Azubi-Recruiting

Erschließen Sie neue Zielgruppen!

Auslandsaufenthalte, Firmen-Fitness-Center, Aktien-Programme – Wo die Konkurrenz beim Azubi-Recruiting mit attraktiven Angeboten lockt, haben vor allem kleine Betriebe mitunter das Nachsehen. Was zunächst nach einem gewaltigen Nachteil klingt, eröffnet den betroffenen Unternehmen aber auch eine neue Chance: Nämlich die, jemandem eine zweite Chance zu geben.
Welcher Personaler wünscht ihn sich nicht: Den Jackpot unter den Bewerbungen. Den einen Kandidaten, bei dem absolut alles stimmt – und natürlich: der das Angebot für die Ausbildung letztlich auch annimmt. Eine schöne Vorstellung, die in Zeiten des Fachkräftemangels jedoch häufig fernab der Realität ist.
Dennoch wissen vielleicht auch Sie aus Erfahrung: Sich von der Idee des Wunschbewerbers – zumindest ein Stück weit – zu verabschieden, ist mitunter gar nicht so einfach. Möglicherweise haben Sie sogar schon mit dem Gedanken gespielt, die ausgeschriebene Ausbildungsstelle lieber unbesetzt zu lassen, als einen vermeintlich ungeeigneten Bewerber einzustellen. Allerdings kann es sich speziell in Zeiten des Fachkräftemangels durchaus lohnen, beim Azubi-Recruiting den Blick über den Tellerrand zu wagen und neue Zielgruppen zu erschließen.

Vom Hörsaal an die Werkbank

Ein Beispiel: Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) haben im Absolventenjahrgang 2020 fast 30 Prozent der Bachelor-Studierenden der Anfangsjahrgänge 2016 und 2017 ihr Studium abgebrochen. Der Studienabbruch macht diese jungen Menschen keineswegs zu Versagern mit unzureichenden Fähigkeiten, sondern vielmehr zu einer interessanten Zielgruppe für Ausbildungsbetriebe.
Tatsächlich verfügen ehemalige Studierende über eine Reihe von Eigenschaften und Kompetenzen, die sie zu wertvollen Mitarbeitern für Ihr Unternehmen machen können. Zum einen sind sie in der Regel bereits etwas älter und konnten an der Hochschule oder der Universität Lebenserfahrung sammeln und an Reife gewinnen. Zum anderen haben sie während des Studiums womöglich Wissen erworben, das sich im Rahmen der Ausbildung auszahlen kann – seien es fachspezifische Kenntnisse oder aber Kompetenzen wie Selbstorganisation oder Zeitmanagement.
Ein weiterer Vorteil: Abhängig von den bereits erworbenen Fähigkeiten kann die Dauer der dualen Ausbildung unter Umständen verkürzt werden. Auf diese Weise steht der Azubi Ihrem Betrieb beziehungsweise dem Arbeitsmarkt früher als vollwertige Fachkraft zur Verfügung.

Probieren geht über Studieren

Ist die frühere Physik-Studentin wirklich die geeignete Kandidatin für die Ausbildung zur Bühnenmalerin? Hat der ehemalige Kunst-Student tatsächlich das Zeug zum Zweiradmechatroniker? Ganz klar: Nicht jeder Bewerber wird zu der von Ihnen ausgeschriebenen Ausbildungsstelle oder Ihrem Betrieb passen – aber das gilt für Studienabbrecher genauso wie für alle übrigen Interessenten. Letztendlich gilt: Probieren geht – im wahrsten Sinne des Wortes – über Studieren.

Studienabbrecher als Auszubildende gewinnen

  • Machen Sie im Rahmen Ihres Ausbildungsmarketings deutlich, dass auch Studienabbrecher Ihrem Betrieb willkommen sind!
  • Achten Sie auf eine zielgruppenorientierte Berufs- und Betriebsbeschreibung in Stellenanzeigen!
  • Zeigen Sie auf, welche Karrieremöglichkeiten und Qualifikationen dem Bewerber abseits des Studiums offenstehen.
  • Seien Sie flexibel und ermöglichen Sie einen zeitnahen Ausbildungsbeginn – auch abseits des offiziellen Ausbildungsstarts am 1. August bzw. September.