so viele wie noch nie! Emden ist nach Zeebrügge und Bremerhaven der drittgrößte Autoumschlaghafen Europas und erwartet weitere Zuwächse. Im gegenwärtigen Zustand kann der Seehafen Emden tideunabhängig von Seeschiffen mit Tiefgängen von bis zu 7,70 m angelaufen werden. Fachleute aus der Hafenwirtschaft gehen davon aus, dass diese Tiefe zukünftig wegen des Baus von größeren Frachtern mit mehr Tiefgang nicht mehr ausreichen wird. Wenn es dazu käme, muss nicht nur Emden, sondern die ganze Region mit schweren Einschnitten rechnen. Der Hafenumschlag würde sich zu konkurrierenden Hafenstandorten verlagern. Die Niederlande wollen beispielsweise ihren Mehrzweckhafen in Eemshaven deutlich stärken. Diesem Ziel dient auch die Ausbaggerung der nautischen Zufahrt nach Eemshaven auf 14 Meter Wassertiefe.
Knapp 10.000 Menschen arbeiten im Emder Hafen. Zusätzlich sind auch die Meyer Werft mit ihren 2.500 direkten Mitarbeitern und unzählige Zuliefererbetriebe aus der Region auf einen leichtgängigen Schiffsverkehr auf der Ems angewiesen, um ihre immer größer werdenden Kreuzfahrtriesen auch zukünftig in die Nordsee überführen zu können. Nimmt man die rund 10.000 Mitarbeiter des VW-Werks sowie die vielen Tausend Arbeitsplätze der Zuliefererbetriebe, Umschlagsunternehmen und Dienstleister hinzu, ist davon auszugehen, dass deutlich mehr als 25.000 Arbeitsplätze von einer optimalen Schiffbarkeit der Ems direkt und indirekt abhängen.