“Heimat shoppen”-Aktionstage 2022

Die Aktionstage „Heimat shoppen“ machen jedes Jahr im September auf die Bedeutung des Einkaufens vor Ort aufmerksam. In diesem Jahr kommt es ganz besonders darauf an, den örtlichen Handel zu stärken.
Bereits zum vierten Mal fanden in Ostfriesland die von der IHK und dem Einzelhandelsverband Ostfriesland e.V. initiierten Aktionstage „Heimat shoppen“ statt. Die bundesweite Kampagne möchte dazu beitragen, das Bewusstsein für den örtlichen Handel zu schärfen und diesen dadurch zu stärken. Gemeinsam mit den Händlern vor Ort organisierten Handels- und Gewerbevereine Veranstaltungen, verkaufsoffene Sonntage, Verlosungen und mehr.
„In diesem Jahr ist die Kampagne besonders wichtig“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard. Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Lockdowns sowie das veränderte Käuferverhalten hin zum Online-Handel haben dem lokalen Einzelhandel in den vergangenen Jahren bereits schwer zu schaffen gemacht. Nun kommen noch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der Inflation dazu. „Angesichts der sinkenden Konsumlaune kommt es jetzt besonders darauf an, das Bewusstsein der Kunden für die Bedeutung des stationären Einzelhandels zu schärfen“, so Deinhard.
In der Konsumklimastudie für August 2022 hat die GfK (Growth from Knowledge) festgestellt, dass viele Haushalte aus Furcht vor deutlich höheren Energiekosten Geld für zukünftige Energierechnungen auf die Seite legen. Es sei eine sprunghaft steigende Sparneigung zu erkennen, welche dem Konsumklima schade. Die Sparneigung der Bundesbürger legte im August um 17,6 Punkte zu und erreicht damit den höchsten Wert seit mehr als elf Jahren.
Auch die Konjunkturumfrage der IHK Ostfriesland und Papenburg, in der regelmäßig rund 200 Unternehmen der Region zu ihrer gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation und zu ihren Erwartungen an die kommenden Monate befragt werden, zeigte für den Einzelhandel eine düstere Stimmung. Der Konjunkturindex erreichte im zweiten Quartal des Jahres mit 61 Punkten den geringsten Wert der untersuchten Branchen. Sowohl die Geschäftslagebeurteilungen, als auch die Erwartungen an die kommenden Monate waren rückläufig.
Auch wenn die Aktionstage bei den aktuellen Herausforderungen besonders wichtig sind, führte die sinkende Konsumlaune in Kombination mit einem weiteren Problem – dem Arbeitskräftemangel – gleichzeitig dazu, dass einige Orte die Teilnahme in diesem Jahr absagten. Dennoch haben die Handels- und Gewerbevereine in Norden, Esens und Wittmund gemeinsam mit den Händlern vor Ort tolle Aktionen für ihre Kunden geplant und damit die Aktionstage mit Leben gefüllt.

Norden

Am 9. und 10. September fanden die Aktionstage in Norden statt. Das Wirtschaftsforum Norden und seine Mitglieder haben an diesen Tagen für ihre Kunden ein Gewinnspiel entwickelt, in dem Warengutscheine im Gesamtwert von 1.000 Euro gewonnen werden konnten. Um an der Verlosung teilzunehmen, mussten Kunden in drei Geschäften vor Ort Stempel sammeln. Zahlreiche Geschäfte wiesen mit Plakaten und Schaufensterdekoration auf die Aktionstage hin. Der Rotary Club Norden hat im Rahmen der Veranstaltung zu Zwiebelkuchen und Federweißer geladen. Die Einnahmen wurden an die Tafel gespendet.

Esens

Am 11. September lud die Aktionsgemeinschaft Esens und Umgebung (AEU) zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Der Aktionstag fand hier im Rahmen des Regional-Plattdüütsk-Markts statt, einer Veranstaltung, die gemeinsam von regionalen Markthändlern und der Stadt Esens organisiert wurde. Neben regionalen und saisonalen Produkten aus Landwirtschaft und Garten stand die plattdeutsche Sprache mit Aktionen wie dem „Platt-Nachhilfe-Unterricht“ oder der „plattdeutschen Murmelbahn“ im Mittelpunkt der Veranstaltung. Wie in früheren Zeiten Getreide weiterverarbeitet wurde, zeigten die „Altonaer Döschkers“. Der „Oldtimerclub Hartward“ verkaufte „Aarftensopp“ aus der Gulaschkanone.

Wittmund

In Wittmund fanden die Heimat-shoppen-Aktionstage vom 12. bis zum 18. September statt. Mit vielen Angeboten und einer Verlosungsaktion zogen die Werbe- und Interessensgemeinschaft PRO Wittmund sowie zahlreiche Geschäfte in die herbstlich und landwirtschaftlich geschmückte Innenstadt. Den Abschluss der Aktionstage bildete das Familien-Erntefest am 18. September. Das gemeinsam vom Landvolk, den Landfrauen und dem Gewerbeverein organisierte Fest stand unter dem Motto „saisonal + regional = ideal“ und machte damit gleichzeitig auf die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft und des lokalen Einzelhandels aufmerksam.
Die Idee zu „Heimat shoppen“ entwickelte die IHK Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit ihren Werbegemeinschaften und der Hochschule Niederrhein im Jahr 2014. Mittlerweile hat sich die Aktion zur größten Image-Kampagne für den Einzelhandel in Deutschland entwickelt und findet bundesweit statt. Eine wichtige Rolle spielen die Handels- und Gewerbevereine, die gemeinsam mit den Händlern Veranstaltungen und Aktionen organisieren und damit auf die Bedeutung des Einkaufens vor Ort aufmerksam machen.
Gründe für den lokalen Einkauf gibt es viele. So sichert das Einkaufen vor Ort hiesige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Durch kurze Wege werden Umwelt und Geldbeutel geschont. Die Gewerbesteuer stärkt die Wirtschaft des Ortes und auch heimische Vereine oder Einrichtungen profitieren von Spenden oder Sponsoring der lokalen Unternehmen. Die persönliche Beratung im Geschäft und das Wissen um die Vorlieben der Kunden zählen sicherlich zu den besonderen Vorteilen der lokalen Geschäftstreibenden. Nicht zuletzt trägt das Einkaufen vor Ort dazu bei, lebendige, lebens- und liebenswerte Innenstädte zu erhalten - die Lebensqualität und Attraktivität des eigenen Umfeldes wird aktiv mitgestaltet.
Die Aktionstage „Heimat shoppen“ sollen auch in den kommenden Jahren stattfinden. Handels- und Gewerbevereine, die Interesse an einer Teilnahme haben, können sich gerne bei der IHK melden!